Hannover - Für Wladimir Klitschko wird ein großer Traum wahr: Der IBF- und IBO-Weltmeister im Schwergewicht bekommt den von ihm lange vergeblich angestrebten Vereinigungstitelkampf.
Am 23. Februar 2008 trifft der Ukrainer im New Yorker Madison Square Garden auf den russischen WBO-Weltmeister Sultan Ibragimow. "Ich freue mich riesig, dass wir es nach intensiven Verhandlungen geschafft haben, die Titelvereinigung hinzubekommen. Das ist es, was die Fans weltweit sehen wollen", sagte der 31-Jährige zufrieden. Der Fight wird von "RTL" und dem amerikanischen Bezahlsender "HBO" übertragen.
Der als momentan bester Weltmeister gehandelte Ukrainer sieht dem Duell in der seiner Meinung nach "perfekten Arena" erwartungsfroh entgegen und sich selbst durchaus nicht als den so klaren Favoriten. "Ibragimow hat seine Klasse mit überzeugenden Siegen gegen die Ex-Weltmeister Shannon Briggs und Evander Holyfield unter Beweis gestellt", erläuterte der Olympiasieger von 1996 vor dem 53. Kampf seiner Profikarriere (49 Siege). Zuletzt schlug Klitschko am 7. Juli in Köln den Amerikaner Lamon Brewster in der siebten Runde vorzeitig.
Ibragimow sieht sich als Außenseiter
Der Rekord seines ungeschlagenen Kontrahenten, der als Amateur 2000 Olympia-Zweiter war, nimmt sich mit 22 Siegen in 23 Duellen bescheidener aus. Und so fühlt sich der 14 Zentimeter kleinere Russe auch eher als Außenseiter. "Wladimir wird weltweit als die Nummer eins im Schwergewicht angesehen", bekannte der 32-Jährige vor dem spektakulärsten Kampf seiner Karriere. "Das Wichtigste für die Boxfans: Nach unserem Duell ist der Schwergewichtstitel endlich nicht mehr geteilt", befand Ibragimow, der seinen im Juni errungenen WBO- Gürtel am 10. Oktober in Moskau mit einem Punktsieg gegen den 44 Jahre alten Holyfield verteidigte.
Klitschkos Management musste um die erste Titelvereinigung im Schwergewicht seit dem Aufeinandertreffen von Evander Holyfield und Lennox Lewis vor acht Jahren hart kämpfen. Für den 2,02 Meter großen Modellathleten, der zwischen 2000 und 2003 auch schon WBO-Weltmeister war, fanden sich nach seinem IBF-Titelgewinn im April 2006 in Mannheim kaum mehr geeignete Gegner.
Klitschkos kommen Ziel näher
Der Verband sah sich sogar genötigt, ein Viererturnier auszuschreiben, bei dem nun die beiden Finalisten Alexander Powetkin (Russland/28) aus dem Berliner Sauerlandstall und der Amerikaner Dwain Chambers (25) einen weiteren Klitschko-Gegner ermitteln. Termin und Ort des Ausscheidungsfinales stehen noch nicht fest. Beide könnten in der Folge der nächste Gegner für Klitschko sein, sofern dieser seinen Fight gegen Ibragimow gewinnt.
Damit würden die beiden Box-Brüder aus der Ukraine ihrem großen Ziel, alle WM-Titel der vier großen Verbände auf sich zu vereinen, einen wichtigen Schritt näher kommen. Vitalis Comeback-Versuch ist verletzungsbedingt in diesem Herbst zwar vorerst gescheitert. Der mittlerweile 36-Jährige will aber im nächsten Jahr unbedingt seinen WBC-Gürtel zurückerobern, den er 2005 verletzungsbedingt niederlegen musste. Vitali Klitschko hat vom WBC daraufhin das Recht zugestanden bekommen, bei einem Comeback sofort wieder um den WM-Titel des Verbandes kämpfen zu dürfen.
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren


