Robert Huth rechnet mit dem Fußball ab: "Irgendwann ging es mir auf den Sack"

Von SPOX
Robert Huth gewann 2015 mit Leicester City die Meisterschaft.
© getty

Robert Huth, unter anderem Premier-League-Champion mit Leicester City, hat ein Jahr nach seinem Karriereende auf seine Laufbahn zurückgeblickt. "Irgendwann ging es mir auf den Sack, nur noch auf den Job als Fußballer reduziert zu werden", erklärte der 35-Jährige im Interview mit dem Tagesspiegel.

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Mit etwas Abstand merke er "wie unwichtig der Fußball eigentlich ist. Wenn man selbst noch mittendrin steckt, denkt man, dass dieses Geschäft so unheimlich bedeutend ist. Aber das ist es gar nicht." Seit der vergangenen Saison - bei einem Spiel von Leicester City - habe er kein Stadion mehr besucht.

Während der Fußball früher an erster Stelle stand, haben sich seine Prioritäten nun geändert. "Ich habe ich mir alles reingezogen: vor dem Training, vor dem Spiel... Alles, was man über Fußball wissen konnte, musste ich wissen. Inzwischen habe ich das Gefühl: Ich muss einfach nur weg vom Fußball. Am Ende meiner Karriere hatte ich einfach die Schnauze voll", sagte der Ex-Nationalspieler.

Huth wird Meister mit Leicester: "Das war schon einmalig"

Huth wurde 2016 mit den Foxes sensationell englischer Meister ("Das war schon einmalig. Vom Letzten zum Ersten in nicht mal zwei Jahren. Nicht schlecht, oder?"), auch bei den Titelgewinnen vom FC Chelsea in den Jahren 2005 und 2006 gehörte er zum Aufgebot.

2001 verabschiedete sich der Innenverteidiger von Union Berlin und aus Deutschland und schloss sich dem FC Chelsea an - einen Schritt, den er aus heutiger Sicht nicht mehr wiederholen würde: "Ich war jung und dumm. Geld hat auf jeden Fall keine Rolle gespielt. FC Chelsea, das hat sich schon gut angehört." Ohne Ausbildung und Hilfe rate er von einer solchen Entscheidung ab, denn: "Von all den Jugendspielern in den großen Akademien kann ein Prozent vom Profifußball leben. Das erzählt dir natürlich niemand."

Doch so ganz hat er dem Fußball nicht abgeschworen und studiert in England "Sporting Directorship". "Es macht immer noch Spaß: neue Leute kennenzulernen, ein bisschen was für den Kopf zu tun. Das ist ja auch mal was Neues für mich", sagt Huth, der sich auch als TV-Experte versuchte: "Ich habe das zweimal gemacht. So viel Spaß macht das wirklich nicht. Es gibt bessere Dinge im Leben."

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