Rostock - Mit der geglückten Revanche gegen Mario Veit hat Box-Profi Jürgen Brähmer eine perfekte Bewerbung für einen WM-Kampf abgegeben.
Der 28 Jahre alte Supermittelgewichtler gewann in Rostock den Rückkampf gegen seinen Stallgefährten durch K.o. in der vierten Runde.
Er verteidigte damit seinen Inter-Continental-Titel nach WBO-Version. Der Schweriner machte aus seinem großen Ziel keinen Hehl: "Ich will ganz nach oben. Ich weiß, dass ich das Potenzial dazu habe. Ich will Weltmeister werden."
Sein Manager Klaus-Peter Kohl nahm diese Vorlage auf: "Wir werden jetzt eine WM anstreben. Im Supermittelgewicht wird in der nächsten Zeit viel passieren. Da brauchen wir die richtige Strategie."
Veith vor Karriereende
Für den 33 Jahre alten Veit war es dagegen wohl der letzte Kampf seiner Karriere, auch wenn er seinen Rücktritt noch nicht verkünden wollte. "Die Entscheidung steht. Ich lasse mir aber noch Zeit, bevor ich es rauslasse", sagte er nach der vierten Niederlage seiner Profi-Laufbahn.
Die richtige Marschroute hatte Brähmer gegen Veit eingeschlagen, gegen den er vor 16 Monaten noch nach Punkten verloren hatte und damit seine bisher einzige Niederlage im Profi-Geschäft erlitt.
Schläge im Sekundentakt
Bei seinem 31. Auftritt im Ring zeigte der Schweriner in Rostock eine starke Leistung. Ein Kopftreffer von Veit in der dritten Runde schien Brähmer so richtig in Fahrt kommen zu lassen. Mit Schlägen im Sekundentakt malträtierte Brähmer den Cottbuser, der erst angezählt wurde und in der vierten Runde nach 47 Sekunden am Ende war.
"Ich habe nicht nachgesetzt. Das war mein Manko", sagte Veit nach seinem 53. Kampf. Sein Trainer Fritz Sdunek meinte: "Mario hat die Courage verloren. Jürgen ist dagegen förmlich explodiert."
"Bin noch nicht da, wo ich hin will"
Brähmers Trainer Michael Timm lobte seinen Schützling: "Jürgen hat alles richtig gemacht. Er hat sich wie noch nie auf den Kampf vorbereitet und auf die Revanche gebrannt." 13 Wochen Training und 92 Sparringsrunden zeigten Wirkung.
"Jürgen hat schnell geboxt und genau und hart zugeschlagen", analysierte Timm. "Ich hätte zwölf Runden in diesem Tempo gehen können", meinte Brähmer, dem großes Talent bescheinigt, aber auch Selbstzufriedenheit vorgeworfen wurde. "Ich bin noch nicht da, wo ich hin will", betonte Brähmer.
Fünfter WM-Titel für Graf
Den WM-Gürtel in der Tasche hat bereits Alesia Graf. Die gebürtige Weißrussin verteidigte zum fünften Mal ihren WM-Titel im Junior- Bantamgewicht nach Version der GBU.
Die in Stuttgart lebenden Boxerin gewann gegen die Mexikanerin Zulina Munoz nach zehn Runden einstimmig nach Punkten (96:93, 97:92, 97:92) und sicherte sich damit zudem noch die Interims-WM-Krone des Verbandes WIBF. Für Graf war es bereits der 18. Erfolg im 19. Profikampf.
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