Lewis Hamilton rast zur dritten Pole in Folge

Von Alexander Maack
Lewis Hamilton (M.) startet am Sonntag im Rennen vor Sebastian Vettel (l.) und Romain Grosjean
© getty

Lewis Hamilton hat im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn seine dritte Pole-Position in Folge eingefahren. In der Hitze von Budapest fuhr der Mercedes-Pilot in 1:19,388 Minuten die Bestzeit und verwies Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel auf Platz zwei.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Den 26-jährigen Heppenheimer trennten am Ende bei 50 Grad Asphalttemperatur nur 0,038 Sekunden von Hamilton. Dabei lag Vettel im ersten Sektor noch auf Pole-Kurs. Allerdings leistete sich der Dreifachweltmeister anschließend mehrere Fahrfehler.

Das Klassement des Qualifyings in der Übersicht

"Ich bin ein bisschen angefressen, dass es nicht gereicht hat. Es hat nicht viel gefehlt", sagte Vettel anschließend: "Beim zweiten Versuch habe ich im mittleren Sektor etwas verloren. Vielleicht war ich da nicht aggressiv genug." Dabei liegt dem Red Bull der zweite Sektor eigentlich besonders, weil er eine gute Aerodynamik fordert.

Die Kritik aus dem eigenen Team ließ nicht lang auf sich warten. "Die Zeit locker drinnen gewesen. Die letzte Runde war nicht die allerbeste", sagte Motorsportberater Helmut Marko: "Leider ist nicht nur ein, sondern mehrere Fehler auf seiner Runde passiert. Man hat es ja an seinem Gesicht gesehen: Es ist ärgerlich, wenn man weiß, dass das Potenzial da ist."

Hamilton von Pole überrascht

Der Polesetter selbst konnte seinen Erfolg kaum fassen. "Ich war extrem überrascht, als ich über die Linie kam und mir gesagt wurde, dass ich auf Pole stehe. Ich dachte, Sebastian wäre vorn", meinte Hamilton. Der Engländer ist der einzige Pilot, der in den vergangenen acht Jahren in Ungarn seine Pole in einen Sieg umwandeln konnte.

Hinter Romain Grosjean, der seinen Lotus auf Platz drei stellte, reihte sich Nico Rosberg im zweiten Mercedes ein. Der Wiesbadener kämpfte gegen Ende der Qualifikation mit seinem Silberpfeil. Das Bremssystem ließ sich nicht mehr einstellen, wodurch er Zeit verlor und letztlich Vierter wurde.

Alonso und Räikkönen in Reihe 3

Immerhin blieb Rosberg damit noch vor Vizeweltmeister Fernando Alonso und dem WM-Dritten Kimi Räikkönen. Ferrari-Pilot Alonso wurde Fünfter und fuhr damit den besten Startplatz seit dem fünften Saisonrennen in Barcelona heraus. Damals sicherte sich Alonso überlegen den Sieg.

"Dass wir nach Startplatz zehn in Silverstone diesmal etwas näher an der Pole-Position dran waren, ist eine gute Nachricht", sagte der Asturier. Zudem freute er sich, dass die Verbesserung ausgerechnet auf dem Hungaroring klappte: "Diese Strecke ist erfahrungsgemäß nicht gerade unsere beste. Es gibt hier viele langsame und mittelschnelle Kurven, in denen es auf eine gute Traktion ankommt."

Räikkönen konnte dagegen mit seinem Teamkollegen nicht mithalten: Den Iceman trennten fast drei Zehntelsekunden von Grosjean. "Das Qualifying-Setup war nicht optimal. Wir hätten mit etwas mehr Frontflügel fahren sollen. Dann wären wir ganz vorn mit dabei gewesen", erklärte er den unbefriedigenden Startplatz. Als Siebter geht der Finne aber immerhin noch einen Platz vor Felipe Massa im zweiten Ferrari ins Rennen.

Red Bull hat Probleme bei Webber

Schlechter lief die Qualifikation für Sebastian Vettels Teamkollege Mark Webber. In Q1 stellte Red Bull ein Problem mit der Elektronik fest. Im nächsten Abschnitt fiel das Energierückgewinnungssystem KERS dann komplett aus. Zudem hatte Webber Probleme beim Hochschalten.

Re-LIVE: Das gesamte Qualifying zum Nachlesen

"Das ist dumm. Das ist peinlich. Es ist grausam, auf dieser Strecke nicht an der richtigen Stelle zu sein", zeigte sich Webber anschließend höchst frustiert: "Wenn das Auto so weit weg ist von seinem Potenzial, dann ist das unglaublich frustrierend." Der australische Routinier rettete sich noch in die Top Ten, fuhr in Q3 aber keine gezeitete Runde mehr und startet deshalb nur als Zehnter. Vor ihm gehen Sergio Perez im McLaren als Neunter und Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo von Platz acht ins Rennen.

Hülkenberg und Sutil verpassen Top Ten

Wie knapp der Kampf um die ersten Plätze war, zeigt die Tatsache, dass Webber in Q2 als Achter nur rund eine Zehntelsekunde schneller als Nico Hülkenberg war. Für den Sauber-Piloten war sein zwölfter Startplatz deshalb eine kleine Enttäuschung.

Einen Platz vor dem Emmericher geht Adrian Sutil ins Rennen. Der Gräfelfinger musste vor dem 100. Formel-1-Rennen seiner Karriere einen Rückschlag hinnehmen. Der Force-India-Pilot qualifizierte sich nur als Elfter und verpasste damit zum zweiten Mal hintereinander den Sprung in die Top Ten.

"Mit meiner Runde bin ich zufrieden. Das war heute das Limit", sagte Sutil: "Der elfte Platz ist eine gute Position zum Losfahren. Dadurch haben wir eine größere Auswahl bei der Reifenstrategie." Immerhin blieb der Deutsche noch vor seinem Teamkollegen. Paul di Resta scheiterte mit einem schlechten Setup zum dritten Mal in dieser Saison schon in Q1 und startet am Sonntag nur vom 18 Platz.

Quali-Duelle: So steht es im teaminternen Wettkampf