ERC verzweifelt: "Schießen kein Tor"

SID
Die Kölner Haie um Marcel Ohmann siegten auch im zweiten Spiel der Finalserie
© getty

Zwei Siege fehlen den Kölner Haien nur noch zum neunten Meistertitel, doch der Matchwinner wollte von einer Vorentscheidung nichts wissen. "Die nächsten Spiele werden noch härter, jedes Spiel wird noch schwieriger", prophezeite Nationaltorwart Danny aus den Birken nach dem 3:1 im zweiten Play-off-Finale der DEL beim ERC Ingolstadt.

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"Wir dürfen nicht arrogant werden, wir müssen weiter mit aller Kraft kämpfen", fügte aus den Birken hinzu.

Der Traum von der ersten deutschen Meisterschaft seit zwölf Jahren könnte aber schon innerhalb von zwei Tagen Realität werden. Nach dem dritten Spiel am Ostermontag in Köln folgt die vierte und möglicherweise schon entscheidende Partie am Dienstag in Ingolstadt. "Danach kann's auch 2:2 stehen", wandte ERC-Stürmer Björn Barta ein.

Nach den zwei Siegen der Haie, die zum Auftakt daheim 4:2 gewonnen hatten, steht der Außenseiter aus Oberbayern unter enormem Druck. Der Heimnimbus ist zerstört, "jetzt müssen wir Köln in Köln schlagen", sagte Trainer Niklas Sundblad.

Starke Kölner Defensive

Solange die Haie so spielen wie in den ersten beiden Partien und nur wenige hochkarätige Chancen zulassen, wird es allerdings sehr schwer für den Vorrundenneunten, das Blatt noch zu wenden. "Wir machen alles richtig, schießen aber kein Tor", stellte Sundblad fest und wirkte schon ein wenig ratlos.

Dass nach 29 Treffern bei den sechs Play-off-Heimsiegen zuvor nur Derek Hahn (3.) die Scheibe im Kölner Tor unterbrachte, lag an der starken Defensivarbeit der Mannschaft von Ex-Bundestrainer Uwe Krupp. Auch im zehnten Spiel in Folge kassierte Köln kein Gegentor in Unterzahl.

Kamen die Ingolstädter doch einmal durch, war bei aus den Birken Endstation. Der 29-Jährige wehrte 37 der 38 Schüsse auf sein Gehäuse ab, verbesserte seine Fangquote in der Meisterrunde auf sensationelle 96,0 Prozent - und erlaubte vor allem kaum Nachschüsse. "Danny hat nicht viele zweite Chancen zugelassen", lobte Krupp.

Müllers Check sorgt für Aufregung

Auf der Gegenseite überwanden Haie-Urgestein Mirko Lüdemann mit seinem 174. Tor im 1080. DEL-Spiel (8.) und Marcel Ohmann, der einen Schuss des schwedischen Olympiasiegers Daniel Tjärnqvist abfälschte (16.), ERC-Goalie Timo Pielmeier. Zudem traf Chris Minard 16 Sekunden vor Schluss ins leere Tor.

Für Aufregung sorgte neun Minuten vor dem Ende ein Check von Marcel Müller gegen Ex-Nationalspieler Jakub Ficenec, der auf einer Trage vom Eis gebracht werden musste. Alles korrekt, entschieden die Referees Lars Brüggemann und Florian Zehetleitner - zu Recht, wie auch Sundblad zugab: "Die Schiedsrichter waren heute okay."

Barta ohne Verständnis

Der Ex-Kölner Barta, 2002 mit den Haien deutscher Meister, sah es ganz anders. "In der Vergangenheit sind in der Liga solche Checks hart bestraft worden", sagte der 33-Jährige, "die Schiedsrichter müssen auch mal ein bisschen Eier beweisen. Ich glaube, dass es ein unfairer Check war."

Aufgeben will Barta trotz des deutlichen Rückstands noch nicht. "Über 60 Minuten waren wir die bessere Mannschaft", meinte er, "die haben uns den Sieg geklaut, jetzt müssen wir nach Köln fliegen und ihn zurückklauen."

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