Ey Mann, wo is' mein Heli?

Von Alexander Maack
Der Platz für den Rettungshubschrauber blieb in Autin lange verwaist
© getty

Das 1. Freie Training zum Großen Preis der USA in Austin ist zu einer der kuriosesten Sessions der Formel-1-Geschichte verkommen. Erst verzögerte Nebel den Start, dann fehlte plötzlich der Rettungshubschrauber.

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Vierzig Minuten nach dem eigentlich geplanten Start um 10 Uhr Ortszeit war der Nebel endlich soweit abgezogen, dass die Rennleitung für den Start grünes Licht gab. Weniger als 15 Minuten später, wurden die Piloten aber wieder in die Boxengasse gerufen.

Das Ergebnis des 1. Freien Trainings

Erst nach einer Viertelstunde war den Offiziellen aufgefallen, dass der Heli gar nicht auf dem für ihn vorgesehenen Platz stand. Die Rote Flagge musste geschwenkt werden. Die Session hätte laut Reglement zuvor eigentlich gar nicht gestartet werden dürfen.

Im Paddock herrschte Verwirrung. Als ein Heli landete, freuten sich alle, dass es endlich weitergeht. Die Uhr lief wieder. Allerdings war lediglich der TV-Helikopter gelandet, der eigentlich benötigte hing in Austin Dorntown fest, weil sich die Nebelbank dorthin verlagert hatte.

Am ursprünglich angeforderten Hubschrauber war der Funk ausgefallen. Der Pilot musste umkehren, um eine neue Antenne installieren zu lassen. Ein Ersatzhelikopter durfte offenbar zunächst nicht das Flughafengelände überfliegen, sondern musste diverse Starts und Landungen auf der Bergström-Airport abwarten.

Erst um 11.27 Uhr landete endlich der richtige Heli mit der Aufschrift "Fire Rescue Travis County" hinter den Boxengebäuden. Eine Minute später ging das Training dann auch wirklich los. Zögerndes in der Box Stehen fiel aus. Alle Piloten mussten in Windeseile ihr Programm abspulen.

Alonso fährt Bestzeit

Am besten gelang das Fernando Alonso im Ferrari, der erstmals seit dem Belgien-GP in einer Session der Schnellste war. Er umrundete den 5,513 Kilometer langen Circuit of the Americas in 1:38,343 Minuten. Dass dem 1. Freien Training jegliche Normalität fehlte, zeigten die Platzierungen dahinter.

Jenson Button war mit dem McLaren nur 0,028 Sekunden langsamer. Der Zweite dürfte sich dennoch ärgern. Weil er unter Rot überholte, bestraften ihn die Stewards. Er muss in der Startaufstellung am Sonntag drei Plätze nach hinten.

Als Dritter reihte sich mit 0,045 Sekunden Rückstand Valtteri Bottas im unterlegenen Williams ein, der Esteban Gutierrez auf Rang vier verdrängte. Erst dahinter reihten sich die Mercedes-Piloten ein, wobei Nico Rosberg (5./+0,314) schneller war als Vorjahressieger Lewis Hamilton (6./+0,636).

Vettel langsamer als Debütant Kvyat

Weltmeister Sebastian Vettel wurde dagegen nur 18. Er hatte 2,319 Sekunden Rückstand auf die Spitze, weil er mit wesentlich mehr Benzin für das Rennen testete. Dabei musste er sogar Daniil Kvyat den Vortritt lassen, der erstmals für Toro Rosso zum Einsatz kam.

Der Debütant war als 17. zwar 1,722 Sekunden langsamer als die Spitze, von Teamkollege Daniel Ricciardo trennten ihn aber nur zwei Zehntelsekunden. Der Russe ersetzt 2014 beim Red-Bull-Zweitteam den Australier, der künftig an Vettels Seite für Red Bull startet.

Kvyat war aber nicht der einzige Testfahrer. Lokalmatador Daniel Rossi hängte Charles Pic im zweiten Caterham mit sieben Zehnteln Differenz ab. Roberto Gonzalez zeigte bei Marussia dagegen einmal mehr, dass er in einem Grand Prix nichts zu suchen hat.

Ihm fehlten 5,373 Sekunden auf die Bestzeit, selbst von Teamkollege Max Chilton trennten ihn über zwei Sekunden. Zwei Minuten vor Ende der Session machte er der traurigen Vorstellung ein Ende. Er stellte er den Marussia nach einem Motorplatzer komplett ab.

Der Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM

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