Kölliker: "Wir haben unsere Ziele nicht erreicht"

SID
Jakob Kölliker zeigt sich nach dem enttäuschenden Abschneiden des DEB nachdenklich
© Getty

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat nach dem verpassten Viertelfinale im letzten WM-Vorrundenspiel gegen Tschechien auch die direkte Olympiaqualifikation verspielt. Jakob Kölliker stand nach dem 1:8-Debakel Rede und Antwort. Die Bilanz des Bundestrainers und ein vorsichtiger Ausblick.

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Frage: Können Sie so kurz nach Abschluss des Turniers sagen, ob das neue System, dass Sie im letzten Jahr einstudiert haben, ein Fehler war?

Antwort: Ich glaube nicht. Man kann spielen was man will, am Ende zählen die Zweikämpfe, die Entscheidungen mit und ohne Scheibe. Wir haben in der gesamten Vorbereitung gesehen, dass das auch funktionieren kann. Aber darüber jetzt Auskunft zu geben, ist sicherlich noch zu früh.

Frage: Gibt es jetzt ad hoc schon irgendetwas, von dem man sagen kann, das hätte man besser machen müssen?

Antwort: So kurz nach dem Spiel nicht. Wir müssen das jetzt setzen lassen, hinterher werden Schlüsse gezogen.

Frage: Sie wollten ins Viertelfinale, das haben sie gegen Norwegen verspielt. Jetzt auch noch die Olympiaquali gegen Tschechien. Wie fällt ihr WM-Fazit aus?

Antwort: Vernichtend. Wir haben unsere Ziele nicht erreicht. Es begann im Prinzip schon beim Spiel gegen die Letten, das war schon ein kapitales Spiel.

Frage: Würden Sie sagen, dass Ihnen die Absagen im Vorfeld auch so ein bisschen das Genick gebrochen haben?

Antwort: Nein, sicher nicht. Über Spieler, die nicht hier sind, diskutieren wir nicht. Wir hätten mit dieser Mannschaft hier fähig sein sollen, etwas Positives zu erreichen.

Frage: Wie geht es jetzt weiter? Machen Sie erstmal Urlaub oder reden Sie gleich mit dem Verband?

Antwort: Ich werde über Pfingsten in den Urlaub fahren und dann schauen wir weiter.

Frage: Würden Sie als Bundestrainer weitermachen?

Antwort: Selbstverständlich, warum nicht?

Frage: Auch als Sportdirektor?

Antwort: Man wird sehen, was rauskommt. Jetzt werden Gespräche geführt und ich bin offen für alles.

Frage: Die deutlichen Niederlagen haben Ihnen also nicht die Lust am deutschen Eishockey genommen?

Antwort: Nein, bestimmt nicht. Mit Niederlagen muss man umgehen können. Aber auch hier: Das Leben geht weiter, der Sport ist sehr kurzlebig. Das Team wird bestimmt wieder aufstehen und es kommen wieder bessere Zeiten auf das deutsche Eishockey zu - obschon die Zeiten jetzt nicht schlecht sind. Es waren diese zwei Spiele und die verbockte WM.

Frage: Würden Sie jedem einzelnen Spieler, der jetzt bei der WM dabei war, wieder nominieren?

Antwort (nach langer Pause): Momentan schon, ja. Es gibt keinen Grund, einen Spieler nicht zu nehmen - aber wir müssen das analysieren. Wir haben sicher die bestmögliche Aufstellung gehabt, die wir haben können.

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