Maximilian Wöber hadert nach Demontage in München: "War richtig schlecht von uns"

Von SPOX Österreich
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© getty

Red Bull Salzburg musste sich im Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel am Dienstagabend beim FC Bayern deutlich mit 1:7 geschlagen geben (hier geht's zur Spielanalyse). Nach Schlusspfiff war die Enttäuschung im Bullen-Lager groß.

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Für den österreichischen Serienmeister verlief der erste Durchgang kurios, unglücklich und fehleranfällig. Einerseits vergab Salzburg zwei absolute Großchancen, andererseits waren die Defensivverfehlungen gravierend. Maximilian Wöber verursachte gleich zwei Elfmeter, die Robert Lewandowski eiskalt nützte. Dann ging es schlag auf Schlag, binnen elf Minuten schnürte der Pole seinen Hattrick, DFB-Star Serge Gnabry legte nach.

Salzburg schlug sich im zweiten Durchgang eigentlich phasenweise achtbar, doch Thomas Müller versetzte den endgültigen Dolchstoß zum 4:0. Maurits Kjaergaard erzielte zwar den Ehrentreffer für Red Bull Salzburg, doch dann brach die Gegenwehr zunehmend weg und die Bullen musste doch grob verprügelt in die Kabine schleichen. Müller und Leroy Sane erzielten die Treffer sechs und sieben.

Jaissle: "Wir haben Historisches geschafft"

Nach Schlusspfiff haderte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle. Der Deutsche sprach von einem "extrem bitteren Abend. "Dass du mit 1:7 heimfährst, haben wir uns nicht vorgenommen. Wir haben es nicht geschafft, die Tugenden aus dem Hinspiel auf den Platz zu kommen. Dann sind wir nicht die einzige Mannschaft, die hier unter die Räder kommt. Wenn du als jüngste Mannschaft da so schnell 0:4 zurückliegst, ist es nicht leicht, da Haltung zu bewahren. Dem einen oder anderen Spieler ist das gelungen. Den anderen leider nicht."

Für die Münchner fand Jaissle Lob. "Sie haben die Räume dynamisch besetzt", so der Jung-Trainer. "Jetzt nach dem Spiel ist es bitter. Es schmerzt auch, sich so aus der Champions League zu verabschieden. Ich möchte ein großes Lob aussprechen, wir haben mit dem Einzug ins Achtelfinale Historisches geschafft. Auch, wenn es sich nach so einem Abend vielleicht blöd einhört, darf man das nicht vergessen."

Der an diesem Abend unglückliche Wöber sprach von einer Partie, die "in die Hose" ging. "Zu Beginn gleich einmal zwei Elfer verschuldet. Wir sind dann von Minute zu Minute mehr auseinander gebrochen", so Wöber. "Bei den Bayern weiß man, die hören dann nicht auf, die wollen es zweistellig machen. Als Fußballer ist es das schlimmste Gefühl, dass man zur Pause rauskommt und weiß, es geht nur mehr darum, Haltung zu bewahren. Es wird einige Tage dauern, das zu verdauen. Das war richtig schlecht von uns, ein Aussetzer. Aber wir dürfen diese Champions-League-Saison nicht schlechtreden, die war richtig cool."

Müller: "Insgesamt waren wir besser"

Bayern steht damit zum zehnten Mal in den letzten elf Jahren unter den besten Acht in der Champions League und freut sich auf die nächste Spielrunde, die am 5./6. und 12./13. April ausgetragen wird. Auch die Halbfinal-Hinspiele sind noch im selben Monat, der April wird heiß.

"Unsicherheit war nicht da, es war eine Anspannung da. Die Bedeutung für uns und für die Saison war jedem bekannt. Es ist ja manchmal einfacher, wenn man den Gegner schon kennt. Aber es lief natürlich auch gut für uns. Dieses Spielglück, was wir in Salzburg nicht hatten, das hatten wir heute. Wir hätten auch nach fünf Minuten zurückliegen können. Aber insgesamt waren wir besser", analysierte Thomas Müller bei Amazon die Partie.

Nächster Gegner ist am Samstag die formstarke TSG 1899 Hoffenheim. Salzburg verabschiedet sich für dieses Jahr aus Europa, kann aber mit dem Achtelfinale auf das beste Champions-League-Ergebnis der Vereinsgeschichte und Prämien über 50 Millionen Euro zurückblicken. Weiter geht es in der Meistergruppe: Am Sonntag gegen Sturm Graz.