Lauda: Vettel muss Stallorder schlucken

Von SPOX
Experten sind sich sicher: Sebastian Vettel muss Mark Webber den Vortritt lassen
© Getty

Sebastian Vettel hat noch Chancen auf den Titel. Zwei Rennen vor Saisonende liegt er allerdings bereits 25 Punkte hinter Spitzenreiter Fernando Alonso. Unter normalen Umständen ist das kaum aufzuholen. Muss sich Vettel deshalb jetzt der Stallorder seines Red-Bull-Teams beugen und Teamkollege Mark Webber zum Titel verhelfen?

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Formel-1-Experte Niki Lauda sagt: Ja! "Bei Red Bull muss die Stallorder her", erklärte der dreimalige Weltmeister der "Bild". "Wenn sie jetzt nicht auf Webber setzen, stehen sie am Ende womöglich ohne Titel da."

Und der sei schließlich das erklärte Ziel gewesen.

Und zwar egal mit wem. "Es ist mir egal, ob wir den ältesten oder jüngsten Weltmeister haben, solange wir darum kämpfen, Weltmeister zu werden!", erklärte Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz zuletzt. Jetzt stehen die Zeichen klar auf Webber.

Neue Teile gehen an Webber

So bestätigte Teamchef Christian Horner zuletzt, dass Webber ein Vorrecht auf neue Teile hat, sollten diese im Endspurt nicht für beide Boliden vorrätig sein. "Mit Sicherheit ein psychologischer Vorteil", analysiert Motorsport-Experte Karl Wendlinger bei "motorsport-total". "Er weiß, dass er besser platziert ist und dass das Team einen Weltmeister will."

Zwar spricht man im Team offiziell noch nicht von einer Stallregie, räumt aber eine gewisse Tendenz pro Webber ein. "Unweigerlich gibt es einen Punkt, an dem die Mathematik diktiert, was der beste Ausgang für das Team wäre", räumt Teamchef Christian Horner ein. Und: "Wenn einer von beiden realistisch gesehen keine Chance mehr hat, dann werden sie natürlich versuchen, das Teamergebnis zu optimieren, denn beide sind Teamplayer."

Horner: "Mark ist näher dran"

Und dieser Zeitpunkt ist in den Augen vieler Experten gekommen. Denn: Alonso kann mit einem Sieg schon alles klar machen. Jedenfalls wenn seine ärgsten Verfolger patzen. Und zu denen zählt nun mal Vettels Teamkollege. "Mark ist einfach ein Stück näher dran", so Horner.

Und genau deshalb "müsse Vettel da jetzt einfach durch", findet Lauda.

Gleicher Ansicht ist der ehemalige Formel-1-Fahrer Jos Verstappen. Er sagt: "Mit seinem Motor sind in Südkorea auch seine Titelträume buchstäblich in Rauch aufgegangen." Das sei zwar in Vettels Fall besonders ärgerlich, aber nun mal nicht zu ändern.

Auch Wendlinger kann sich trotz der erneuten Beteuerungen des Rennstalls "nur schwer vorstellen, dass man bei Red Bull auf Teamorder verzichtet." Denn nur wenn man dort jetzt gut arbeite, könne man Fernando Alonso überhaupt noch stoppen, erklärt er.

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