Formel 1 - die Rennprognose: Neue Hoffnung für Vettel, altes Bild - Zweikampf um den Sieg

Von Christian Guinin
Sebastian Vettel startet voraussichtlich von P18.
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10. Yuki Tsunoda (AlphaTauri, P13)

Bis zum Ende des zweiten Qualifying-Abschnittes sah es eigentlich sehr gut für den Japaner aus, sowohl die Pace als auch die Rundenzeiten stimmten. Dann verpokerte sich AlphaTauri bei ihm allerdings mit der Reifenwahl. Auf den Mediums habe er "überhaupt keinen Grip" gehabt.

Dass im Rennen dennoch etwas nach vorne gehen kann, zeigte Teamkollege Pierre Gasly, der von Rang fünf startet. Bei einem guten Start ist Tsunoda durchaus eine Top-10-Platzierung zuzutrauen.

9. Carlos Sainz (Ferrari, P8)

Eigentlich war der Spanier das gesamte Wochenende schneller als Teamkollege Charles Leclerc. Dann aber kam Q3, wo Sainz seine Runde mit einem Fahrfehler wegschmiss und seinen Wagen letztendlich nur auf Startrang acht parkte.

Von dort aus wird es im Rennen schwierig, vor allem weil Ferrari im Gegensatz zu Max Verstappen, Pierre Gasly sowie den Mercedes weiche Reifen am Start aufziehen muss. Ein klarer Nachteil also.

8. Charles Leclerc (Ferrari, P4)

Obwohl der Monegasse im Vergleich zu Sainz vier Plätze weiter vorne steht, gibt es auch bei ihm das angesprochene Reifenproblem. "Die Top 3 sind realistisch gesehen nicht erreichbar", meint Leclerc daher und will eher nach hinten schauen.

"AlphaTauri war gestern wirklich beeindruckend. Beim Longrun waren sie sehr, sehr schnell, und sie starten auf den Medium-Reifen. Das wird knifflig", sagte Leclerc nach dem Qualifying. Wenn keine Safety-Car-Phase oder andere äußere Umstände Ferrari in die Karten spielen, wird es für beide Scuderia-Piloten ein schwieriges Rennen. Punkte sollten aber drin sein.

Wurde im Januar positiv auf das Coronavirus getestet: Charles Leclerc.
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Wurde im Januar positiv auf das Coronavirus getestet: Charles Leclerc.

7. Sergio Perez (Red Bull, P11)

In seinem ersten Qualifying für Red Bull erlebte der Mexikaner gleich einmal ein völliges Desaster. Durch einen Fehler bei der Reifenwahl erreichte Perez nur Qualifikationsrang elf, auf seinen Teamkollegen fehlten knackige 1,8 Sekunden (Verstappen auf Soft, Perez auf Medium).

"Ich war sehr sicher, dass ich genug Pace [auf den Mediums] habe. Wenn ich die Runde zusammengebracht hätte, dann wäre ich durch gewesen. Aber das habe ich nicht", analysierte Perez sein Ausscheiden in Q2. Dennoch sollte für den 31-Jährigen im Rennen eine Menge drin sein, das zeigt die Pace seines Teamkollegen.

6. Lando Norris (McLaren, P7)

Im Qualifying von Bahrain bestätigte McLaren den eigenen Anspruch, hinter Mercedes und Red Bull dritte Kraft zu sein. Mit den Startplätzen sechs und sieben liegt man im Soll, im Rennen könnte aber, ähnlich wie bei Ferrari, der Softreifen im ersten Stint Problem werden.

Norris machte es dabei um lediglich 47 Tausendstel schlechter als Teamkollege Daniel Ricciardo, schon im vergangenen Jahr zeigte der junge Engländer allerdings, dass er über genügend Rennpace verfügt, um die Großen zu ärgern.

5. Daniel Ricciardo (McLaren, P6)

"Zufrieden" war der Australier mit seinem gestrigen Qualifying, auch wenn es nach eigener Aussage noch einige kleinere Probleme mit dem Setup des Autos gegeben habe. "Auch wenn ich erfahren bin, braucht es Zeit, um das Limit eines Autos zu finden."

Dennoch: Der 31-Jährige gehört zu den schnellsten Fahrern im Feld, mit McLaren hat er in diesem Jahr zudem wieder ein Auto, das um Top-Plätze kämpfen kann. Die Kombination Ricciardo/McLaren könnte eine heiße werden, sollte der Traditionsrennstall auch im Rennen die gute Frühform bestätigen können.

4. Pierre Gasly (AlphaTauri, P5)

Der Franzose sorgte am Samstag für die vielleicht größte Überraschung. Noch vor den beiden McLarens und Red-Bull-Pilot Perez platzierte Gasly seinen Wagen auf Startplatz fünf. Von dort aus ist dem talentierten 25-Jährigen einiges zuzutrauen.

Hinzu kommt, dass sich Gasly mit den Mediums für Q3 qualifizierte und auf diesen dementsprechend auch starten wird. Das sollte im Kampf um die Top-Platzierungen einen erheblichen strategischen Vorteil mit sich bringen. Der AlphaTauri scheint schnell zu sein, vielleicht gelingt Gasly ja schon im ersten Rennen 2021 der erste Paukenschlag.

3. Valtteri Bottas (Mercedes, P3)

Aufatmen beim Finnen. So schlimm es nach den Tests und Trainings für Bottas auch ausgesehen haben mag, am Ende war der Abstand zu Teamkollege Lewis Hamilton doch nicht so groß wie befürchtet. Nur etwa zwei Zehntel fehlten.

Dennoch startet Bottas einmal mehr nur auf Platz drei, zudem ist er in Sachen Rennpace schwächer einzuschätzen als Hamilton und Max Verstappen. Der Podestplatz sollte eigentlich problemlos zu halten sein, ganz vorne machen es die anderen beiden unter sich aus.

2. Lewis Hamilton (Mercedes, P2)

Der große Dominator der vergangenen Jahre startet in Bahrain lediglich von Rang zwei aus. Letztendlich sei Verstappen einfach "nicht in Reichweite" gewesen, um mehr rauszuholen, sagte der Brite nach dem Qualifying. Für Hamilton mag das schwer zu schlucken sein, geschlagen ist er aber noch nicht.

Denn auch wenn er betont, dass Red Bull wohl auch im Rennen das schnellere Paket habe, ist mit dem 36-Jährigen zu rechnen. Im Renntrimm wird der Abstand zu RB nicht ganz so groß sein wie am gestrigen Samstag. Hamilton kann allein mit seiner individuellen Klasse ein Rennen zu seinen Gunsten entscheiden.

Lewis Hamilton kann seinen 8. WM-Titel gewinnen. Er würde damit Michael Schumacher überholen.
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Lewis Hamilton kann seinen 8. WM-Titel gewinnen. Er würde damit Michael Schumacher überholen.

1. Max Verstappen (Red Bull, P1)

Schnellster im ersten, zweiten und dritten freien Training sowie Bestzeit im Qualifying. Der Niederländer geht als absoluter Top-Favorit ins Rennen um den ersten GP-Sieg. Um ganze vier Zehntel verdrängte er Hamilton am Samstag auf Rang zwei.

Angst vor einem anderen Bild im Rennen habe er nicht. "Das Auto hat sehr gut funktioniert - in Short- und Longruns", erklärte Verstappen nach seiner Pole. Teamchef Horner geht für Sonntag von einem "sehr, sehr engen Kampf" aus, sieht den Red Bull aktuell aber als das beste Auto. Kann der RB16B den Eindruck der vergangenen Tage bestätigen, steht einem Sieg Verstappens nichts im Weg.

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