Doppelpole für Mercedes! Rosberg auf Platz 1

Von Alexander Maack
Nico Rosberg startet im Mercedes zum zweiten Mal in Folge von der Pole Position
© getty

Mercedes-Pilot Nico Rosberg startet beim Großen Preis von Spanien von der Pole-Position. Der Wiesbadener fuhr im Qualifying in 1:20,718 Minuten die schnellste Rundenzeit und verwies seinen Teamkollegen Lewis Hamilton auf Platz zwei. Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel geht dagegen nur von Rang drei ins Rennen.

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Der Heppenheimer Red-Bull-Pilot blieb damit immerhin noch vor seinen ärgsten Konkurrenten in der Fahrer-WM: Lotus-Pilot Kimi Räikkönen wurde Vierter, für Lokalmatador Fernando Alonso reichte es im Ferrari nur zu Platz fünf. Dahinter starten Romain Grosjean (Lotus/6.) und Mark Webber (Red Bull/7.).

Die Startaufstellung in der Übersicht

Ferrari-Pilot Felipe Massa wurde von der Rennleitung dagegen um drei Plätze strafversetzt und verlor seinen sechsten Platz. Der Brasilianer hatte Webber während des zweiten Abschnitts der Qualifikation blockiert und zwang den Red-Bull-Piloten damit dazu, seine schnelle Runde abzubrechen.

"Ich erwarte keine Strafe", sagte Massa direkt nach der Quali selbstbewusst. Nun muss er sich dennoch hinter McLaren-Pilot Sergio Perez (8.) auf Platz neun einreihen.

Mercedes könnte dagegen eigentlich schon den Champagner für die Siegesfeier am Sonntag kaltstellen. Nirgends ist die Pole-Position wichtiger als in Spanien: 17 Mal ging der spätere Sieger in den 22 Grands Prix seit 1991 von ganz vorn ins Rennen.

Fernando Alonso: "Es wird Zeit, diese Serie zu beenden"

Geht es nach Vizeweltmeister Alonso, soll sich das jetzt endlich ändern. "Es wird Zeit, diese Serie zu beenden", sagte der Lokalmatador, der bei seinem Heim-GP noch nie von der Pole gestartet ist. Der Spanier war nicht einmal überrascht, dass er im Ferrari nicht über Rang vier hinauskam: "Unser Auto ist auf einer Runde nicht so schnell wie die anderen. Aber auf den Longruns ist es so schnell wie die anderen oder noch besser."

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Auch wenn die zweite silberne Startreihe eins in der modernen Formel 1 nach dem Großen Preis von China 2012 für Rosberg erfreulich ist, stapelte der Wiesbadener vorerst tief. Beim letzten Grand Prix in Bahrain stand der Wiesbadener zum zweiten Mal in seiner Karriere ganz vorn, fiel aber im Rennen bis auf Platz neun zurück.

"Sicherlich haben wir die Sachen jetzt ein bisschen besser im Griff und auch verstanden, warum wir da Probleme hatten", sagte der 27-Jährige: "Hier ist das Graining eher ein Problem. Das hatten wir in Bahrain nicht, hier ist es aber das Hauptproblem." Bei den eher niedrigen Temperaturen in Katalonien erreichen die Pirelli-Reifen die optimale Betriebstemperatur nicht und körnen deshalb.

Lewis Hamilton: "Morgen wird es sehr hart für uns"

Aktuell teilt das gesamte Mercedes-Team die Bedenken Rosbergs. "Wir müssen das mit Vorsicht genießen. Morgen wird sehr hart für uns", warnte der zweitplatzierte Hamilton. Sportchef Toto Wolff ergänzte: "Unser Auto ist tendenziell ein bisschen hart zu den Reifen. Das wissen wir. Unsere Mitbewerber können damit besser umgehen."

In Bahrain profitierte Weltmeister Vettel von Rosbergs Problemen. Deshalb beunruhigte den 25-Jährigen sein dritter Startplatz kaum. "Vor allem im letzten Sektor habe ich mich jetzt ein bisschen besser zurechtgefunden. Da habe ich mich die letzten Jahre ein wenig schwer getan", so Vettel.

Der Heppenheimer erwartet nach den Eindrücken der Wintertests auch am Sonntag weitere Reifenprobleme. "Damals sind wir alle nicht sehr weit gekommen. Die Umstände jetzt helfen ein bisschen, aber es ist immer noch eine ordentliche Herausforderung", so Vettel: "Wir hatten wieder einen anderen Ansatz als die Mehrheit und haben nur die Option-Reifen verwendet."

Sebastian Vettel: "Dann fresse ich einen Besen"

Während die meisten Piloten in Q1 noch mit den harten Mischung unterwegs waren, packte Red Bull direkt die schnelleren, aber stärker abbauenden Medium-Slicks aus. Damit stehen morgen beim Rennen drei frische Sätze der harten Slicks zur Verfügung. "Wenn es morgen jemanden gibt, der mit zwei Stopps über die Distanz kommt, dann fresse ich einen Besen", erklärte Vettel.

Allerdings hatte ein weiteres Team dieselbe Idee: Mercedes. Schon während der drei Freien Trainings richteten die Silberpfeile ihr Augenmerk komplett auf die Rennvorbereitung. "Das heißt trotzdem nicht, dass es morgen leicht wird", dämpfte Motorsportchef Wolff nochmals die Erwartungen: "Wir müssen uns auf morgen konzentrieren und schauen, dass wir alles richtig machen."

Räikkönen peilt den Sieg an

Einen Strich durch die Rechnung könnte den Siegaspiranten aber auch Räikkönen machen. Der Iceman überzeugte während der bisherigen Saison mit seinem reifenschonenden Fahrstil. "Für das Qualifying war es ganz gut", sagte der gewohnt wortkarge Iceman über den für ihn zweitbesten Startplatz der Saison.

Der Finne peilt den nächsten Sieg nach dem Auftakterfolg in Australien an - vorausgesetzt, die Konkurrenz lässt ihm eine Chance: "Man muss sehen, ob sie im Rennen auch noch so stark sein werden. Ich glaube, unter Rennbedingungen eher nicht. Hoffentlich liege ich da richtig."

Weniger erfolgreich lief der Samstag dagegen für die beiden übrigen deutschen Fahrer. Adrian Sutil und Nico Hülkenberg schieden schon im zweiten Qualifikationsabschnitt aus. Force-India-Pilot Sutil wurde 13., Hülkenberg kam nicht über Rang 15 hinaus.

Sein Sauber-Teamkollege Esteban Gutierrez sollte eigentlich direkt hinter ihm starten. Weil er in Q1 allerdings Räikkönen aufgehalten hatte, muss der Mexikaner wie Massa drei Plätze nach hinten.

Der Stand bei den teaminternen Quali-Duellen