"Briatore fällt Giftwelle zum Opfer"

SID
Flavio Briatore hat noch in Monza alle Vorwürfe geleugnet
© Getty

Nach Flavio Briatores Rückzug vermuten Italiens Zeitungen teils eine Verschwörung gegen den Ex-Renault-Teamchef. Unter anderem spricht Corriere dello Sport von "Racheakten".

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ITALIEN

Gazzetta dello Sport: "Renault sagt Briatore Adieu. Der französische Rennstall hat sich zu diesem Schritt entschlossen, um Disziplinarmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Fall Piquet zu verhindern. Max Mosley hat wahrscheinlich die Finger mit im Spiel. Der FIA-Präsident hat schlechteste Beziehungen zu Briatore, und der Unfall-Skandal ist für ihn eine gute Gelegenheit, um dem Italiener zu schaden."

Corriere dello Sport: "Briatore fällt einer Giftwelle und Racheakten zum Opfer. Mister Billionaire geht, eine legendäre Persönlichkeit der Formel 1 muss sich verabschieden. Welche Folgen das für Renault haben wird, ist jetzt noch offen. Dem Rennstall drohen Sanktionen."

La Repubblica: "Briatore, der Untergang einer Legende. Mister Billionaire muss sich von Renault verabschieden. Über Nacht geht eine Epoche zu Ende. Viele vermuten hinter diesem Schritt die Angst Renaults vor schweren Sanktionen. Eine Minderheit ist der Ansicht, dass es trotzdem zu Sanktionen für Renault kommen wird. Jedenfalls erleidet Renault einen schweren Imageschaden. Es gibt keine Zweifel, dass Mosley die Racheaktion gelungen ist."

Corriere della Sera: "Intrigen, Allianzen, Betrügereien: All dies steckt hinter dem Fall Piquet. Mosley rächt sich an seinem Erzfeind Briatore. Mosley will klarmachen, dass er nicht tot ist und rächt sich an Renault. Mosley will seine Feinde unter Druck setzen. Flavio Briatore ist einer der Männer auf der schwarzen Liste Mosleys."

FRANKREICH

L'Equipe: "Renault hat seinen legendären Formel-1-Chef Flavio Briatore und seinen Chefstrategen Pat Symonds entlassen. Das kommt einem Eingeständnis gleich. Renault lässt die Köpfe rollen. Damit ist aber nur die Hälfte des Weges zurückgelegt. Den künftigen Präsidenten der FIA, Jean Todt und Ari Vatanen sind die beiden Kandidaten, erwartet ein hartes Stück Arbeit: Beweisen, dass die Formel 1 nicht nur gegen eine Mauer, sondern auch geradeaus fahren kann."

Aujourd'hui: "Renault hatte keine andere Wahl, als sich sofort von den beiden Übeltätern zu trennen, die auf eigene Verantwortung tätig geworden sind."

Courrier de l'Ouest: "Renault opfert Briatore."

Ouest France: "Flavio Briatore ist von der Straße weg. Renault hat ihm das Steuer aus der Hand genommen."

ENGLAND

Daily Mail: "Die Scham des Showmanns. Er wollte wie Ben Hur sein ... nun, der Triumphwagen hatte einen Unfall."

The Sun: "Die Piquet-Affäre bedeutet das Ende für Flavio. Der Multimillionär Briatore, dem zusammen mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone auch der Fußballklub Queens Park Rangers gehört, war einer der schillerndsten Charaktere des Motorsports. Ihm gehören Nachtclubs, und er hatte Affären mit Models wie Heidi Klum und Naomi Campbell. Aber sein Ansehen, das bereits zuvor durch ältere Anschuldigungen beschädigt war, liegt jetzt in Trümmern."

Daily Mirror: "Dieser Skandal ist das Letzte, was die Formel 1 jetzt gebrauchen kann. Aber Ecclestone bleibt trotzig in seinem Glauben, dass der Sport überleben wird, in der Vergangenheit aus zurückliegenden Melodramen sogar gestärkt hervorgegangen sei."

The Times: "Die hoffnungslose Jagd nach vergangenem Ruhm machte aus einem talentierten Verhandlungskünstler einen wilden Risikoträger. Großspurig, reich, ein Fußball-Liebhaber, ein Frauen-Liebhaber, der sich auf ganz eigene Art und Weise in diversen Sprachen auszudrücken pflegt, mit einem glücklichen Händchen, wenn es um Geschäfte und den Sport ging - Flavio Briatore ist gestern hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet."

Guardian: "Renault könnte nach dem Saisonende komplett aus der Formel 1 aussteigen, nachdem es sich gezwungen sah, eine Rennabsprache zuzugeben und den Abschied zweier Führungspersönlichkeiten zu verkünden, darunter Hauptgeschäftsführer Flavio Briatore."

Daily Telegraph: "Ein isolierter Briatore fällt in Ungnade. Dem Renault-Giganten könnte jetzt sogar eine Strafanzeige in Singapur drohen."

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