"In einen Kollegen reingesprungen": Warum Red Bull Salzburgs Patrick Farkas so auszuckte

Von SPOX Österreich, APA
Patrick Farkas
© GEPA

Es ist wohl eine der sensationellsten Geschichten der jüngeren Salzburger Fußball-Geschichte. Die Geschichte rund um Patrick Farkas und seinem Einsatz im Cup-Finale zwischen Red Bull Salzburg und SK Rapid Wien.

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Fast genau ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss im Ligaspiel gegen Rapid (13. Mai) brachte der 26-Jährige die Elf von Trainer Marco Rose in der 37. Minute in Führung. Seit seiner schweren Verletzung hatte Farkas mit Ausnahme eines Kurzeinsatzes keine Spiele mehr bestritten. Als Ersatzmann des angeschlagenen Standardaußenverteidigers Andreas Ulmer erlebte er nun ein Traumcomeback - das allerdings mit Gelb-Rot wegen Kritik ein vorzeitiges Ende (84.) nahm.

Doch was war geschehen? Fuchsteufelswild schimpfte Farkas auf Schiedsrichter Schüttengruber ein. Der Grund dafür? Ein Foul von Rapids Maxi Hofmann an Farkas' Kollegen Daka, das zuvor nicht geahndet wurde, wie Farkas selbst im ORF erklärt: "Mir ist es darum gegangen, dass in einen Kollegen reingesprungen wurde und er (der Schiedsrichter/Anm.) nichts gepfiffen hat. Es sind einfach Emotionen, es ist das Cupfinale. Ich habe ein Jahr nicht gespielt, da ist man in einem Tunnel drinnen. Das war eine Dummheit von mir. Ich bin einfach nur heilfroh, dass ich heute spielen habe dürfen." Wie das zustande kam? "Dann kommt der Trainer gestern zu mir, sagt, dass er mir vertraut, dass ich super trainiert habe. Das beweist den Zusammenhalt der Mannschaft. Ich habe meine Chance bekommen und wollte unbedingt zeigen, dass ich ein Teil der Mannschaft bin."

Trainer Marco Rose hatte wohl Verständnis für seinen Spieler. "Das Foul an Daka ist zumindest kartenwürdig. Dann bekommen wir Gelb-Rot, das ist schwer nachvollziehbar", meinte der Deutsche, der an der Seitenlinie ebenfalls "rotierte". Rose ist aber auf bestem Wege, sich mit dem Double zum deutschen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach zu verabschieden. Schon am Sonntag (17.00 Uhr) könnte man mit einem Auswärtssieg bei der Wiener Austria alles klar machen. Sollte der LASK vorher (14.30) gegen den WAC Punkte abgeben, könnten sogar ein Remis oder eine Niederlage reichen.

SK Rapid Wien: Ärger nach aberkanntem Tor

Rapid muss trotz einer ambitionieren Vorstellung auf den ersten Titel seit 2008 weiter warten und im Kampf um den Europacup auf das Liga-Play-off hoffen. Verteidiger-Routinier Mario Sonnleitner verstand nach Abpfiff die Fußballwelt nicht ganz. "Eigentlich war es ein sehr konzentriertes Spiel von uns, bis auf die drei Minuten, die der Gegner ausgenützt hat", meinte er im Rückblick auf Salzburgs Doppelschlag durch Farkas bzw. Munas Dabbur keine drei Minuten später. "Wir waren trotzdem immer da und haben versucht, den Anschlusstreffer zu erzielen." Der schien in der 74. Minute auch perfekt, Schüttengruber aber wollte zuvor aber ein Foul von Christoph Knasmüllner an Andre Ramalho gesehen haben.

"Ich glaube, dass es (das Tor/Anm.) regulär war", meinte Sonnleitner und lag dabei ganz auf einer Linie mit Trainer Dietmar Kühbauer, der nach der betreffenden Szene höchst erregt in seiner Coachingzone gestikulierte. Seiner Mannschaft wollte Kühbauer keinen Vorwurf machen. "Wir waren eigentlich ein bisschen besser als Salzburg im Spiel. Dann passiert der Doppelschlag", bedauerte der 48-Jährige. Sein Fazit: "Heute hat nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen."

 

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