Formel 1 - Erkenntnisse zum Brasilien-GP: Das Pendel schlägt in Richtung Mercedes

Von Christian Guinin
Lewis Hamilton, Max Verstappen
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3. Die Rennleitung wird wieder zum Thema

Schon einige Male in dieser Saison standen fragwürdige Entscheidungen der Rennleitung im Mittelpunkt, auch beim Brasilien-GP waren die Stewards einmal wieder das Hauptthema. Vor allem Mercedes war nicht gut auf die Entscheidungen der Verantwortlichen zu sprechen.

Nach der Disqualifikation im Qualifying war Teamchef Toto Wolff ohnehin schon schlecht auf die Rennleitung zu sprechen, doch die Szene zwischen Lewis Hamilton und WM-Rivale Max Verstappen in Runde 48 setzte dem Ganzen für ihn die Krone auf. Denn dass der Niederländer für sein Abdrängmanöver keine Strafe bekam und noch nicht einmal eine Untersuchung eingeleitet wurde, löste Fassungslosigkeit bei den Silberpfeilen aus.

Red Bull hatte zuvor noch versucht, bei FIA-Rennleiter Michael Masi auf das Credo "let them race" zu plädieren, doch Mercedes war sich einer Strafe für den Niederländer sicher. Stichwort: "Forcing another car off track". Zwar wurde schnell eingeblendet, dass die FIA den Vorfall notiert habe, doch untersucht wurde die Szene offiziell nicht.

Als "absolute Sauerei" bezeichnete Wolff die Entscheidung der Kommissare im Nachhinein. Verstappen sei dabei nicht einmal ein Vorwurf zu machen, sein Ärger richtete sich lediglich gegen die Rennleitung. "Er fährt wirklich sensationell mit dem Messer zwischen den Zähnen", lobte er den RB-Widersacher. "Aber wenn du es machst, musst du halt mit einer Fünf-Sekunden-Strafe rechnen", so Wolff. "Das ist okay, wenn du die Konsequenzen nimmst."

Wolff: "Das ist peinlich für die Rennleitung"

Doch diese blieben für Verstappen aus, was er der Rennleitung, auch nach allen anderen Vorkommnissen übelnimmt. "Das abzutun als 'racing incident' und das dann unter den Teppich zu wischen, ist eigentlich peinlich für die Rennleitung", teilte Wolff weiter aus.

"Das ganze Wochenende wurden uns Sachen an den Kopf geworfen", fühlt er sich von der FIA benachteiligt. Vor allem die Disqualifikation für den um 0,2 Millimeter zu großen Abstand beim Heckflügel, "während munter an Max' Auto herumgeschraubt wird vor dem Rennen", stößt ihm sauer auf.

Am finalen Ergebnis machte es letztlich keinen Unterschied - glücklicherweise. Nicht auszudenken wären die Reaktionen, sollte eine Entscheidung der Rennkommissare ein Ergebnis und damit womöglich die Weltmeisterschaft nachhaltig beeinflussen. Bei Mercedes will man dennoch für die kommenden Male genauer hinschauen, um eine Benachteiligung auszuschließen. "Da werden Entscheidungen getroffen, die nicht nachvollziehbar sind. Irgendwo gibt es eine Grenze!", so Wolff.

Formel 1: Die WM-Wertung nach 19 von 22 Rennen

  • Fahrerwertung:
PlatzFahrerTeamPunkte
1Max VerstappenRed Bull332,5*
2Lewis HamiltonMercedes318,5*
3Valtteri BottasMercedes203
4Sergio PerezRed Bull178
5Lando NorrisMcLaren151
6Charles LeclercFerrari148
7Carlos SainzFerrari139,5*
8Daniel RicciardoMcLaren105
9Pierre GaslyAlphaTauri92
10Fernando AlonsoAlpine62
  • Konstrukteurswertung:
PlatzTeamPunkte
1Mercedes521,5*
2Red Bull510,5*
3Ferrari287,5*
4McLaren256
5Alpine112
6AlphaTauri112
7Aston Martin68
8Williams23
9Alfa Romeo11
10Haas0

*Beim 12. WM-Lauf in Belgien wurden aufgrund der nicht vollständig absolvierten Renndistanz nur halbe Punkte vergeben.