"Wenn jemand nach dem 0:0 in St. Pölten den Katastrophenzustand ausruft, dann sage ich:' Na ja.' Wir werden alles probieren, das Maximale aus der Mannschaft herauszuholen, haben Kapazität für junge Spieler geschaffen. Aber es wird noch dauern", meinte Trainer Christian Ilzer im Interview mit der Kleinen Zeitung.
Für etwaigen Unmut hat er aber dennoch Verständnis: "Ankündigungsweltmeister und Umsetzungszwergerl will ich auf keinen Fall sein. Deshalb ist mir lieber, die Anhänger schauen am Anfang sehr kritisch hin. Die Fans dürfen auch motzen", so Ilzer.
Am Spielermaterial hat der Coach zumindest nichts auszusetzen. "Andi (Schicker, Geschäftsführer Sport) hat trotz Einsparungen gute Arbeit geleistet, weil es eine schlagkräftige Truppe ist." Einzig die Facette "Speed" würde noch fehlen. Wird Sturm daher nochmals aktiv am Transfermarkt?
"Wenn wir bis 5. Oktober noch etwas machen, dann nur, wenn uns der Spieler sofort verstärkt. Wir haben einen qualitativ guten Stamm, dazu junge talentierte Spieler, die die Chance haben sich zu etablieren", gab der Weizer Bescheid.
Ilzer als Sündenbock beim FAK: "Das hat wehgetan"
In dieser Saison wurde die Meistergruppe als Ergebnisziel ausgegeben. Das Gesamtprojekt geht aber Richtung internationaler Bewerb: "Ich bin absolut überzeugt, dass das gelingen wird. Langfristig möchte ich das Gefühl haben, die Mannschaft so weit zu haben, dass sie selbstständig ist. Dass sie nicht von Ilzer abhängig ist. Ich will aber richtig lang dableiben - hier bei Sturm."
Bei seinen letzten drei Stationen blieb er hingegen lediglich ein Jahr, was laut Ilzer unterschiedliche Gründe hatte: "Bei Hartberg und dem WAC hätte ich früher wechseln können, bei der Austria hätten sie mich früher auswechseln können." Insbesondere seine Zeit bei der Austria verteidigt der Coach. "Wir haben bei der Austria keinen "Wow"-Fußball gespielt, aber alle Spieler weiterentwickelt. Das zeigen die Daten. Nach außen hin war ich aber der "Vollversager". Das hat wehgetan."