Quickies und Pussycat Dolls

Von Alexander Mey
Wie lange erfreuen die Pussycat Dolls noch die Männerwelt?
© Getty

Der Australien-GP ist Geschichte, die Jubelschreie der Jungs von Brawn GP verhallen langsam. Aber was tut man als Presse, wenn sportlich alles analysiert ist, wenn man vorerst nichts mehr findet, was es über Jenson Button, Sebastian Vettel, Ferrari oder McLaren-Mercedes noch zu sagen gäbe? Man kümmert sich um die bisweilen kuriosen Randgeschichten. SPOX tut das auch in dieser Saison wieder mit den Top 8.

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Platz 8: Gottlieb Wendehals

Gottlieb wer? Gottlieb Wendehals. "Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse" - Die Älteren werden sich erinnern. Die Jüngeren kennen vielleicht eher Werner Böhm, den Alten aus dem Dschungelcamp. Böhm und Wendehals sind ein und dieselbe Person. Böhm war in Wahrheit für den Dschungel nur interessant, weil er als Gottlieb Wendehals mal extrem erfolgreich und prominent war. Nur was hat das alles mit dem Australien-GP zu tun?

Ganz einfach: Kai Ebel. Der "RTL"-Boxengassenreporter bestach am Sonntag mit einer Kleidungswahl, die selbst den stets grell und bunt gewandeten Blödelbarden Gottlieb Wendehals blass hätte aussehen lassen. Ein Hemd mit floralem Herbstmuster, irgendwie rosa, gelb, weiß und beige, dazu eine zeitlos elegante orangerote Krawatte - Hammer! Mode-Ikone Kai Ebel hat sich mal wieder selbst übertroffen. So sehr sogar, dass Sieger Jenson Button lachen musste, als er Ebel zum Interview traf.

Platz 7: Horror-Crash von Lauda

Niki Lauda konnte leider nicht als Experte in Melbourne sein. Der dreimalige Weltmeister wurde im Vorfeld des Rennens bei einem Horror-Crash verletzt und musste sich operieren lassen. Was war passiert? Lauda stürzte bei einem Spaziergang mit seinen Hunden in Wien so spektakulär, dass sich ein Knorpel in der Hüfte verschob. Zum Glück alles halb so wild, in Malaysia will Lauda schon wieder am Start sein.

Platz 6: Männer können doch nicht einparken

Giancarlo Fisichella hat der Männerwelt einen Bärendienst erwiesen. Da versucht vor allem die Macho-Front seit Jahren, ihre Überlegenheit gegenüber den Frauen in Sachen Autofahren zu beweisen, und dann scheitert ausgerechnet einer der 20 vermeintlich besten Autofahrer der Welt am Einparken. Fisichella schoss beim Boxenstopp über die Box seines Force-India-Teams hinaus und musste umständlich zurückgeschoben werden. Seine Erklärung: "Ich war einfach verwirrt, denn im vergangenen Jahr waren wir immer an letzter Stelle in der Boxengasse." 2009 steht dort aber Brawn GP. Trotz aller Entschuldigungen: Die Machos dieser Welt werden ihm das kaum verzeihen.

Platz 5: Allergiker Glock

Timo Glock fing einmal während des Australien-GP an zu jammern. Er hing hinter Fernando Alonso fest und sagte über Funk zur Box: "Ich komme einfach nicht an ihm vorbei, er benutzt immer KERS." Och menno! Der ist aber fies, der Fernando! Nach dem Rennen sprach Glock sogar von einer Krankheit: "Im Rennen war das Problem, dass ich eine KERS-Allergie hatte, weil ich die ganze Zeit hinter irgendwelchen KERS-Autos hinterhergefahren bin und dann einfach keine Chance hatte." Hatte er aber offenbar doch, denn irgendwann hat er Alonso schließlich mit einem tollen Manöver geknackt.

Platz 4: Quickie mit Jessica

Die "Bild"-Zeitung hat es enthüllt: Jenson Button hatte direkt nach seinem Sieg Sex. Na ja, so richtig enthüllt hat sie es nicht, denn es gibt keine stichhaltigen Beweise. Aber Button soll mit seiner neuen Freundin, dem Model Jessica Michibata, für zehn Minuten im stillen Kämmerlein verschwunden sein. Danach kamen beide angeblich mit einem breiten Grinsen aus der Kabine - Modell Besenkammer - wieder heraus. SPOX meint: Was soll's? Wenn er die Freundin schon dabei hat, muss er das auch ausnutzen. Auf jeden Fall besser, als sich irgendein Gridgirl anzulachen. Die Frage ist nur: Wie kam Jessica mit dem penetranten Geruchsgemisch aus Schweiß und Schampus klar?

Platz 3: Der seltsame Fall des Jeremy Button

Wer ist Jeremy Button? Benjamin Button ist klar, dessen "seltsamer Fall" geistert ja schon seit Wochen durch die Kinos. Jenson Button ist auch klar. Das ist der Kerl, der gerade den Australien-GP gewonnen hat. Aber Jeremy? Glaubt man einer großen deutschen Nachrichtenagentur, dann fuhr dieser Jeremy am Samstag in Melbourne Bestzeit im Qualifying. Zitat: "Der Brite Jeremy Button startet am Sonntag in Melbourne von der Pole-Position in die Formel-1-Saison." Ist klar.

Platz 2: Die Jungfrau am Haken

Richard Branson ist ein exzentrischer Milliardär, der bis zu diesem Wochenende mit seinem unglaublichen Erfolg als Geschäftsmann und seinen ausgefallen Hobbys wie Ballonfahrten und Segeltörns um die Welt Schlagzeilen machte. Jetzt ist er mit seiner Virgin-Group in die Formel 1 eingestiegen. Zum Auftakt hatte Branson nur ein paar kleine rote Virgin-Aufkleber und nette Promo-Mädels dabei. In Zukunft übernimmt er den Laden vielleicht sogar ganz und nennt ihn Virgin GP. Dann wäre Ross Brawn die Namensrechte an seinem so erfolgreichen Baby ganz schnell wieder los.

Platz 1: Die Formel 1 rockt

Bernie Ecclestone wagt einen Angriff auf die ganz große Show. Die Formel 1 kooperiert ab sofort mit der Universal Music Group, einem der großen Musik-Giganten auf dem Markt. Gemeinsam wollen Ecclestone und Universal im Umfeld der Formel-1-Strecken riesige Musik-Events veranstalten. Große Konzerte mit den Stars aus Rock, Pop und anderen Stilen stehen uns offenbar bald bevor. Ein Pop-Act, der bei Universal unter Vertrag steht, sind übrigens die Pussycat Dolls. Wenn da mal nicht Hamilton-Freundin Nicole Scherzinger den Kontakt hergestellt hat...

Blog: mySPOX-User stellen ihr Driver-Ranking auf

Zum Schluss noch ein kleiner Service für alle Musikfans, die die Liste der Universal-Künstler nicht auswendig herunterbeten können. Konzerte der folgenden Stars aus allen möglichen Genres wären im Formel-1-Umfeld möglich: Metallica, Guns N' Roses, Marilyn Manson, Limp Bizkit, The Killers, Gwen Stefani, Amy Winehouse, Nelly Furtado, Jay-Z, Kanye West - aber auch: Tokio Hotel, Ronan Keating, No Angels, Nana Mouskouri und für Klassik-Fans Anna Netrebko.

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