DEB-Team glaubt ans Viertelfinale

SID
So knapp dran! Die Jungs von Pat Cortina zeigen sich nach dem Schweden-Spiel zuversichtlich
© getty

Die deutschen Nationalspieler durften sich nach der unglücklichen Niederlage gegen WM-Titelanwärter Schweden zumindest als moralische Sieger fühlen. Der couragierte und auch spielerisch überzeugende Auftritt beim knappen 3:4 (1:2, 1:0, 1:2) in Prag gegen den Weltranglistenersten ließ Spieler wie Trainer vor dem richtungsweisenden Gruppenspiel am Freitag (20.15 Uhr im LIVE-TICKER) gegen Lettland noch stärker ans Viertelfinale glauben.

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"Ich bin sehr stolz über den Einsatz meiner Spieler. Sie haben einen guten Job gemacht", sagte Bundestrainer Pat Cortina: "Wir hätten mindestens ein Punkt verdient gehabt." Der 50-Jährige will die bislang mit Abstand beste Turnierleistung seiner Mannschaft auch gegen die Letten sehen: "Die Moral ist noch hoch, aber wir brauchen Erfolg. Wir brauchen in der Tabelle Punkte. Mit dieser Leistung haben wir eine Chance."

Mit durchaus möglichen Siegen gegen Lettland und zum Gruppenabschluss am Montag gegen Österreich könnte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) noch die K.o.-Runde erreichen. Doch auch der Abstieg ist noch möglich. Zwischen diesen beiden Partien steht noch die sehr schwierige Begegnung am Sonntag gegen Gastgeber Tschechien mit Ausnahmekönner Jaromir Jagr (43) an.

Dass das Cortina-Team auch gegen die großen Mannschaften bestehen kann, hat es gegen müde Schweden bewiesen. Anders als beim 0:10-Debakel gegen Kanada bot es dem haushohen Favoriten Paroli, kämpferisch und auch spielerisch lagen zwischen beiden Partien Welten. Der Grund dafür war auch eine Aussprache unter den Spielern nach der Kanada-Pleite.

"Wussten, dass wir eine gute Mannschaft sind"

"Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft sind, das mussten wir uns nur noch einmal klarmachen. Jeder hat mal gesagt, was vielleicht anders gemacht werden muss", verriet der Mannheimer Meisterstürmer Matthias Plachta, Torschütze zum 3:4-Endstand (55.) gegen Schweden. Schon nach dem schwachen 0:1 gegen die Schweiz hatte der Hamburger Thomas Oppenheimer die Taktik beim Überzahlspiel kritisiert - das allerdings öffentlich.

Das Powerplay war gegen Schweden deutlich verbessert, Marcus Kink nutzte gleich die erste 5:4-Situation zum 1:2-Anschlusstreffer (16.), der gleichzeitig die Torflaute des deutschen WM-Teams nach 136 Minuten beendete. Doch auch im 5:5 waren die deutschen Spieler offensiv wesentlich gefährlicher als zuvor, so wie beim sehenswerten 2:2 des Hamburgers Nicolas Krämmer (30.).

"Es war frischer Wind drin"

Das lag auch an der Umstellung der Angriffsreihen durch Cortina. "Es war frischer Wind drinnen", sagte Plachta, der genau wie Oppenheimer betonte: "Der Trainer hat einen guten Job gemacht."

Cortina, der wohl nur bei einem Viertelfinal-Einzug noch eine Chance auf eine Vertragsverlängerung nach der WM hat, nahm das Lob zurückhaltend an. "Spieler können auch lügen", scherzte der Italo-Kanadier und fügte mit einem Grinsen an: "Es war Team-Coaching. Vielleicht ist es das, was sie meinten: Ich höre auf meine Co-Trainer, deswegen mache ich meinen Job gut."

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