Diego hat noch ein Fünkchen Hoffnung

SID
Diego, Werder, Bremen
© Getty

Norderney - Mit 26 Spielern hält Werder Bremen ein siebentägiges Trainingslager auf Norderney ab. Im Mittelpunkt des Interesses steht davon aber nur einer: Mittelfeldstar Diego, dem der Bundesligist am Tag der Abreise die Olympia-Freigabe für Peking verweigerte.

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Der Brasilianer wird auf der Nordseeinsel von Verein und Medien genau beobachtet, denn die zentrale Frage nach seinem Olympia-Aus lautet: Wie geht er damit um? Die Befürchtungen der Werder-Fans liegen auf der Hand: Lässt Diego aus Enttäuschung in seinen Leistungen nach?

Beeinflusst ihn das "Nein" des Vereins dazu, sich spätestens 2009 einen neuen Klub zu suchen? Solche Befürchtungen weist Werders Sportdirektor Klaus Allofs zurück.

Diego hofft immer noch

"Davon gehe ich nicht aus", sagte er. "Natürlich war er nicht begeistert, als wir ihm zu verstehen gegeben haben, dass wir ihn nicht für die Olympischen Spiele abstellen. Aber er versteht unseren Standpunkt und respektiert ihn."

Diego selbst sagte auf Norderney, dass er dem Klub "keine Probleme machen will", aber ganz abgeschlossen scheint er das olympische Turnier dennoch nicht zu haben. "Ich habe Bremen mitgeteilt, dass es mein Traum ist, für Brasilien bei Olympia zu spielen. Sie haben mir gesagt, dass sie meiner Teilnahme kritisch gegenüber stehen, aber ich glaube, dass alles gut wird. Die FIFA hat gesagt, dass die Vereine, Spieler unter 23 Jahre spielen lassen sollen", sagte Diego.

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Entscheidendes Treffen Mitte der Woche

Auch sein Vater und Berater, Djair da Cunha, sieht Bremens Verbot noch nicht als endgültig: "Im Moment ist noch nichts fix. Wir werden uns Mitte der Woche mit den Verantwortlichen zusammensetzen und das endgültig klären." 

Erst am Montag hatte er seinen dreiwöchigen Urlaub beendet und war nach Bremen zurückgekehrt, wo in einem Sechs-Augen-Gespräch mit Allofs und Trainer Thomas Schaaf der Olympia-Traum platzte.

Probleme im Sturm

In der Hansestadt wird zurzeit noch Boubacar Sanogo medizinisch durchgecheckt. Der Stürmer von der Elfenbeinküste hatte in den vergangenen Wochen wiederholt über ein Gefühl der Schlappheit geklagt. Werders Mediziner versuchen nun, dem auf den Grund zu gehen.

Wann Sanogo nach Norderney nachreist, ist unklar. Auch seine Stürmerkollegen Hugo Almeida und Markus Rosenberg sind noch nicht ganz fit. Rosenberg absolviert nach seiner Knieblessur im Moment nur individuelle Übungen, Almeida brach das Mannschaftstraining mit muskulären Problemen ab.

Beide sollen vorerst noch geschont werden.

Kommt noch ein neuer Angreifer?

Die Probleme des Sturmtrios bestärken die Bremer Pläne, bis zum Saisonstart noch einen neuen Angreifer zu kaufen. Während man sich in Abwehr und Mittelfeld nach den Verpflichtungen von Niklas Andersen (Rot-Weiß Essen), Said Husejinovic (Sloboda Tuzla) und Sebastian Prödl (Sturm Graz) gut aufgestellt sieht, besteht Handlungsbedarf ganz vorn.

Bisher wurde aber kein passender Kandidat gefunden. Der Bolivianer Marcelo Moreno wechselte lieber zu Schachtjor Donezk, der Brasilianer Fred von Olympique Lyon ist Werder zu teuer.

Auf Norderney bestreiten die Bremer nur ein Testspiel: am Donnerstag um 18.30 Uhr gegen Fortuna Köln. Dann werden die EM-Teilnehmer Torsten Frings, Clemens Fritz und Per Mertesacker weiterhin fehlen.

Sie stoßen nach ihrem Urlaub erst in der kommenden Woche zum Trainingslager im österreichischen Schruns zum Team.

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