Willi Ruttensteiner hegt trotz dilettantischer Trennung keinen Groll gegenüber dem ÖFB

Von SPOX Österreich
Willi Ruttensteiner
© GEPA

18 Jahre lang prägte Willi Ruttensteiner die sportlichen Geschicke des ÖFB. Nun ist er in Israel in der Verantwortung. Die neue Aufgabe und das Land gefallen ihm. Die Trennung vom ÖFB tat aber weh, gibt er zu.

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"Natürlich war die Art und Weise der Trennung etwas dilettantisch, ein Schmerz, den ich verarbeiten musste. Gekündigt zu werden, ist eben schmerzlich", erklärt der Mann aus Steyr im Interview mit dem Kurier. "Mich nach 18 Jahren vom ÖFB zu einem Hearing zu bitten, so zu tun, als kenne man mich und meine Ideen nicht, tut weh."

Das direkte Duell mit dem ÖFB-Team in der EM-Qualifikation (Israel vs. Österreich, Sonntag, 18 Uhr im Liveticker) und damit der eigenen Vergangenheit ist naturgemäß eine spezielle Angelegenheit. Von Genugtuung bei einem etwaigen Sieg gegen Österreich will er aber nichts wissen. Immerhin kommen mit dem Team auch viele Spieler, die er ins Herz geschlossen hat, so Ruttensteiner.

Ruttensteiner: "Habe ÖFB viel zu verdanken"

Auch Groll gegenüber dem ÖFB verspürt der 56-Jährige nicht. "Nein, der ist in mir nicht gereift. Denn ich weiß auch, dass ich dem ÖFB sehr viel zu verdanken habe. Die Arbeit hat mich weitergebracht und mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Eine Lebenserfahrung."

Bezüglich eines Engagements in Israel gab es innerhalb der Familie Ruttensteiner zunächst zwar Skepsis ob der Sicherheitslage, ein Lokalaugenschein mit den Verbandsverantwortlichen beseitigte diese letztlich aber und Ruttensteiner sagte doch noch zu.

"Der Job und auch das Land sind eine Herausforderung. Sportlich braucht es einen tiefgreifenden Plan, man muss erklären, nicht ungeduldig zu sein", beschreibt er seine Aufgabe. "Ich will alles wissen über die Tradition, das Judentum, die Kultur. Es ist schon anders als in Österreich. Mein Leben hat sich verändert, das Engagement hat meine Person geprägt."

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