Frings und Jones sagen für Belgien-Test ab

SID
Frings
© Getty

Herzogenaurach - Michael Ballack und Torsten Frings sagten ab, auch Jermaine Jones musste passen, andere Nationalspieler ringen noch um ihre Form - dennoch will Joachim Löw für das Länderspiel gegen Belgien keine Abstriche zulassen.

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"Ein Spiel zu diesem Zeitpunkt ist immer schwierig, aber wir müssen versuchen, schnell in die Saison und den neuen Wettbewerb reinzukommen", erklärte der Bundestrainer vor dem einzigen Test der deutschen Nationalmannschaft, bevor am 6. September in Liechtenstein die WM-Qualifikation startet.

Harte Auseinandersetzung mit Russland

"Da zählen erstmal Punkte, Punkte, Punkte", ergänzte Löw mit Blick auf die harte Auseinandersetzung um das einzige Direkt-Ticket für Südafrika 2010 vor allem mit Russland. Geplante Neuerungen im DFB-Team sind deshalb zunächst zurückgestellt.

Mit Frings, der über muskuläre Probleme klagt, fehlt nach den verletzten Arne Friedrich und Per Mertesacker sowie dem zurückgetretenen Jens Lehmann bereits der vierte Akteur aus dem mit 0:1 verlorenen EM-Finale gegen Spanien.

Wenig später musste auch noch Kapitän Ballack wegen seiner Mittelfußprellung aus dem Auftaktspiel mit dem FC Chelsea gegen Portsmouth passen.

Jones kann neue Chance nicht nutzen

Der Schalker Jones, der im Trainingslager auf Mallorca als einer von drei Spielern aus dem erweiterten EM-Kader gestrichen worden war, hat sich beim 3:0 der Gelsenkirchener zum Bundesliga-Auftakt gegen Hannover einen Syndesmosebandriss zugezogen und fällt einige Wochen aus.

Auf jeden Fall möchte Löw im Nürnberger Stadion möglichst viele Spieler aus seinem noch 19-köpfigen Aufgebot auflaufen lassen. In den Stuttgartern Mario Gomez, Thomas Hitzlsperger und Neuling Serdar Tasci sowie dem Gladbacher Marko Marin mussten allerdings am Sonntag gleich noch vier Akteure mit ihren Klubs ran.

Bundestrainer verlangt temporeiches Spiel

"Wir werden die Belastung gut verteilen", verriet der Bundestrainer am Wochenende und kündigte gegen Belgien bereits ein ausgeprägtes Job-Sharing an. "Doch wenn einer auf dem Platz steht, verlangen wir ein temporeiches Spiel", betonte Löw.

Ob die Arbeitszeit-Teilung auch für die Torhüter gilt, wird der Bundestrainer endgültig erst in den Vorbereitungs-Tagen entscheiden. Dass die von Löw bewusst geschürte Konkurrenz um die neue Nummer 1 im deutschen Tor negative Auswirkungen auf das gesamte Team haben könnte, glaubt Kapitän Ballack nicht.

Torwartfrage belastet das Team nicht

"Es kann sich ja einer ganz schnell etablieren, wenn er seine Chance konsequent nutzt und Fuß im Team fasst", sagte Ballack der "Welt am Sonntag".

Durch die Schulter-Verletzung von Rene Adler hat plötzlich sogar der Bremer Tim Wiese die Chance auf seinen ersten Länderspiel- Einsatz, nachdem er als U21-Spieler vor vielen Jahren im Training schon einmal bei den "Großen" reingeschnuppert hatte.

"Ich bin sehr gespannt, was auf mich zukommt", erklärte der 26-Jährige vor dem Treff im Hotel Ramada direkt auf dem Gelände von DFB-Sponsor adidas in Herzogenaurach. Dort wird sich das Team mit Wiese und Robert Enke in zwei Trainingseinheiten auf die Partie in Nürnberg einstimmen.

Bayern spielte mit vier Nationalspielern

Gefreut hat sich Löw, dass bis auf Marcell Jansen beim Bundesliga-Start alle seine Berufenen in den Startformationen ihrer Klubs gestanden hatten. Der ehemalige Bundestrainer und jetzige Bayern-Coach Jürgen Klinsmann schickte in Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski und Miroslav Klose gleich die "halbe" Nationalelf in die neue Spielzeit.

"Für unsere Spieler ist Spielpraxis natürlich ganz wichtig", betonte Löw und verteilte schon jetzt ein Lob an seinen ehemaligen Chef. "Ich weiß, dass Jürgen versucht, neue Wege zu gehen und einzelne Spieler zu fördern. Er wird dem deutschen Fußball guttun", sagte Löw dem Pay-TV-Sender Premiere.

Frings hat muskuläre Probleme

Routinier Frings hatte auf die Anreise verzichtet, nachdem sich die Muskel-Probleme des 31-Jährige nach dem Bremer 2:2 in Bielefeld verstärkt hatten.

"In Absprache mit Joachim Löw haben wir uns dafür entschieden, dass ich kein Risiko eingehe und das Regenerations-Programm in Bremen absolvieren soll", berichtete Frings. Das wäre eigentlich die Chance für Jones gewesen, doch auch bei dem 26 Jahre alten Mittelfeldmann schlug erneut das Verletzungspech zu.

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