Der Elegante, der Lockere und der Harte

Von Alexander Mey
hamilton, kubica, rosberg
© Getty

München - Sie sind jung, sie sind cool, sie sind gleich alt - und sie sind verdammt schnell. Die neue Generation hat in dieser Saison die Formel 1 aufgemischt.

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Da ist der Elegante, der Mediengewandte, der immer Freundliche, der nebenbei auch noch die Fahrer-WM anführt. Sein Name: Lewis Hamilton. Sein Alter: 22 Jahre.

Da ist der Sympathische, der immer Lockere, der Sunnyboy, der mehr aus seinem Auto rausholt als eigentlich drin steckt. Sein Name: Nico Rosberg. Sein Alter: 22 Jahre.

Da ist der Entspannte, der Schweigsame, der Knallharte, der selbst nach dem schlimmsten Crash so tut, als sei nicht gewesen. Sein Name: Robert Kubica. Sein Alter: 22 Jahre.

155 Punkte in 65 Rennen

Gemeinsam haben die drei Piloten gerade einmal 65 Rennen Formel-1-Erfahrung, brachten es aber in dieser kurzen Zeit schon auf 155 WM-Punkte.

Irgendetwas müssen die drei also richtig gemacht haben. SPOX.com hat sich einmal bei den Beteiligten umgehört und erfahren, warum das Trio derart eingeschlagen hat.

Seit zehn Jahren Gegner

Ein wichtiger Punkt: Hamilton, Rosberg und Kubica kennen sich nicht erst seit gestern. "Wir fahren schon gegeneinander, seit wir zwölf Jahre alt sind", erklärt Rosberg.

Erst im Kart und dann in den kleineren Formel-Klassen sind sie sich immer wieder über den Weg gelaufen. Klar, dass sie sich dabei immer gegenseitig angestachelt haben.

Harte Schule zahlt sich aus

"Vielleicht liegt unsere Stärke darin, dass wir untereinander von frühster Jugend an hart kämpfen mussten", analysiert Kubica. "Das hat uns die Fähigkeit verliehen, uns schneller zu verbessern und neuen Gegebenheiten anzupassen."

Da haben wir doch schon einen gewichtigen Grund für die regelmäßigen Galavorstellungen des Trios. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sich Hamilton und Co. einfach keinen so großen Kopf darüber machen, was in der Formel 1 um sie herum alles passiert.

Dein Freund der Journalist

Während ein Michael Schumacher die Medienarbeit immer gehasst hat und selbst relativ junge Piloten wie Fernando Alonso und Kimi Räikkönen den Talk mit den Journalisten verabscheuen, gehen die Jungstars professionell und locker mit dem Trubel um.

"Es kommt schon manchmal vor, dass mich Leute wütend machen, aber normalerweise beruhige ich mich sehr schnell wieder. Ich bin ziemlich entspannt", sagt Kubica, auch wenn er zugibt, dass es ihm nicht immer so leicht fällt.

"Nachwuchsarbeit ist professioneller geworden" 

Junge Piloten werden heutzutage eben nicht mehr nur fahrerisch auf eine große Zukunft vorbereitet, sondern auch menschlich. Selbst in der kleinsten Formelklasse wissen die 16-, 17-Jährigen schon, wie man ein Interview führt.

BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen erklärt: "Angefangen von der Formel BMW kommen über die Formel 3 und die GP2 immer mehr Piloten in die Formel 1. Das wird auch in den kommenden Jahren so sein. Ich habe den Eindruck, dass die Nachwuchsarbeit im Motorsport professioneller geworden ist und somit besser auf die Formel 1 vorbereitet."

Die noch Jüngeren machen schon Druck 

Nico Rosberg hat einmal in einem Interview prognostiziert, seine Generation werde neue Maßstäbe setzen. Daran zweifelt heute keiner mehr.

Doch aufgepasst. Mit 22 Lenzen kommen Hamilton, Rosberg und Kubica auch schon langsam in die Jahre. Sebastian Vettel zum Beispiel sitzt ihnen schon im Nacken.

Und der ist gerade mal 20.

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