Liegestütze im strömenden Regen

Von dpa
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© Getty

München - Der neue Cheftrainer von Energie Cottbus, Bojan Prasnikar, tüftelt noch an der Aufstellung seiner Mannschaft für das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.

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"Ich bin noch nicht umfassend informiert über den Stand der einzelnen Spieler. Alle stehen mir zur Verfügung. Aber ich lasse mir schon eine neue Taktik einfallen", sagte der 54-jährige Slowene am Tag vor dem Spiel.

In seinem Hotelzimmer entwarf der Coach Strategien für ein erfolgreiches Debüt im Bundesliga-Fußball. "Offensiv werden wir uns schon ausrichten", meinte der für den entlassenen Petrik Sander in sein Amt eingeführte Coach.

Er kam vom slowenischen Erstligisten NK Primorje und soll die noch ohne Sieg am Tabellenende stehenden Lausitzer vor dem Abstieg retten.

Liegestütze als Strafmaßnahme

Fast zwei Stunden lang hatte Prasnikar das Team durch strömenden Regen gescheucht. "Jeder Trainer hat seine Philosophie", sagte Kapitän Timo Rost. Wer einen Fehler machte, beispielsweise beim Abspiel, musste das mit zehn Liegestützen ausgleichen. "Da war manches neu für uns", betonte Rost.

Eintracht Frankfurt will an die Leistung vom Vorjahr anknüpfen, als den Hessen ein 1:0-Auswärtssieg im Cottbuser Stadion der Freundschaft gelang. Auch in der 2. Liga hatte die Eintracht beide Spiele in der Lausitz gewonnen. Bundesliga-Schlusslicht Cottbus (2 Punkte) ist in der laufenden Saison noch ohne Sieg.

Siegen oder Sorgen

Im anderen Sonntagsspiel heißt es Siegen oder noch mehr Sorgen: Hannover 96 und der MSV Duisburg stehen beim Aufeinandertreffen in der AWD Arena in Hannover schon mächtig unter Zugzwang. Für beide Clubs stehen nach einem wenig befriedigenden Start bereits die Saisonziele auf dem Spiel.

"Wir wollen unseren Zuschauern einen Sieg geben, damit sie nicht immer zu Auswärtsspielen reisen müssen, um Erfolge zu bejubeln", sagte Trainer Dieter Hecking vor dem Duell mit dem Aufsteiger. Der zweite Heimsieg würde die daheim nicht eben verwöhnten 96-Anhänger versöhnen.

Zauberfußball verspricht Hecking aber nicht. "Bis auf die Bayern gibt es keinen Bundesligisten, der zu Hause den Gegner nach Belieben beherrscht und aus dem Stadion schießt", machte der 96-Coach klar. Ein Sieg würde Hannover auf 13 Punkte und damit ins Soll nach knapp einem Viertel der Saison bringen.

Geldstrafe für Idrissou

Erledigen soll dies das Team, das zuvor in Bielefeld 2:0 gewann und den zweiten Auswärtssieg des laufenden Spieljahres erkämpfte. Ein Fragezeichen gibt es lediglich um Mittelfeldspieler Hanno Balitsch, der an einem schmerzhaften Pferdekuss laboriert. Hecking hofft, dass der Defensiv-Spezialist bis zum Anpfiff wieder fit wird. Als Ersatz stünde Altin Lala bereit.

Gäste-Trainer Rudi Bommer hat mehr Probleme. Drei Niederlagen in Serie haben den Aufsteiger an den Rand der Abstiegsplätze zurückfallen lassen. Bommer bangt in Fernando Santos, der an einer Wadenverhärtung leidet, um einen weiteren Abwehrspieler. Definitiv fehlen die Defensivkräfte Iulian Filipescu, Michael Lamey und Alexander Meyer sowie Stürmer Ailton.

"Wir müssen weiterhin kompakt stehen, hinten nichts zulassen und dann, vorne unsere Chancen, zu denen wir bislang immer gekommen sind, einfach besser ausnutzen", forderte der Coach.

Ein weiteres Problemkind ist Mohammadou Idrissou, der die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte wohl vorerst von der Bank aus erleben darf. Den Stürmer will Clubchef Walter Hellmich mit einer Geldstrafe belegen, da er öffentlich über seine Reservistenrolle geklagt hat.

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