Marco Rose von Borussia Mönchengladbach: "Werden alle über einen Kamm geschert"

Von APA / SPOX Österreich
Marco Rose von Borussia Mönchengladbach: "Werden alle über einen Kamm geschert".
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Gladbach-Coach Rose fürchtet nach der Erfahrung der Geisterspiel-Premiere, dass die sportliche Qualität des Fußballs nach dem Neustart der deutschen Bundesliga nicht gerecht beurteilt wird. "Wie ein Spiel unter sportlichen Gesichtspunkten bewertet wird, wenn die Stimmung fehlt - da verändert sich etwas. Die Fans sind ein bedeutender Faktor im Fußball", sagte Rose.

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Der ehemalige Salzburg-Erfolgscoach spielte mit der Borussia schon im Nachtragsspiel gegen den Westrivalen 1. FC Köln (2:1) vor leeren Rängen.

"Unser Spiel gegen Köln wurde entsprechend eher als Langweiler dargestellt und hatte aus meiner Sicht nicht die Bewertung bekommen, die es unter sportlichen Gesichtspunkten verdient gehabt hätte. Wäre unser Stadion beim Derbysieg voll gewesen, wäre das Spiel sicher anders bewertet worden", meinte Rose im Gespräch mit der Sport Bild.

Gespannt ist Rose auch, ob die Fans in der Coronakrise auf Dauer nicht das Interesse verlieren. "Ich weiß nicht, wie die Fans mit Geisterspielen umgehen werden", sagte der 43-Jährige. "Haben sie nach vier Spielzusammenfassungen in der Sportschau ohne Stadionatmosphäre noch Lust auf eine fünfte - oder schalten sie ab?"

Rose über Fall Kalou: "Das braucht jetzt kein Mensch"

Grundsätzlich ärgert sich der Trainer des aktuellen Tabellenvierten, dass der Fußball und seine Protagonisten derzeit in ein falsches Licht gerückt würden. "Wenn es um den Fußball geht, habe ich gerade das Gefühl: Macht einer einen Fehler, werden alle über einen Kamm geschert. Das ist nicht richtig", betonte Rose.

Sicherlich dazu beigetragen haben dürfte der Fall Kalou. "Das braucht jetzt kein Mensch", war Roses erster Gedanke über das Aufreger-Video des Hertha-Offensivspielers. "Es war Wasser auf die Mühlen der Fußballkritiker. Das weiß Salomon Kalou jetzt auch."

"Mit Kritik setze ich mich auseinander - wenn sie sachlich und fundiert ist. Die Polemik und der Populismus, die gerade in der Diskussion um den Fußball mitschwingen, empfinde ich allerdings als überflüssig."

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