Franco Foda analysiert sich selbst: "Foda war die richtige Entscheidung"

Von SPOX Österreich
Franco Foda
© getty

Nach dem 2:2-Unentschieden gegen Schottland im letzten Länderspiel fand (nun) Ex-Teamchef Franco Foda Worte zum Abschluss. Dabei analysierte sich der Deutsche selbst und konterte sichtlich erzürnt die Kritik von Ex-Teamspieler Florian Klein.

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Es war ein unterhaltsamer letzter Auftritt von Franco Fodas ÖFB-Team, das all die Stärken und Schwächen der letzten Jahre und Monate nochmal offenbarte. Besonders im ersten Durchgang gefiel die ÖFB-Elf mit zielstrebigem Offensivfußball, der jedoch keinen Ertrag brachte, weil Schottlands Keeper Craig Gordon einen Top-Tag erwischte.

In der Defensive zeigte sich Österreich anfällig und lag so nach einem Standard, wenn auch irregulär, zurück. Nach der Pause tat sich das Heimteam immer schwerer, besonders nach dem überraschenden 0:2. Doch die Wechsel von Foda zeigten Wirkung, die Joker Michael Gregoritsch und Alessandro Schöpf bescherten den Hausherren noch den Ausgleich. Andreas Weimann hatte sogar noch die Chance auf den Siegtreffer, vergab aber vor Gordon.

"Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben gut zusammengearbeitet, auch wenn oft Unwahrheiten von außen verbreitet wurden. Die Mannschaft ist sehr gut zurückgekommen heute. Heute haben wir extrem viele Möglichkeiten kreiert und gut nach vorne gespielt", so Foda nach Schlusspfiff im ORF.

Franco Foda gekränkt: "Das muss endlich aufhören"

"Es ist schade, auch in Wales wäre mehr möglich gewesen. Die Mannschaft hat Zukunft, man muss sie jetzt unterstützen und nicht nur nörgeln. Das wird wichtig sein. Der ÖFB muss jetzt in Ruhe einen neuen Trainer suchen und wieder die richtige Entscheidung treffen, wie schon bei Marcel Koller und auch Franco Foda, der sich für die EM qualifiziert hat und in der Nations League auf Rang eins war. Leider haben sich beide nicht für die Weltmeisterschaft qualifiziert", analysierte sich Foda selbst.

Zudem ging der Deutsche auch auf die Kritik von Ex-Veilchen Florian Klein (45 Länderspiele) ein, der bei Servus TV nicht nur Foda kritisierte, sondern auch schon den möglichen Kandidaten Peter Stöger in Frage stellte: "Foda hat eine Art, Fußball zu denken, die zu den Spielertypen nicht passt. Wir haben fünf, sechs Spieler, die durch die Red-Bull-Schule gegangen sind. Dann musst du aber auch attackieren. Sonst sind sie einfach falsch eingesetzt." Und: "Peter Stöger ist jemand, der es schafft, eine gute Stimmung zu formen und er kann von jedem etwas herauskitzeln. Andererseits ist seine Art zu spielen eher defensiv, mit vielen Umschaltmomenten. Da stellt sich auch die Frage, wie er zu den Spielern passt."

Franco Foda: "Mählich? Weniger erreicht"

Worte, die Foda sauer aufstoßen. Sichtlich gekränkt konterte er: "Wenn dann ehemalige Spieler wie Florian Klein daherkommen, mit denen ich noch nie über meine Fußball-Ideen gesprochen habe und dann sogar Teamchefs kritisieren, die noch gar nicht bestellt wurden, dann muss das endlich aufhören!" Bei der Pressekonferenz legte Foda sogar nach: "Jetzt ist es wichtig, dass man den ÖFB in Ruhe arbeiten lässt, und nicht jeder eine Bühne bekommt und seinen Senf dazugibt, wie ein Florian Klein. Was für mich überhaupt nicht nachvollziehbar ist: Wenn er sagt, ich würde nicht zur Mannschaft passen. Dann hat er übersehen, dass wir den besten Punkteschnitt haben und im Achtelfinale waren, vielleicht hat er das übersehen."

Eine Breitseite kassierte auch ORF-Experte Roman Mählich, der Foda durchaus kritisch gegenüberstand, beim SK Sturm aber weniger erreichte als der Deutsche: "Ich bin - das ist der Unterschied - ein Trainer, der schon etwas erreicht hat, gegenüber einem Trainer wie Roman Mählich, der weniger erreicht hat - kein Ratgeber für meinen Nachfolger."

Dennoch hielt Foda zum Abschluss fest: "Es wird Zeit, dass sich Österreich endlich einmal wieder für die WM qualifiziert."