DFL: "50+1-Frage von höchster Bedeutung"

SID

Frankfurt/Main - Die Klärung der sogenannten "50+1"-Frage genießt im Ligaverband und in der Deutschen Fußball Liga (DFL) in den kommenden Monaten hohe Priorität.

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"Die Frage nach dem Fortbestand der 50+1-Regelung ist aus unserer Sicht von höchster Bedeutung für die Zukunft des Profi-Fußballs in Deutschland. Daher werden wir alle Optionen sorgfältig analysieren und die Auswirkungen für die Klubs aufzeigen", ließ Ligapräsident Reinhard Rauball am Freitag in Frankfurt am Main mitteilen.

Rauball und Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung, trafen sich in dieser Woche mit Martin Kind, Vorstandsvorsitzender des Bundesligisten Hannover 96. Kind hatte sich Mitte November zum wiederholten Mal für die Abschaffung der 50+1-Regel ausgesprochen.

Diese Vorschrift bestimmt, dass immer der Verein mehrheitlich an der lizenzierten Kapitalgesellschaft beteiligt sein und über 50 Prozent der Stimmenanteile zuzüglich mindestens eines weiteren Stimmenanteils in der Versammlung der Anteilseigner verfügen muss. Deshalb können private Investoren nicht die Mehrheit bei einem Bundesligaklub erhalten.

Informationsveranstaltung für Vereine 

"Das Gespräch mit Herrn Kind war sehr konstruktiv. Wir haben uns darauf verständigt, die Erörterung von Chancen und Risiken in den nächsten Monaten zu vertiefen und detailliert zu bewerten", teilte Rauball mit. Analysen bei unabhängigen Experten seien bereits in Auftrag gegeben. Zudem wolle die DFL den Vereinen eine Informationsveranstaltung mit Vertretern von Investoren und Verbänden offerieren. Kind hatte argumentiert, die Regel zwingend abzuschaffen, damit die deutschen Vereine mit zusätzlichem Kapital national und international wettbewerbsfähig bleiben können.

Die 50+1-Regelung ist in der Satzung der DFL und wortgleich in den Vorschriften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verankert. Für eine Satzungsänderung ist jeweils eine Zweidrittel-Mehrheit der Mitgliederversammlungen des Ligaverbandes und des DFB notwendig.