Rosberg verhindert Lewis-Jubiläum

Nico Rosberg konnte sich in Russland gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton durchsetzen
© getty

Nico Rosberg hat sich beim Qualifying zum Großen Preis von Russland zum zweiten Mal in Folge die Pole Position für ein Formel-1-Rennen gesichert. Der 30-jährige Deutsche setzte sich souverän gegen seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton durch und geht zum dritten Mal in der Saison 2015 von Startplatz 1 ins Rennen, während der Engländer seine 50. Pole abermals verpasste.

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"Heute war ein guter Tag, obwohl es ein schwieriges Wochenende war, weil wir so wenig fahren konnten. Ich musste beim Setup raten, wo ich sein muss", sagte Rosberg anschließend: "Ich genieße gerade einfach, auf Pole zu stehen."

Das Ergebnis des Qualifyings in der Übersicht

Rosbergs beste Runde war 0,320 Sekunden schneller als die von Hamilton, der sich im entscheidenden Moment von Q3 verschätzte und neben die Strecke rutschte. "Ich habe bei Turn 13 einen Fehler gemacht. Ein schwieriges Wochenende für alle, aber Nico hat mit seiner Runde eine großartige Leistung geliefert", erklärte der Weltmeister.

Bottas schlägt die Ferrari

Valtteri Bottas hatte als Drittplatzierter mit seinem Williams schon 0,799 Sekunden Rückstand auf den Polesitter. Der Finne profitierte davon, dass sein Landsmann Kimi Räikkönen den Hamilton-Fehler kopierte und ebenfalls in Turn 13 neben die Strecke fuhr. Der Iceman war dabei allerdings langsamer als sein Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel, der die viertschnellste Zeit fuhr.

"Wir sind ganz gut gestartet, aber dann hat's irgendwie geklemmt. Hinten raus wurde es ein wenig schwieriger. Die Rundenzeit kam nicht so, wie ich erwartet habe", sagte Vettel, der zum 100. Mal unter den ersten Vier startet: "Es wurde eng mit den Williams, den hätten wir schlagen können."

Nico Hülkenberg reihte sich im Force India hinter der Scuderia als Sechster und damit einen Platz vor Teamkollege Sergio Perez ein. Romain Grosjean (8./Lotus), Max Verstappen (9./Toro Rosso) und Daniel Ricciardo (10./Red Bull) komplettierten die Top 10.

Hektik durch Sainz-Unfall, Regen und Diesel

Für Teams und Fahrer bedeutete das Qualifying noch mehr Hektik als üblich. Weil der Freitag dank Diesel und Regen ins Wasser gefallen war und Carlos Sainz jr. am Samstagmorgen mit einem Unfall für eine verringerte Fahrzeit gesorgt hatten, wurde die Setuparbeit zusätzlich zur Zeitenjagd abgearbeitet. Hamilton erwischte dabei einen Fehlstart.

"Hast du 'eine Sekunde auf Nico' gesagt?", funkte er überrascht, als seine erste Rundenzeit in Q1 nur 0,060 Sekunden schneller war als die von Force Indias Le-Mans-Sieger Hülkenberg. Anschließend verbesserte er sich jedoch, Ferrari und Williams waren keine Konkurrenz.

Massa patzt in Q2

Während Mercedes im Unterschied zu allen anderen Teams den Run auf dem schnelleren, superweichen Reifensatz in Q1 ausließ, baute Felipe Massa in Q2 so viele Fehler ein, dass er als 15. vorzeitig ausschied. "Ich hatte Verkehr auf meiner Runde. Und ich habe die Hinterreifen komplett verloren", versuchte sich der Brasilianer zu verteidigen. Teamkollege Valtteri Bottas war zu diesem Zeitpunkt allerdings immerhin Drittschnellster.

Das richtige Anwärmen der Reifen war indes wirklich das Rezept zur Überraschung. Das 5,848 Kilometer lange Sochi Autodrom ist die drittlängste Strecke des aktuellen Formel-1-Kalenders. Wer die Pneus zu stark anwärmt, verliert gegen Ende der Runde Grip. Dieses Problem ereilte auch Vettel zu Beginn von Q2. Daniil Kvyat machte es umgekehrt und rutschte zu Beginn seiner Runde zu stark, er verpasste als 11. die Top 10.

Alonsos 250. Qualifying misslingt

Fernando Alonso feierte derweil ein trauriges Jubiläum. Er schied als 16. bei seinem 250. Qualifying in der Formel 1 schon nach Q1 aus. Zudem fuhr er mit der überarbeiteten Honda-Powerunit und bekam für diverse neue Bauteile eine Strafversetzung um 35 Plätze. "Wir probieren sehr interessante Sachen aus, auch wenn die Resultate nicht sehr gut sind", sagte der zuletzt frustrierte, zweifache Weltmeister.

Alonso startet im McLaren-Honda sogar hinter Manor-Fahrer Roberto Merhi, der für neue Motorenteile ebenfalls 20 Plätze zurückgerechnet wurde, von Platz 19. Neben ihm könnte Carlos Sainz jr. nach seinem schweren Unfall im Abschlusstraining stehen. Der Spanier braucht dafür aber die Freigabe der Mediziner und der Stewards.

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