Mit eigener App: Rene Adler will Transfermarkt revolutionieren

Von Chris Lugert
Rene Adler will mit einer eigenen App für mehr Transparenz auf dem Transfermarkt sorgen.
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Ex-Nationaltorwart Rene Adler hat die Abläufe im internationalen Transfergeschäft hart kritisiert und will mit einer eigenen App mehr Transparenz schaffen. Berater hätten jedoch auch ihre guten Seiten.

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Vor allem als Spieler sei man aktuell "ein Stück weit abhängig von den Kontakten und dem Netzwerk von Dritten", sagte Adler im Podcast kicker meets DAZN.

Auch er selbst habe im Laufe seiner Karriere schlechte Erfahrungen mit Personen gemacht, die ihm eigentlich helfen sollten. "Auch ich habe auf Leute vertraut, von denen ich dachte, sie würden in meinem Interesse handeln - und wurde enttäuscht", sagte Adler. Er sieht ein generelles Problem: "Fußballer, die jung sind und wenig Interesse haben, sind ein gefundenes Fressen."

Die aktuelle Fußballergeneration werde "dahin erzogen", dass sich andere Leute um die eigenen Angelegenheiten kümmern, so Adler. Mit seiner App "11TransFAIR" will er den Spielern unter die Arme greifen, bei Transfers selbstständiger und unabhängiger entscheiden zu können.

Über einen Algorithmus werden dabei interessierte Spieler und Klubs zusammengebracht. "Es gibt super viele Interessen im Fußball, wo so viel Geld verdient wird, dass sich Leute an dich dranhängen, die einfach auch ihr eigenes Interesse im Blick haben. Das soll diese Plattform abfedern", erklärte Adler: "Wir wollen einen Marktplatz kreieren, wo man transparent Angebot und Nachfrage abgebildet bekommt."

Rene Adler: "Sind nicht die Robin Hoods"

Der frühere Profi unter anderem von Bayer Leverkusen und des HSV will damit aber nicht die Berater abschaffen. Es sei ihm wichtig, zu betonen, dass "wir nicht die Robin Hoods sind, die die Branche von den bösen Beratern befreien müssen. Beratung ist etwas Gutes. Ein junger Spieler, der viele Einflüsse hat, der braucht Beratung", stellte er klar.

Adler verriet aber auch: "Es wurde mir gesagt, dass es mehr Spielerberater als Spieler gibt. Das zeigt, wie viel Interesse und Gier auf dem Markt sind, um schnelles Geld zu verdienen. Das hilft keinem, den Vereinen nicht, den Spielern nicht."

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