Stalker-Attacke auf deutsches Duo

Von Alexander Mey
Ob eines dieser Gridgirls die geheimnisvolle Stalkerin von Adrian Sutil ist? Wir wissen es nicht
© Getty

Sebastian-Vettel-Wahnsinn beim Japan-GP in Suzuka. Wird er jetzt Weltmeister oder nicht? Fragen über Fragen, die den Top 8 aber völlig egal sind. Hier geht es eher um fiese Stalker, Alkohol, die Deppen des Jahres, eine echte Männerfreundschaft und den Klon von Stefan Kießling.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Jetzt nachlesen: So lief das Rennen in Suzuka

Platz 8: Die Deppen des Jahres

And the Winner is...: Honda! Liebe Honda-Bosse, Euer Jahr ist ja mal so richtig bescheiden gelaufen. Aus der Formel 1 ausgestiegen, trotzdem noch einen großen Teil der Brawn-Zeche gezahlt, ohne auch nur den geringsten Werbeeffekt zu haben.

Dann kommen diese Jungs ausgerechnet auf Eure Teststrecke nach Suzuka und schrammen nur um einen halben Punkt am Gewinn der Konstrukteurs-WM vorbei. Der ganze Ruhm, den das Team in diesem Jahr eingeheimst hat, hätte Euch gehören können, aber nö - Ihr habt ja lieber einen auf Wirtschaftskrise gemacht.

Und als ob das alles noch nicht genug der Schmach ist, wird Jarno Trulli im verhassten Toyota auch noch Zweiter. Wenigstens Timo Glock war gnädig...

Platz 7: Der Depp des Wochenendes

And the Winner is...: Mark Webber! Schnellste Rennrunde - super Mark, ganz, ganz klasse! Das war es aber auch schon mit den positiven Nachrichten über den Australier. Ansonsten war da erst sein Crash im Training, der ihn die Teilnahme am Qualifying kostete. Dann war da der erste Boxenstopp nach einer Runde. Dann der zweite Boxenstopp nach zwei Runden. Dann noch drei Boxenstopps. Am Ende kamen fünf Boxenbesuche und zwei Runden Rückstand zusammen.

Aber warum war Webber eigentlich am Anfang so oft bei seinen Jungs? "In der ersten Runde löste sich die Kopfstütze, ich musste deshalb an die Box kommen und sie reparieren lassen. Als ich aber wieder auf die Strecke ging, passierte dasselbe und ich musste schon wieder an die Box kommen, damit die Jungs diese Stütze festkleben können."

Platz 6: Die Rache der Computerattentäter

Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari haben ganze Arbeit geleistet. Beide Toro-Rosso-Youngster haben das Kunststück fertiggebracht, an einem Wochenende vier Autos zu Schrott zu fahren. Okay, das eine mehr und das andere weniger, aber zumindest die beiden Karren, die Alguersuari versägt hat, waren zu nichts mehr zu gebrauchen.

Muss man die beiden Jungs jetzt verteufeln? Auf keinen Fall, dann doch lieber die Ingenieure zur Schnecke machen, aber so richtig. Teamchef Franz Tost fackelte nicht lange und sagte: "Die beiden sind unerfahren - klar, sie sind junge Fahrer. Die Ingenieure hätten Jaime im Training goldene Federn einbauen können, es wäre immer noch besser gewesen, wenn man ihn dafür mehr Runden hätte üben lassen. Das sind Computerattentäter, die nicht in der Realität leben."

Platz 5: 5 + 5 = 6

Mathe-Genies aufgepasst. Die Formel 1 hat es in Suzuka geschafft, 5 und 5 zu addieren und dabei 6 rauszubekommen. Doch damit nicht genug: 7 plus 5 war 10, 4 plus 5 war 8 und 12 plus 5 war 16.

Sage und schreibe sieben Bestrafungen nach dem Qualifying sorgten dafür, dass die Ermittlung der Startaufstellung zwischenzeitlich im Chaos endete. Weißer Rauch stieg erst kurz vor dem Rennen auf, was für freudig überraschte Gesichter bei einigen Fahrern sorgte. Nico Rosberg rutschte zum Beispiel über Nacht von Platz elf auf sieben nach vorne, Rubens Barrichello rutschte nur auf Platz sechs anstatt auf Platz zehn.

Man könnte diese Liste an Kuriositäten noch fast endlos fortsetzen. Das wollen wir allen Mathe-Genies aber lieber ersparen.

Platz 4: Na Papa, warst du schon beim Saufen?

Nico Rosberg ist schon ein Witzbold. Live-Schaltung nach dem Rennen in Suzuka ins Münchner SKY-Studio. Papa Keke ist da, es ist noch nicht einmal 9 Uhr morgens. Keke gratuliert mit leicht belegter Stimme dem Filius zum fünften Platz und bekommt als Antwort: "Was ist denn mit deiner Stimme los? Kommst du direkt vom Oktoberfest, oder was?"

Kam er nicht, denn die Wiesn öffnet ja erst um 9 Uhr. Aber offenbar hatte ihn Sohn Nico nicht nur in Verlegenheit sondern auch noch auf eine gute Idee gebracht. Denn wenig später offenbarte er den kühnen Plan, nach der Live-Sendung noch einmal steil zu gehen. "Das kann man sich jetzt schon mal erlauben", sagte Keke. Na dann ein Proooosit, ein Proooosit, der Gemütlichkeit!

Platz 3: Gute Freunde kann niemand trennen

2007, McLaren-Mercedes, Rosenkrieg zwischen Fernando Alonso und Lewis Hamilton, Zweikampf mit dem Messer zwischen den Zähnen, am Ende im Titelkampf die Dummen gewesen - es war eine schöne Zeit!

Seitdem sind sich Hamilton und Alonso nach Möglichkeit immer aus dem Weg gegangen. Bis zur Fahrerparade in Suzuka. Da verreckte nämlich der Mercedes-Oldtimer, mit dem Hamilton unterwegs war. Der Weltmeister musste aussteigen und bekam ausgerechnet vom alten Kumpel Alonso eine Mitfahrgelegenheit angeboten. Eine echte Männerfreundschaft kann eben nichts erschüttern...

Platz 2: Vettel macht den Stefan Kießling

Wer erinnert sich noch an den Auftritt von Stefan Kießling im "Sportstudio"? Verboten sah der Leverkusen-Stürmer aus, einfach nur verboten. Blonde Menschen mit Dreitage-Bart gehen gar nicht! Diesen Bart hat er sich so lange stehen lassen, bis er in einem Spiel mal kein Tor geschossen hat. Mittlerweile ist er ab, Gott sei Dank!

Dummer Weise hat Blondie Vettel jetzt die gleiche Idee. Sein Bart soll stehen, bis er aus dem Titelrennen raus ist. Was nun? Auf der einen Seite kann niemand wollen, dass Vettel mit Dreitage-Bart herumrennt. Auf der anderen soll er aber gefälligst diesen WM-Titel nach Deutschland holen.

Platz 1: Stalker-Alarm in Japan

Nico Rosberg hat es knallhart erwischt. Er erlebte einen Schock fürs Leben, als er am Wochenende nichts ahnend von einem PR-Termin zurück zu seinem Auto ging und plötzlich von einer unbekannten männlichen Person bis an die Fahrertür verfolgt und festgehalten wurde. "Wenn das in Europa passiert wäre, hätte es mir Angst gemacht", gestand Rosberg nach der Attacke. "Aber dieser Mann war sehr höflich und überhaupt nicht bedrohlich."

Wirklich Angst macht Adrian Sutil seine Stalkerin nicht, aber ihre Hingabe an den Gräfelfinger hat schon irre Züge. "Die kommt seit der Formel 3 zu jedem Rennen, das ich fahre. In der Formel 1 kommt sie zu so vielen Rennen wie möglich", sagte Sutil. "Manchmal taucht sie auch im Fahrerlager auf, wobei ich gar nicht weiß, woher sie die Pässe hat! Die schleicht sich durch, ist immer da, macht mir auch manchmal Geschenke."

Also mir wäre das unheimlich...

GP-Rechner: Das WM-Finale selbst durchspielen