"Es war ein Scheiß-Tag heute"

Von Premiere
Der Mazedonier Oka Nikolov steht in Frankfurt vor der Vertragsverlängerung
© Getty

München - Der HSV hat im Fernduell mit Bayer Leverkusen einen Big Point im Kampf um Platz drei gelandet. Der VfL Bochum hingegen hat sich noch weiter von der Abstiegszone absetzen können.

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Der FC Bayern gewinnt also zum ersten Mal in der königsblauen Arena gegen Schalke 04. Klar, dass die Verantwortlichen hinterher viel zu sagen hatten. 

Bei Nürnberg geht die Torwartdiskussion nach dem Spiel in Hannover derweil in die nächste Runde, die Bielefelder brechen eine Lanze für Trainer Michael Frontzeck und Rostock fehlt ganz einfach die Geilheit.

Premiere hat die Stimmen zum Spieltag gesammelt:

Bernd Schneider (Bayer Leverkusen): "Wir wussten, dass die Bochumer heimstark sind. Haben versucht, alles dagegen zu setzen und darüber hinaus haben wir vergessen, gut Fußball zu spielen."

Oka Nikolov (Torhüter Eintracht Frankfurt) auf die Frage, was das heute denn für ein Tag für ihn war: "Das fing schon so an mit dem 1:0 , wo ich ausrutsche. Dann das 2:0 , da komme ich noch ran. Ja, aber dann kriegen wir zwei doofe Tore. Das war ein scheiß Tag heute." Weiter auf die Frage, ob es schwer war, den Ball zu halten: "Wenn ich den nicht festhalte, dann muss ich den Ball zur Seite wegmachen. Ganz klar: Das dritte Tor geht auf meine Kappe!"

Friedhelm Funkel (Trainer Eintracht Frankfurt) über die Leistung von Torhüter Oka Nikolov: "Er hat heute nicht besonders glücklich ausgesehen bei dem ein oder anderen Tor. Aber die letzten Wochen hat er so grandios gehalten - das passiert mal."

Frank Rost (Torhüter Hamburger SV) : "Mich hat es gefreut, dass wir gewonnen haben. Es wurde in den letzten Wochen viel über uns geschrieben. Die Antwort haben wir heute auf dem Platz gegeben."  Weiter auf die Frage, wie wichtig der Sieg heute war: "Für uns ist das Wichtigste hier in der Bundesliga. Alles andere, jetzt gegen Leverkusen, ist ein nettes Beiwerk. Da kannst du dir gutes Selbstvertrauen holen. Das macht Spaß, abends unter Flutlicht zu spielen, das sind besondere Spiele im UEFA-Cup. Aber das Hauptaugenmerk ist die Bundesliga, da wollen wir weiter dran bleiben. Wir möchten schon nächstes in der  Champions League spielen."

Huub Stevens (Trainer Hamburger SV) auf die Frage, was ihm der dritte Platz bedeutet: "Das ist nicht so wichtig. Was wichtig ist, dass wir drei Punkte geschafft haben und ich glaube, dass wir uns jetzt gesichert haben für den Abstieg."

Kein Ultimatum für Slomka

Schalke-Trainer Mirko Slomka über seine Situation nach der dritten Niederlage in Folge: "Wir (Slomka mit Präsident Josef Schnusenberg, Anm. d. Red.) haben vereinbart, morgen nach dem Training miteinander zu reden. Es macht Sinn, dass wir die Dinge ausräumen, die in letzter Zeit zutage getreten sind."

Slomka über Schnusenbergs öffentliche Kritik an seiner Person: "In diesem Fall war es sicherlich eine Nummer zu viel. Man merkt, dass es sich auf die Mannschaft überträgt."

Slomka über seine Zukunft als Schalke-Coach: "Das kann ich nicht sagen, ich kann das ja nicht beeinflussen. Das muss die Mannschaft gemeinsam mit mir mit guten Ergebnissen beeinflussen."

Slomka über das Champions-League-Rückspiel gegen den FC Porto: "Das ist ein ganz anderer Wettbewerb, da ist jeder motiviert. Auch heute waren wir motiviert, aber es war eine gewisse Unsicherheit zu spüren."

Ottmar Hitzfeld (Trainer Bayern München) über Slomka: "Ich finde, wie man mit Mirko umgeht, ist nicht fair. Man kann intern vieles klären, aber über außen ist immer schlecht, wenn man dem Trainer in den Rücken fällt. Das ist schlechter Stil, das gehört sich nicht."

Müller: "Druck auf den Trainer ist unangebracht" 

Andreas Müller (Manager Schalke 04) in der Halbzeitpause: "Wir sehen perspektivisch mit Mirko Slomka eine sehr gute Zukunft. Es war nicht förderlich, diese Dinge in die Öffentlichkeit zu bringen. Aber wir sind ein Klub mit sehr vielen Emotionen: Das ist bei den Spielern, bei den Fans und auch bei den Verantwortlichen so. Das muss man ein bisschen kanalisieren, ein bisschen herunterfahren, wir sollten alle ein bisschen nüchterner, sachlicher bleiben. Herr Schnusenberg hat seinem Frust nach der Niederlage in Leverkusen freien Lauf gelassen. Ich kann ihn verstehen, ich kenne ihn schon lange. Ihm ist der Kragen geplatzt. Er hat mir aber versprochen, dass er sich in Zukunft aus den sportlichen Dingen heraus hält. Es gibt kein Ultimatum an den Trainer. Wir müssen sehen, dass wir eine Perspektive haben, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt. Und ich denke, dass der Mirko das Zeug dazu hat. Alles andere ist völliger Quatsch."

Müller nach dem Spiel: "Es war in vielen Aktionen zu sehen, dass die Spieler nicht mit der letzten Überzeugung den Zweikampf gesucht haben. Druck auf den Trainer ist jetzt unangebracht. Wir müssen alle Kräfte bündeln, alle müssen zusammenstehen und als Einheit auftreten."

Beckenbauer: "Es gibt Klubs, die sich selbst hinrichten"

Premiere-Experte Franz Beckenbauer vor dem Spiel: "Es war schon immer so bei Schalke. Ich kann mich nicht anders erinnern. Es gibt Klubs, die sich selbst hinrichten. 1860 München ist auch so ein Beispiel. Wenn es denen ein bisschen zu gut geht oder auch nicht, dann kommt irgendeiner aus der Ecke und schießt dem Verein und der Mannschaft ins Knie. Es ist immer wieder einer da, der sich zu Wort meldet - und das ist tödlich, weil es die Medien genüsslich aufnehmen und verbreiten. In diesem Fall wäre weniger ein bisschen mehr, denn alles zielt auf den Trainer ab. Ich kann mich gut erinnern, als Mirko Slomka Ralf Rangnick abgelöst hat, war genau das gleiche Tohuwabohu. Bei Schalke gehört dieses Theater und dieses öffentliche Äußern offensichtlich dazu."

Beckenbauer über Slomka: "Das ist noch ein junger Bursch', der hat noch viel Kraft und Energie. Er hat die Mannschaft gut im Griff. Heute sind sie an einem Gegner gescheitert, der sehr gut gespielt hat. Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen."

Von Heesen: "Torhüterfrage werde ich auf meine Art lösen"

Thomas von Heesen (Trainer 1. FC Nürnberg) über Torhüter Jaromir Blazek: "Man trifft immer Entscheidungen. Ob sie richtig sind oder falsch sind, ist die zweite Frage. Mit der Mannschaft, die in der zweiten Halbzeit das gespielt hat, was ich mir vorstelle, sollten wir langsam anfangen zu punkten. Die Torhüter-Frage werde ich auf meine Art und Weise lösen."

Mathias Hain (Arminia Bielefeld) über die Trainer-Diskussion der Vorwoche: "Michael Frontzeck ist genau der Trainer, den wir jetzt brauchen. Er ist genau der Trainer, mit dem wir am 34. Spieltag die Liga erhalten werden."

Hans-Hermann Schwick (Präsident Arminia Bielefeld) über Frontzeck: "Ich weiß, dass die Mannschaft gerne mit ihm zusammenarbeitet. Wir haben vor diesem Spiel bewusst das Trainingslager gesucht, um die Arbeit konsequent fortzusetzen. Das hat Früchte getragen. Ich hoffe, dass es so weitergeht."

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