Zuversicht nach WM-Generalprobe

SID
Krupp, Eishockey, Nationalmannschaft
© DPA

Bietigheim - Die Generalprobe für die Eishockey-Weltmeisterschaft hat Bundestrainer Uwe Krupp zuversichtlich gestimmt, zu Träumereien lässt er sich aber nicht hinreißen.

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"Ich bin überzeugt, dass wir uns in der Abstiegsrunde behaupten werden", sagte Krupp nach dem 3:0-Erfolg über Dänemark. Insgeheim hofft er zwar, dass der Verbleib im Kreis der weltbesten Nationen nicht gefährdet wird. "Aber das ist Wunschdenken", sagte Krupp, der die Auswahl vor zwei Jahren zurück zur A-WM und 2007 auf Platz neun geführt hatte.

NHL-Stars sind dabei

Für die nun folgenden Titelkämpfe, zu denen das Team an diesem Sonntag ins Eishockey-Mekka Kanada aufbricht, hat Krupp einige Trümpfe in der Hand.

Anders als vor einem Jahr in Moskau kann Krupp auf deutsche Spieler aus der NHL zurückgreifen. Zu seinem 25-köpfigen Kader, den Krupp in Bietigheim verriet, stoßen in Torjäger Marco Sturm sowie den Abwehrspielern Dennis Seidenberg und Christoph Schubert noch drei NHL-Stars.

Der deutsche Meister Eisbären Berlin wird fünf Spieler stellen. Verteidiger Frank Hördler musste sich dabei im letzten Test noch empfehlen, sein Clubkollege Stefan Ustorf wird zwei Jahre nach seinem Rücktritt sein Nationalmannschafts-Comeback geben.

Vom DEL-Finalisten Köln fliegen Torhüter Robert Müller, Verteidiger Andreas Renz und Stürmer Philip Gogulla mit nach Kanada. "Wir werden nach Halifax reisen und im Prinzip wieder von vorne anfangen", sagte Krupp zur Zusammenstellung des WM-Kaders.

Busch ist nominiert

Nach der Auftaktpartie gegen Finnland am 3. Mai sind Ex-Weltmeister Slowakei (5. Mai) und Norwegen (7. Mai) weitere Vorrundengegner. Das Aufgebot muss offiziell erst 24 Stunden vor WM-Beginn bekanntgegeben werden.

Auch der wegen seiner verweigerten Dopingprobe in die Diskussion geratene Eisbären-Profi Florian Busch sitzt wie erwartet mit im Flieger.

"Er ist meiner Meinung nach der Spieler, der das größte Potenzial hat. Seine Qualitäten als Spieler stehen außer Frage", betonte Krupp. Busch war verwarnt und mit 5000 Euro Geldstrafe belegt worden, eine Sperre blieb aus. "Es war keine Entscheidung, damit Busch in Kanada spielen kann", unterstrich der Vizepräsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), Uwe Harnos, und fügte hinzu: "Wir gehen nach wie vor davon aus, dass es bewiesen ist, dass Busch nicht gedopt hat."

Mit Herz und Seele dabei

Vor der gelungenen Generalprobe gegen die Dänen hatte die DEB-Auswahl in der Vorbereitung einmal gegen Weißrussland gewonnen und einmal verloren sowie zwei Misserfolge gegen Finnland einstecken müssen.

Krupp zog daraus zuversichtliche Schlüsse für die Zukunft: "Es war eine junge Mannschaft, mit der es wirklich viel Spaß gemacht hat zu arbeiten. Viele wussten, dass sie nur dabei waren, um Erfahrungen zu sammeln, und waren mit Herz und Seele dabei."

In der ausgeglichenen Begegnung in der mit 3250 Zuschauern ausverkauften Eisarena Ellental war insbesondere der glänzend aufgelegte Torwart Dimitri Pätzold ein starker Rückhalt.

Der Keeper von den Worcester Sharks wird nach Krupps Aussage als Nummer eins zur WM anreisen: "Es ist gut für uns, dass wir mit drei Torhütern nach Kanada fahren können, auf die wir uns verlassen können, und mit einem Dimitri Pätzold in dieser Form."