Jens Lehmann erhält nach Rassismus-Eklat Hausverbot von Heimatverein

Von SPOX
Der frühere Nationaltorhüter Jens Lehmann hat (51) nach einer rassistischen WhatsApp-Nachricht an Dennis Aogo ein Hausverbot von seinem Heimatverein erhalten.
© getty

Im Rassismus-Eklat um Jens Lehmann hat sich auch dessen Heimatklub Heisinger SV zu Wort gemeldet und dem ehemaligen Nationalkeeper gar ein Hausverbot erteilt. Von 1975 bis 1978 lief Lehmann in der Jugend für den heutigen Bezirksligisten auf.

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"Der Heisinger SV ist für alle offen, wir wollen für Toleranz und Miteinander stehen. Und nur für den Fall, dass Jens Lehmann das hier wider Erwarten lesen sollte: Auch wenn Du Dich in den letzten 40 Jahren keine dreimal hast sehen lassen und Dir das wahrscheinlich völlig egal ist: Du hast Hausverbot!", schrieb der 1. Vorsitzende Peter Küpperfahrenberg auf Facebook.

In den Augen des Vorstands sei der "von uns allen geliebte Fußball anfällig für einige Grundübel der Zivilisation. Dazu gehören insbesondere Rassismus und Homophobie. Wir müssen aufpassen, wir müssen wachsam sein, wir dürfen das niemals tolerieren, wir müssen einschreiten, wir müssen Courage zeigen."

Küpperfahrenberg wisse zwar nicht, "ob Jens Lehmann seinen Habitus, seine Provokationen und seine offenbar vorhandenen rassistischen Tendenzen bei uns erlernt und kultiviert hat", gestand aber ein: "Zu meiner aktiven Zeit als Jugendfußballer ist viel zu wenig gegen rassistische Aktivitäten unternommen worden. Damit schließe ich mich ausdrücklich ein. Es fehlte an Mut, an Courage und an Anstand. Rechtsradikale und extremistische Haltungen wurden widerspruchslos hingenommen."

In einer versehentlich an Dennos Aogo verschickten Whatsapp-Nachricht hatte Lehmann den ehemaligen Nationalspieler als "Quotenschwarzen" bezeichnet und in der Folge einen Sturm der Entrüstung losgetreten. Er verlor seinen Posten im Aufsichtsrat von Hertha BSC und wird künftig von Sky und Sport1 nicht mehr als TV-Experte eingeladen. Aogo teilte später mit, Lehmanns Entschuldigung angenommen zu haben. Zudem betonte er, dass es nicht richtig sei, "dass sich alle jetzt auf ihn stürzen. Ich habe ihm das abgenommen, dass es ihm leid tut und somit ist für mich dieses Thema erledigt."