Athletenvertreter Hannes Reichelt setzt sich bei FIS-Kongress für Anliegen der Skistars ein

Von APA
Hannes Reichelt zeigt sich in Sicherheitsfragen enttäuscht von der FIS
© GEPA

Direkt aus dem ersten Trainingskurs der ÖSV-Speed-Herren für die kommende Saison wird Hannes Reichelt zum Kongress des Ski-Weltverbandes (FIS) nach Costa Navarino (Griechenland) reisen, um für die Anliegen der Athleten zu sprechen. Bekanntlich fordern diese u.a. eine Änderung der Startnummernregelung für die Speedrennen und bekommen dabei Unterstützung von FIS-Chef-Renndirektor Markus Waldner.

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Österreichs Speedteam befindet sich derzeit auf Zypern, um an der Grundlagenausdauer für den kommenden Weltcup- und WM-Winter zu arbeiten. "Ich denke nicht darüber nach, der wievielte Trainingskurs im Sommer das für mich ist, ich glaube dann verliert man die Motivation. Der Ehrgeiz und die Motivation sind nach wie vor vorhanden. Es ist hier super zum Radeln, du fährst drei bis vier Stunden täglich, da legst du eine unglaubliche Basis in der Grundlagenausdauer", sagte der 37-jährige Reichelt.

Startnummernregelung als großes Thema

Er reiste früher an und früher ab als seine Teamkollegen, denn beim FIS-Kongress wartet Arbeit auf den Athletenvertreter. "Die Startnummernregelung im Speedbereich ist für Athleten und Athletinnen ein Riesenthema, das gesamte Feld ist sehr unzufrieden, das ist das Thema Nummer eins", meinte der Salzburger. Im März hatten sich die Topfahrer in Kvitfjell mit den Renndirektoren Waldner und Hannes Trinkl zusammengesetzt, um über mögliche Änderungen im Weltcup zu sprechen, es ging um Startreihenfolge, Anzüge und Pistenpräparierung.

Der einstimmige Tenor war, dass die seit der Saison 2016/17 geltende Speed-Startreihenfolge fallen soll. Die Top Ten der Weltrangliste dürfen laut aktuellem Reglement ungerade Nummern zwischen 1 und 19 wählen, womit die Besten der Welt in einem lange auseinandergezogenen Startfeld zu finden sind. Damit wollte man die Zuschauer länger vor dem Fernseher halten. Die Athleten fordern nun, dass die Läufer von 1 bis 30 jede einzelne Nummer zwischen 1 und 30 aussuchen dürfen. Damit würden die Topleute voraussichtlich auch wieder im Paket ins Rennen gehen, weil sie im Vorfeld wissen, was wohl die besten Nummern auf einer bestimmten Strecke bei zu erwartenden Verhältnissen sein werden. Das soll vor allem mehr Chancengleichheit schaffen.

Skirennläufer vs. Fernsehanstalten?

"Ich hoffe, dass die Läufermeinung mehr Gewicht hat als die der Fernsehanstalten. Dass es nicht nur darum geht, den Sport gut zu verkaufen, sondern auch sportlich faire Rennen zu gewähren. Die Läufervariante wäre die Gescheitere für die Zukunft", sagte Reichelt. "Hannes macht das sehr engagiert, ich kann nur ein großes Lob aussprechen. Eine Änderung der Startnummernregel wäre cool, ich hoffe, da tut sich was. Der Sport muss in den Medien gut präsentiert werden, aber trotzdem soll es fair sein", meinte Matthias Mayer, der Super-G-Olympiasieger von Pyeongchang auf Zypern.

Weiters hofft Reichelt, dass auch in Sachen Sicherheit wieder deutlich was weitergeht. "Da hat sich in den letzten Jahren zu wenig getan. Hoffen wir, dass wir den Sport in Zukunft noch sicherer machen." Teamkollege Mayer verwies auf das Airbag-System als Schritt in die richtige Richtung, gleichzeitig hätten andere Sachen nicht so gepasst. "Ich erinnere an meinen Sturz bei Olympia im Kombinations-Slalom, wo dann eine Bohrmaschine und Leute im Weg waren. Ich hoffe, dass man aus diesen Sachen lernt."

Auch Vincent Kriechmayr setzt auf Reichelts Argumentationsgabe. "Wir haben mit Hannes den besten Mann gefunden, er wird sich sehr für unsere Interessen einsetzen. Ich blicke da positiv rein, ein bisserl ein Stimmrecht sollten wir doch haben. In Kvitfjell haben wir einige Punkte besprochen, wir waren sehr einstimmig. Ich hoffe, dass das ein bisserl Gewicht hat beim Kongress, weil wir die Athleten sind, die über den Berg runtermüssen", meinte der Gewinner von Abfahrt und Super-G beim Weltcupfinale im März in Aare.

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