Russland eine Nummer zu groß

SID
Felix Schütz konnte mit seinem Tor auf 2:4 verkürzen
© getty

Alexander Ovechkin und Co. waren für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft mindestens eine Nummer zu groß. s Team von Bundestrainer Pat Cortina unterlag im dritten Testspiel im Rahmen der Euro Hockey Challenge gegen Russland mit 2:4 (0:4, 1:0, 1:0) und hatte vor allem zu Beginn nicht die Spur einer Chance.

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"Im ersten Drittel haben wir es richtig gut gemacht. Im zweiten und dritten Drittel haben wir es nach dem harten Training etwas entspannter angehen lassen. Deutschland hat es dann aber auch ordentlich gemacht", sagte Owetschkin bei Sport1.

Der DEB-Auswahl bleibt bis zur WM in Minsk (9. bis 25. Mai) noch eine Menge Arbeit. Vor 5100 Zuschauern in der Olympiaeishalle München stellte der Rekordweltmeister mit drei schnellen Toren die Weichen früh auf Sieg.

0:4 nach 14 Minuten

Ilja Nikulin (4.), Sergej Plotnikow (5.) und Wiktor Tichonow (6.) trafen innerhalb von 90 Sekunden. Anton Glinkin (14.) baute die Führung spielend leicht aus.

Matthias Plachta (31.) und Felix Schütz (44.) verkürzten noch für das DEB-Team, das sich nach einem schwachen Auftaktdrittel zumindest kampfstark zeigte, aber auch von der nachlassenden Konzentration der Sbornaja profitierte.

Ovechkin ließ seine Klasse ein paar Mal aufblitzen, hatte aber unterm Strich einen dezenten Auftritt. Das Ergebnis drückte die Überlegenheit der Russen dennoch nicht deutlich genug aus.

Das erste Drittel war für die Deutschen eine bittere Vorführung. Das Team um Ovechkin, bei Olympia in Sotschi im Viertelfinale blamabel an Finnland gescheitert, zeigte sich in allen Belangen überlegen. Nicht nur die läuferische Klasse stellte die DEB-Auswahl vor unlösbare Probleme, auch in taktischer und physischer Hinsicht war die Dominanz frappierend.

Abwehr-Patzer vor Zepp

Russland-Legionär Schütz, der als einer von wenigen ansatzweise gegenhielt, sah einen "sehr schlechten Start. Wir laufen nicht genügend", sagte er in der ersten Pause.

Kam beim 0:1 noch etwas Pech hinzu, weil die Scheibe unhaltbar abgefälscht wurde, war die deutsche Abwehr um Torhüter Rob Zepp bei den weiteren Gegentoren praktisch nicht anwesend.

DEB-Generalsekretär Franz Reindl bemängelte ebenso wie Schütz den läuferischen Einsatz: "Die Mannschaft kommt überhaupt nicht in Tritt, ist immer einen Schritt zu spät." Das Schussverhältnis von 2:22 aus DEB-Sicht sagte alles.

Ab dem zweiten Drittel steigerte sich das Team von Cortina, der noch auf die am Donnerstag angereisten Nordamerika-Verstärkungen Philipp Grubauer und Marcel Noebels verzichtete, und betrieb Schadensbegrenzung.

Rieder und Hospelt mit Chancen

Zunächst hatte Kai Hospelt (22.) die Chance zu verkürzen, ebenso wie später Länderspiel-Debütant Tobias Rieder (27.), der für das Nachwuchsteam des NHL-Klubs Phoenix Coyotes spielt.

Plachta traf sehenswert nach einem Zuspiel von Nikolai Goc, allerdings hatte der übermächtige Gegner da bereits einige Gänge zurückgeschaltet. Im Schlussdrittel bestrafte Schütz einen Lapsus des russischen Torhüters Andrei Wassilewski.

Am Samstag hat das DEB-Team in Landshut (14.30 Uhr/Sport1) Gelegenheit zur Revanche, doch die zahlreiche Absagen wie von den NHL-Verteidigern Christian Ehrhoff und Alexander Sulzer (beide Buffalo) oder den Stürmern Andre Rankel (Berlin) sowie Patrick Reimer (Nürnberg) scheinen nur schwer zu kompensieren.

Lediglich Spieler der Kölner Haie und des ERC Ingolstadt, die sich im Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegenüberstehen, können den Kader noch aufwerten. Die letzten Härtetests folgen gegen die Schweiz (2. Mai) und die USA (6. Mai).

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