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Presseschau 2011/12
jasi2106
jasi2106 schrieb am 22.07.2011 15:46 Uhr
Ich eröffne hier jetzt mal das Thema für die neue Saison, in dem wir die wichtisten Presseberichte, Interviews, ... über den VfB sammeln können. So ist jeder dann auch auf dem neusten Stand rund um den Verein.
jasi2106
22.07.2011 | 15:48 Uhr
jasi2106 :
Interview mit William Kvist - SPORT1 20.7.11

Von Thorsten Mesch

SPORT1: Herr Kvist, Ihr Deutsch ist schon sehr gut. Wie kommt das?

William Kvist: Ich hatte in der Schule sechs Jahre lang Deutsch, so etwa bis ich 19 war. Für Dänen ist es sehr wichtig, andere Sprachen zu beherrschen.

SPORT1: Sie beherrschen nicht nur Sprachen und den Fußball, sondern sind auch in anderen Sportarten spitze. Welche haben Sie ausprobiert?

Kvist: In meiner Jugend war ich dänischer Meister im Handball. Damals war ich schnell und groß, ich war Kreisläufer, aber die Anderen haben mich überholt. Ich habe auch Badminton gespielt und auch zwei Jahre lang Klassischen Tanz trainiert. Ich tanze zwar nicht im Fußball, aber das ist gut für den Körper und für den Kopf.

SPORT1: Beim Torjubel tanzen Sie aber eher selten, oder?

Kvist: Das stimmt. Ich bin leider nicht so torgefährlich. Ich habe nur etwa zwölf oder 13 Tore in 300 Spielen für Kopenhagen erzielt. Das ist nicht meine Stärke und darum hat mich Stuttgart auch nicht geholt. ( BERICHT: Gegenwind für Hundt)

SPORT1: Warum hat der VfB Sie denn geholt? Weil Sie so vielseitig sind?

Kvist: Zu Beginn meiner sechs Jahre in Kopenhagen habe ich auch rechts in der Abwehr und im Mittelfeld gespielt. Erst später bin ich auf die Sechs gerückt. Die Position ist die beste für mich, ich mag es, die Fäden im Mittelfeld zu ziehen. Unsere Angreifer sind stark im Dribbeln oder im Abschluss, ich bin defensiv besser.

Alt und neu in Stuttgart

SPORT1: Beim VfB sind viele Nationalspieler im Kader. Hat es Sie überrascht, dass die Mannschaft in der vergangenen Saison so große Probleme hatte?

Kvist: Warum es zu Beginn der letzten Saison nicht lief, weiß ich nicht. Nach Weihnachten war es ganz okay. Ich glaube, dass keine Mannschaft gut spielen kann, wenn die Stabilität und der Erfolg fehlen.

SPORT1: Was sind Ihre Ziele mit dem VfB?
Sport1 Quiz
Zehn Fragen zum VfB Stuttgart

Kvist: Wir wollen stabil sein und ich möchte, dass es der Mannschaft auch Spaß macht, den Gegner unter Druck zu setzen. Es kann auch Spaß machen, den Ball zu erobern, nicht nur den Ball zu besitzen. So haben wir es in Kopenhagen auch gemacht.

SPORT1: Mit dem FC Kopenhagen haben Sie Meisterschaften gewonnen und in der Champions League gespielt. Was können Sie aus dieser Zeit jetzt beim VfB einbringen?

Kvist: Ich bin es gewohnt zu gewinnen, Titel zu holen. Ich hoffe, dass ich diese Siegermentalität einbringen kann.

SPORT1: Sie haben in der Champions League gegen Barcelona 1:1 gespielt. Hätten Sie gern etwas von den Barca-Stars?

Kvist: Das ist leicht zu beantworten. Natürlich wäre ich gern wie Xavi, Busquets oder Messi. Aber um zu spielen wie Xavi ist es für mich zu spät. In Kopenhagen habe ich andere wichtige Dinge gelernt, wie zu Beispiel die gute Organisation in der Defensive. Wir haben 1:1 gegen Barca gespielt, weil wir als Team sehr kompakt waren. Messi ist gut, aber wenn immer zwei Mann bei ihm sind, hat er Probleme. Eng stehen, kompakt sein, Spaß haben und Druck machen - das bringe ich mit.

SPORT1: Warum sind Sie nicht mit Stale Solbakken nach Köln gegangen, sondern nach Stuttgart?

Kvist: Weil ich mich als Spieler entwickeln will und Stuttgart den besten Plan für mich hatte. Sie wollten einen Spieler wie mich. Ich mag den Fußball, den Bruno Labbadia spielen lassen will und ich mir gefällt sein Enthusiasmus auf dem Platz. Ich war sechs Jahre mit Stale in Kopenhagen - vielleicht wollte ich auch mal etwas anderes sehen als immer nur seinen Glatzkopf (lacht).

SPORT1: In Kopenhagen haben Sie unter Solbakken in einem 4-4-2 gespielt. Labbadia hat zwei Systeme: 4-1-3-2 oder 4-2-3-1. Können Sie alles spielen?

Kvist: Ich kann nicht alles (lacht). Ich denke, dass wir meine Stärken wie Kommunikation oder Taktik erst nach einiger Zeit zu hundert Prozent sehen werden. Mein Ziel ist es möglichst bald bei hundert Prozent zu sein. Aber ich arbeite natürlich jeden Tag so hart wie möglich, um mich einzufügen.

SPORT1: Wie sehr freuen Sie sich schon auf den ersten Spieltag gegen Schalke?

Kvist: Sehr, denn das Stadion ist umgebaut, es wird mit über 60.000 Zuschauern ausverkauft sein. Das ist es auch, warum ich gekommen bin. In Dänemark gibt es auch gute Mannschaften, aber nicht so viele. Und hier sind die Stadien immer voll und ich kann jede Woche gegen starke Gegner spielen. Das ist sehr wichtig für meine Entwicklung.
Stuttgart-Trainer seit 1980
Jürgen Sundermann

SPORT1: Im Europacup spielt der VfB aber nicht. Was erhoffen Sie sich konkret?

Kvist: Wir spielen gegen Bayern, Dortmund oder Schalke - das ist für mich jedes Mal wie ein Spiel im Europapokal. Ich kann viel lernen.

SPORT1: Was kann der VfB erreichen?

Kvist: Die Bundesliga ist momentan die Liga mit der höchsten Leistungsdichte. Wir haben eine gute Mannschaft, aber im Fußball kann man schwer etwas voraussagen.
jasi2106
22.07.2011 | 17:34 Uhr
jasi2106 :
Interview mit Cacau - Die Welt 20.7.11

Die Welt: Wie viel Dankbarkeit können Sie dafür erwarten, dass Sie sich die vergangene Saison haben fit spritzen lassen und mit der OP bis Mai gewartet haben?

Cacau: Das war eine Entscheidung, die ich zusammen mit dem Trainer und der Klubführung getroffen habe. Und wenn wir eine Entscheidung treffen, dann stehen wir auch dahinter. Natürlich war es eine schwierige Zeit für mich. Aber dass ich die OP verschoben habe, hat sich letztendlich gelohnt, und das war gut. Wenn ich das noch einmal entscheiden müsste, würde ich das auch genauso machen. Ich habe auch gespürt, wie erleichtert die Fans aber auch die Menschen im Verein waren, dass wir den Abstieg vermieden haben. Das war eine schöne Belohnung. Aber meinen Sie Dankbarkeit in Form von irgendwelchen Garantien?

Die Welt: Haben Sie die bekommen?

Cacau: Nein, das erwarte ich auch nicht, und das würde ich auch nie wollen. Das darf es im Profifußball nicht geben. Man muss sich jeden Tag aufs Neue beweisen. Aber der Trainer weiß, was er an mir hat. Und ich weiß auch, was ich am Trainer und der Mannschaft habe. Von daher würden wir sehr professionell damit umgehen, wenn es mal der Fall wäre, dass ich eine schlechte Phase habe.

Die Welt: Wie fit sind Sie denn schon wieder?

Cacau: Wir sind mitten in der Vorbereitung. Ich fühle mich sehr gut, ich mache jede Einheit mit. In der ersten Pokalrunde werde ich hoffentlich bei 100 Prozent sein.

Die Welt: Seit Sonntag haben Sie mit Gerd E. Mäuser einen neuen Präsidenten. Er sagt: "Die kommenden eins, zwei Jahre sehe ich als sportliche Konsolidierungsphase." Er hoffe aber auf einen einstelligen Tabellenplatz. Besonders rosig hört sich das nicht an.

Cacau: Jeder ist sich bewusst, in welcher Situation wir vor einem halben Jahr waren. Wir steckten mitten im Abstiegskampf. Aber wir haben es letztendlich geschafft, da rauszukommen. Doch man vergisst nicht so schnell, wo wir herkommen. Deshalb sind wir auch nicht zu euphorisch und mit unseren Prognosen eher vorsichtig. Wir wissen einfach, wie schnell es nach unten gehen kann. Das ist auch keine Plattitüde. Nach so einer schwierigen Phase braucht man Zeit, bis man wieder nach oben kommt.

Die Welt: Das klingt schon fast nach Demut?

Cacau: Ich weiß nicht, ob es Demut ist, aber wir schauen bewusst nur schrittweise nach vorne. Der einstellige Tabellenplatz ist sicherlich ein Wunsch des Präsidenten, damit wir besser dastehen als vergangene Saison. Für uns aber ist es sehr wichtig, wieder Konstanz in unser Spiel zu bekommen, damit wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

Die Welt: Wenn man sich den Kader anschaut, dürfte das auch nicht so schwer sein.

Cacau: Das haben wir letzte Saison auch gedacht. Das war einer unserer Fehler. Wir haben es anfangs auch nicht richtig verinnerlicht, in welcher Situation wir steckten. Jeder dachte, mit dem Kader kann uns das nicht passieren, dass wir tatsächlich am Ende etwas mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Und es hat lange gedauert, bis wir richtig reagiert haben. Von der Qualität her sehe ich es genauso, dass wir Potenzial haben. Aber das müssen wir auf dem Platz zeigen. Es zählt eben nicht, wie gut man sein kann, sondern wie gut man tatsächlich ist.

Die Welt: Was hat Sie die letzte Saison gelehrt?

Cacau: Der wichtigste Schluss für mich ist, dass man als Mannschaft funktionieren muss. Dass das wichtiger ist, als einzelne Spieler mit viel Qualität zu haben. Wenn die als Mannschaft nicht funktionieren, dann bringt das alles nichts. Erst im akuten Abstiegskampf sind wir zu einer Mannschaft geworden. Jeder war bereit, sich für den anderen aufzuopfern. Bei uns gibt es jetzt keine Egoismen mehr. Wir sind eine Einheit.

Die Welt: Der VfB hat erneut einen Kader mit vielen jungen Spielern. Wie bewerten Sie es, dass der Klub seinen besten Nachwuchs immer wieder zu Geld macht? Ob Beck, Gomez, Khedira oder Rudy, die Liste der Verkauften ist lang. Müsste es nicht das Ziel sein, die ausgebildeten Spieler zu halten?

Cacau: Das ist immer schwierig, wenn man sich die Beispiele der vergangenen Spielzeiten anschaut. Wenn man ein sehr lukratives Angebot von Bayern München oder Real Madrid hat, dann überlegt man nicht lange. Aber mit dieser Situation stehen wir ja nicht allein da. Es gibt viele Klubs, die Spieler ausbilden und dann abgeben müssen. Der Verein muss auch ans Finanzielle denken, der Spieler ans Sportliche. Aber es spricht ja für den VfB, dass hier so viele Spieler ausgebildet worden sind. Es ist wichtig, dass wir kontinuierlich in die Jugendabteilung investieren, damit wir immer wieder Nachfolger finden. Und wenn sich langfristig Erfolg einstellt, wenn wir kontinuierlich oben mitspielen, dann werden wir auch solche Spieler halten können. Obwohl Bayern oder Real nie unser Anspruch sein wird.
jasi2106
22.07.2011 | 17:35 Uhr
jasi2106 :
Die Welt: Einer der Jungen, die in dieser Saison eine Rolle spielen sollen, ist Julian Schieber, Ihr Konkurrent im Sturm. Er war ausgeliehen an Nürnberg und sagt nun, er sei nicht mehr der Jugendspieler und auf Augenhöhe mit Ihnen. Ganz schön offensiv, oder?

Cacau: Ich habe mich mit Julian, schon bevor er nach Nürnberg gegangen ist, immer gut verstanden. Und das ist auch jetzt noch so. Wir haben auch über diesen Ausspruch geredet. Er hat den Anspruch, in der ersten Elf zu spielen. Und das zu Recht. Er hat eine hervorragende Saison bei Nürnberg gespielt. Er kommt nicht hierher, um auf der Bank zu sitzen. Er will spielen, das ist normal. Das ist auch gut so, das erhöht den Konkurrenzkampf. Und das erhöht dann auch die Qualität. Ich finde es gut, dass er wieder da ist. Er ist jung und auch eine Investition in die Zukunft.

Die Welt: Sie haben Vertrag bis 2013 in Stuttgart. Denken Sie schon weiter?

Cacau: Konkret denke ich daran noch nicht. Aber ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, danach noch weiter in Stuttgart zu bleiben. Man muss natürlich schauen, wie es sich bis dahin entwickelt. Ob der Verein dann noch mit mir plant, was ich sehr hoffe. Er wird auf jeden Fall mein erster Ansprechpartner sein.

Die Welt: Ein anderes Thema ist die Nationalmannschaft. Ihr letzter Einsatz in der DFB-Elf ist schon etliche Monate her. Wann hatten Sie denn zuletzt Kontakt mit Bundestrainer Joachim Löw?

Cacau: Kurz vor meiner Operation im Mai habe ich mit Hansi Flick (Assistent von Löw, Anm. d. Red.) gesprochen. Und eine Woche davor mit dem Bundestrainer.

Die Welt: Und, was sagt er?

Cacau: Der Trainer hat ganz klar gesagt, das Wichtigste ist, dass ich gesund werde und wieder meine Leistung bringe. Wenn das alles stimmt, dann habe ich die gleichen Chancen wie die anderen auch. Er hat mich nicht abgeschrieben. Die Nationalmannschaft ist auf jeden Fall weiter ein Thema für mich. Das ist mein Ziel, im Kader zu bleiben und mich nächstes Jahr für die Europameisterschaft zu empfehlen. Ich möchte auf jeden Fall dabei sein.
jasi2106
22.07.2011 | 17:54 Uhr
jasi2106 :
Schieber: Über Stuttgart zu Jogi? - Eurosport 22.7.11

Julian Schieber ist eines der größten Stürmertalente des deutschen Fußballs. Seine Entwicklung freut den VfB Stuttgart, zu dem er nach einem Jahr in Nürnberg zurückgekehrt ist. Seine Entwicklung könnte aber auch Bundestrainer Löw dabei helfen, ein Problem zu lösen. Klose, Gomez - aber dann?

Während sich die Nationalmannschaft vor Bewerbern für das offensive Mittelfeld oder die Abwehrmitte kaum retten kann, stehen mögliche Alternativen für die Position des Mittelstürmers beim Bundestrainer nicht gerade Schlange. Ein Name, der in diesem Zusammenhang auch fällt, ist Julian Schieber: 22 Jahre jung, gerade vom 1. FC Nürnberg zum VfB Stuttgart zurückgekehrt und "ein Typ wie Wayne Rooney", wie Mario Gomez einmal anerkennend über ihn sagte.

Schieber selbst hält sich bei diesem Thema zurück. "Es ist doch das Ziel eines jeden Spielers, einmal in der Nationalmannschaft zu spielen", sagte er im Trainingslager des VfB in Längenfeld/Tirol. "Doch momentan ist das kein Thema. Dazu gehört es, sehr viele gute Spiele abzuliefern und konstant seinen Weg zu gehen." Sein ehemaliger Trainer Dieter Hecking hatte dem "Kicker" allerdings schon im Februar prophezeit: "Er passt perfekt ins Spielsystem von Jogi Löw. Auf kurz oder lang wird Julian dort auftauchen."

umworbener Bundesligaprofi

Das Thema Nationalelf zeigt, welche Entwicklung Schieber in den vergangenen Monaten genommen hat. 2010 ging er als vielversprechendes, aber längst noch nicht etabliertes Talent auf Leihbasis von Stuttgart nach Nürnberg. Ein Jahr später kehrte er als umworbener Bundesliga-Profi zurück. "Der VfB ist der Verein, bei dem ich groß geworden bin. Es ist schön wieder da zu sein", meinte er.

Aber selbst wenn der VfB abgestiegen wäre, hätte sich der robuste und extrem bewegliche Stürmer keine Sorgen um seine Karriere machen müssen. Dann wäre er nach Hamburg oder Schalke gegangen. Interessenten gibt es genug.

"Die Ausleihe hat mich weitergebracht"

"Die Ausleihe hat mich weitergebracht. Und ich denke, dass auch die Verantwortlichen in Nürnberg und in Stuttgart dieses Geschäft als gelungen betrachten", meinte Schieber. Was sich für ihn in einem Jahr verändert hat, beschrieb er gleich am ersten Tag nach seiner Rückkehr: "Ich bin jetzt nicht mehr der kleine Jugendspieler, der sich hinten anstellen muss. Ich bin jetzt ein richtiger VfB-Profi."

Dieses Gefühl bekommt er auch bei jeder Gelegenheit vermittelt. Bei der VfB-Mitgliederversammlung am vergangenen Sonntag überzogen sich Gegner und Unterstützer des Aufsichtsrats-Chefs Dieter Hundt derart mit gegenseitigen Vorwürfen, dass es schon an vergangene Chaos-Tage in Schalke oder Frankfurt erinnerte. Für einen der seltenen Momente der Einigkeit sorgte Sportdirektor Fredi Bobic, als er in seinem sportlichen Ausblick betonte: "Julian Schieber trägt jetzt wieder das richtige Trikot." Da jubelten alle im Saal.

Klose, Gomez - und dann Schieber

Völlig reibungslos verlief die Rückkehr des gebürtigen Backnangers dennoch nicht. Schieber verletzte sich noch vor Beginn der Saison-Vorbereitung am Oberschenkel. "Der Zeitpunkt war ungünstig. Deshalb habe ich in einigen Bereichen noch Rückstand aufzuholen", sagte er.

Ein pikanter Konkurrenz-Kampf beim VfB kommt noch hinzu. Um den Platz des Stoßstürmers im Stuttgarter 4-2-3-1-System wird sich Schieber in erster Linie mit Cacau streiten müssen. Und auch der hat nach wie vor Ansprüche auf einen Platz im Nationalteam. Da Joachim Löw Kandidaten wie Stefan Kießling oder Patrick Helmes offenbar aus seinen Planungen gestrichen hat, könnte es auch für den Bundestrainer irgendwann heißen: Klose, Gomez - und dann Schieber oder Cacau.
jasi2106
22.07.2011 | 18:22 Uhr
jasi2106 :
Die Neuen Wilden - Esslinger Zeitung 20.7.11

Co-Trainer Erdinc Sözer über die VfB-Nachwuchsspieler Christoph Hemlein, Patrick Bauer, Raphael Holzhauser und Kevin Stöger

Von Sigor Paesler

Längenfeld - Die Jungen Wilden werden beim VfB Stuttgart in die Geschichte eingehen. Und sie werden in der gesamten Republik mit dem schwäbischen Fußball-Bundesligisten in Verbindung gebracht. Die erste Generation von ihnen steht mittlerweile fest im Fußball-Saft, mancher fasst schon so langsam den Fußball-Ruhestand ins Auge. Der Ruf nach mehr Spielern aus dem eigenen Nachwuchs im Bundesligateam ist rund um den VfB wieder lauter geworden. Gerade im Nachklang der schwierigen vergangenen Saison. Zuletzt schrieben sich das vor der Mitgliederversammlung alle Kandidaten und Möchtegern-Kandidaten für das Präsidentenamt auf die Fahnen. Auf dem Platz sah man nicht mehr viele Junge Wilde, doch das könnte sich wieder ändern.
Während einige Talente den Verein in den vergangenen Jahren verlassen haben und andere wie Daniel Didavi und Patrick Funk in Nürnberg beziehungsweise St. Pauli geparkt werden und danach wie zuletzt Julian Schieber gestärkt zurückkehren sollen, kommen weitere Neue Wilde nach: Neben Nachwuchstorhüter Bernd Leno (19), der Alexander Stolz aus dem Kader verdrängt hat, schwitzen derzeit im Trainingslager im österreichischen Längenfeld auch Stürmer Christoph Hemlein (20), Abwehrspieler Patrick Bauer (18) sowie die Mittelfeldspieler Raphael Holzhauser (18) und Kevin Stöger (17) mit. Stuttgarts Co-Trainer Erdinc Sözer kennt die Nachwuchskicker genau und porträtiert jeden Einzelnen von ihnen. â01EAlle Mannschaftsteile sind besetzt. Das Entscheidende für uns ist, dass wir sie alle in Kooperation mit unserem Drittligateam an die Bundesliga heranführen wollen. Da pflegen wir eine sehr enge Verzahnung. In den ersten zwei Wochen der Vorbereitung waren ja noch vier weitere Spieler dabeiâ01C, sagt Sözer und charakterisiert die Jungen Wilden wie folgt:

Christoph Hemlein: â01EEr ist als neuer Stürmer aus Hoffenheim dazugekommen. Wir kannten ihn noch nicht so gut, er wurde uns von unserem Drittliga-Trainer Jürgen Kramny empfohlen. Wir wollten ihn kennenlernen - und er hat bisher einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Seine Stärken liegen in der Dynamik. Es ist enorm wichtig für ihn, dass er sich weiter verbessert, sich im Bereich des taktischen Spielverständnisses noch weiter entwickelt. Daran arbeiten wir momentan. Sein Arbeitswille und sein Ehrgeiz sind enorm. Ich hoffe, dass er da dran bleibt.â01C

Patrick Bauer: â01EEr ist ein junger Innenverteidiger, der eine wahnsinnig wichtige Fähigkeit hat: ein Spiel von hinten vertikal zu eröffnen. Er bringt aus der Abwehr heraus immer wieder sehr gute, präzise Pässe ins Mittelfeld. Im heutigen schnellen Fußball sind diese Pässe sehr wichtig, um ein schnelles Umschalten zu gewährleisten und um immer wieder im Mittelfeld die Gegenspieler hinter sich zu lassen. Er hat klasse Anlagen, aber wir arbeiten mit ihm weiter und ich bin sehr auf seine Entwicklung gespannt.â01C
Raphael Holzhauser: â01EEr ist ein sehr, sehr guter Spieler. Ein Linksfuß noch dazu, mit unheimlich guten technischen Fertigkeiten. Er hat einen sehr präzisen Schuss, kann aus dem Spiel heraus Diagonalbälle schlagen und Mitspieler einsetzen - das sind Fähigkeiten, die ein junger Spieler selten hat. Woran er noch arbeiten muss, ist, in seiner Dynamik noch stärker zu werden, sich dadurch noch mehr in die Offensivarbeit einzuschalten und er muss sich mit seiner Schusstechnik noch besser in Position bringen. Er muss am Sechzehner mehr präsent sein, um noch öfter zum Schuss zu kommen. Ich bin überzeugt, dass er bei uns seine nächsten Schritte machen wird.â01C

Kevin Stöger: â01EEr ist neben Holzhauser und Martin Harnik ein weiterer Österreicher bei uns. Er ist ein sehr talentierter, technisch versierter Spieler, der ein enorm hohes Spielverständnis hat. Er bringt eine Grundaktivität mit, die für seine jungen Jahre wirklich klasse ist. Damit drückt er dem Spiel immer wieder seinen Stempel auf. Ihm fehlt wie den anderen Jungen natürlich noch Erfahrung, er macht immer mal wieder Fehler - die soll er aber ruhig noch machen, die muss er sogar machen, weil er daraus lernen wird. Er hat einen sehr guten Weg vor sich und wir werden ihn dabei sehr unterstützen.â01C


Und wann wird der Erste von diesem Nachwuchsquartett in einem Pflichtspiel des Stuttgarter Bundesligateams zum Einsatz kommen? Sözer legt sich nicht fest: â01EFür uns ist das Alter nicht entscheidend, sondern die Leistung. Wenn sich einer dieser Spieler so entwickelt, dass wir ihn für stärker halten als einen anderen, dann werden wir ihn einsetzen.â01C Auf dem Mannschaftsfoto für die Saison 2011/2012 sind die Vier jedenfalls noch nicht zu sehen. Chefcoach Bruno Labbadia sagt dazu: â01EDas muss man sich erst erarbeiten. Wir werden diese Spieler entsprechend fördern, aber auch fordern.â01C
jasi2106
30.07.2011 | 15:38 Uhr
jasi2106 :
Interview mit Bruno Labbadia - ZEIT 28.7.11

Bruno Labbadia "Ich erwarte Respekt vor dem Zeugwart"

Bruno Labbadia erklärt im Interview, wie er den VfB Stuttgart retten konnte. Und warum seine Spieler ihre Stutzen nach dem Spiel selbst in den Koffer werfen müssen.

"Ich liebe das Leben": Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia

ZEIT ONLINE: Herr Labbadia, die Zeiten der sommerlichen Großeinkäufe des VfB Stuttgart sind vorbei. Wie kommen Sie mit der neuen schwäbischen Sparsamkeit zurecht?

Bruno Labbadia: Ich weiß, wie die Situation ist und gehe den Weg mit. Wenn der Club nicht mehr das Geld für die ganz großen Transfers hat, dann ist das eben so. Ich finde es gut, dass ordentlich gewirtschaftet wird.

ZEIT ONLINE: Sagen Sie das auch als Trainer?

Labbadia: Ja, auch als Trainer. Ärgerlich ist es nur, wenn einem gesagt wird, wir haben kein Geld und nach einem Trainerwechsel sieht das dann auf einmal ganz anders aus und der neue Mann darf plötzlich teure neue Spieler holen. Aber wie gesagt, ich will nicht klagen. Wir haben uns gezielt verstärkt und wir haben eine Mannschaft mit Spielern, die den guten Geist der Rückrunde weitertragen. Es war klar, dass wir keinen Topstar im zweistelligen Millionenbereich holen werden. Das Problem bei außergewöhnlichen Spielern ist ja oftmals auch, dass sie in vielen Bereichen außergewöhnlich sind. Eine gute, in sich gefestigte Mannschaft kann so etwas auffangen. Wir können jetzt also die Mannschaft so weiter entwickeln, dass sie später vielleicht mal einen besonderen Spieler verträgt.

ZEIT ONLINE: Als Sie im Dezember 2010 zum VfB kamen, was fanden Sie für eine Mannschaft vor?

Labbadia: Es war eine stark verunsicherte Mannschaft, eine die wollte, aber nicht konnte. Mit nur zwölf Punkten aus der Vorrunde mussten wir sofort in die Vollen gehen. Es blieb keine Zeit zum Abtasten zwischen dem Trainerteam und den Spielern. Wir haben es geschafft, eine große Geschlossenheit reinzubringen. Es gab auch Rückschläge. Aber alle im Verein haben Ruhe bewahrt. Der Vorstand hat sehr gut reagiert. Man hat Fredi Bobic und mir vertraut und uns in Ruhe weiterarbeiten lassen.

ZEIT ONLINE: Dennoch war der Druck immens.

Labbadia: Auf jeden Fall. Es ist etwas anderes, ob ein Klub wie der FC St. Pauli oder aber der VfB Stuttgart um den Abstieg spielt. Es ging darum, eine positive Grundstimmung in die Mannschaft zu tragen, obwohl wir wussten, dass wir noch 28 Punkte holen müssen. Ich habe den Jungs gesagt, wir wollen nicht den Berg, der sich vor uns auftürmt, sondern jede einzelne Etappe dorthin sehen.

ZEIT ONLINE: Sie sprechen von positiver Grundstimmung. Dabei eilt Ihnen das Image voraus, ein ernster Mensch zu sein, der Fußball vor allem als harte Arbeit versteht und bei dem der Spaß zu kurz kommt.

Labbadia: Waren Sie vorher beim Training dabei?

ZEIT ONLINE: Ja. Es wurde auch gelacht.

Labbadia: Obwohl es eine sehr anstrengende Trainingseinheit war. Ich habe italienische Wurzeln. Ich kann beides: ich liebe das Leben, aber ich kann mich auch richtig in eine Aufgabe reinbeißen und 14 oder 16 Stunden mit Freude arbeiten. Für mich gilt der Grundsatz: Ich habe Freude, wenn ich mir etwas erarbeitet habe. Nehmen wir das Trainingslager im Ötztal. Da haben die Jungs richtig gut trainiert. Es gab dann einen Hüttenabend, und da wurde nicht nur Wasser getrunken. Das muss auch mal sein. Aber am nächsten Tag in der Früh erwarte ich dann, dass die Spieler auf dem Trainingsplatz wieder ihr Bestes geben. Bayer Leverkusen und der HSV haben unter mir teilweise begeisternden Fußball gespielt. Ohne Freude am Fußball kann so etwas nicht zustande kommen. Aber man muss als Trainer auch Spielregeln aufstellen. Und es geht um gegenseitigen Respekt.

ZEIT ONLINE: Können Sie ein Beispiel nennen?

Labbadia: Das fängt bei kleinen Dingen an. Es ist für den einzelnen Spieler kein Problem, nach dem Training oder nach dem Spiel seine Stutzen richtig herum zu drehen und dann in den Koffer zu werfen. Ich erwarte das aus Respekt vor dem Zeugwart und seiner Arbeit.
jasi2106
30.07.2011 | 15:41 Uhr
jasi2106 :
ZEIT ONLINE: Ein weiteres Vorurteil lautet: Nach einer guten Halbserie lassen die Teams unter Labbadias Regie stark nach?

Labbadia: Wenn man sich meine Vita ansieht, dann stellt man fest, dass ich im Rekordtempo alle Ligen als Trainer durchlaufen habe, angefangen von der 4. Liga. Es ist immer die Frage, wie man etwas bewertet. Ich habe Erfahrungen gemacht, die ich nicht machen wollte. Aber auch so etwas bringt einen weiter.

ZEIT ONLINE: Gilt das auch für die Zeit nach der Entlassung beim HSV, als Sie erstmals ohne Arbeit als Trainer dastanden?

Labbadia: Ja. Ich war bis dahin 26 Jahre im Fußballgeschäft tätig, ohne Unterbrechung, zuerst als Spieler, später als Trainer. Und dann war da ein halbes Jahr Pause. Das war wichtig, um den Kopf mal frei zu bekommen. Ich bin mit der Familie weggefahren, habe einen Freund in einer schwierigen Lebensphase begleitet und hatte auch mal Zeit für mich.

ZEIT ONLINE: Recht bald beschäftigten Sie sich dann doch wieder als TV-Experte intensiv mit Fußball.

Labbadia: Ja, aber mal von einer ganz anderen Seite, was mir sehr viel gebracht hat. Ich habe gesehen, wie die Medien funktionieren. Ich nutzte die Zeit als TV-Experte auch, um mich auf mögliche neue Aufgaben vorzubereiten. Man bekommt ja für jedes Spiel, das man analysieren soll, ein sehr umfangreiches Dossier. Ich habe mir aber nicht nur die Unterlagen für mein Spiel, sondern auch die der anderen Partien geben lassen. Als ich beim VfB anfing, haben einige Leute im Verein gestaunt, was ich alles über den Club, aber auch über die anderen Teams wusste.

ZEIT ONLINE: Sie hatten den VfB Stuttgart als möglichen neuen Arbeitgeber auf dem Radar?

Labbadia: Angesichts der Ergebnisse musste man damit rechnen, dass da was passiert.

ZEIT ONLINE: In dieser Saison soll alles besser werden. Die Fans freuen sich auf das endlich komplett umgebaute Stadion und erhoffen sich nach dem großen Zittern diesmal eine stressfreie Saison.

Labbadia: Zwei Jahre lang ist auf einer Baustelle gespielt worden. Das war eine schwierige Zeit für die Fans, aber auch für die Mannschaft. Man darf das nicht unterschätzen. Das neue Stadion ist ein Quantensprung für den Verein und eine wirklich schmucke Arena. Wir wollen eine Festung daraus machen.

ZEIT ONLINE: Um sich nach einem Jahr Pause gleich wieder fürs internationale Geschäft zu qualifizieren.
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Fußball | Bundesliga


Labbadia: Man muss sich vor Augen halten, wie es vor ein paar Wochen noch aussah. Da steckten wir mitten im Abstiegskampf. Nach so einem Jahr sollte man ein Stückweit demütig sein.

ZEIT ONLINE: Soll die kommende Saison also für eine Art Zwischenschritt genutzt werden?

Labbadia: Darf man sich in der Bundesliga überhaupt einen Zwischenschritt erlauben? Wir haben junge Spieler in unseren Reihen, und wir werden künftig noch mehr auf die eigene Jugend setzen. Aber mit einem 19-Jährigen muss man einfach Geduld haben.
Bailey
03.08.2011 | 17:02 Uhr
Bailey :
Bobic und Hinkel führen Gespräche

Stuttgarter Nachrichten:

Stuttgart - Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart denkt offenbar doch über eine Verpflichtung des momentan arbeitslosen Ex-Nationalspielers Andreas Hinkel nach. Manager Fredi Bobic bestätigte am Mittwoch, dass es Gespräche mit dem 29-jährigen Ex-Stuttgarter gegeben habe, der die von einer Verletzungsserie geschwächte Abwehr stabilisieren könnte.

â01EEin ehemaliger VfB-Spieler muss wissen, dass der Verein gern hilftâ01C, sagt Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia am Mittwoch zum Thema Hinkel. Der 21-malige Nationalspieler Hinkel hatte in seiner Zeit bei den Schwaben von 1992 bis 2006 den Durchbruch geschafft. Danach wurde er mit dem FC Sevilla Uefa-Cup-Sieger und mit Celtic Glasgow schottischer Meister.

Wegen eines Kreuzbandrisses verpasste Hinkel jedoch den Großteil der vergangenen Saison. Da sein Vertrag bei Celtic nicht verlängert wurde, war er zuletzt auf Arbeitssuche. Bei ersten Gesprächen hatte der VfB Stuttgart noch die kühle Schulter gezeigt (Bobic: â01ENicht weiterentwickeltâ01C), jetzt scheint es jedoch wegen der gravierenden Abwehrprobleme eine Annäherung gegeben zu haben.

Der als Kapitän bestätigte Matthieu Delpierre, Georg Niedermeier und Ermin Bikakcic fallen wegen einer Verletzung langfristig aus. Nationalspieler Serdar Tasci steht im ersten Saisonspiel gegen Schalke 04 am Samstag voraussichtlich aber wieder zur Verfügung.
jasi2106
24.08.2011 | 15:01 Uhr
jasi2106 :
Timo Gebhart will nicht länger warten - StZ, 24.08.2011

Stuttgart - Weil Geduld nicht zu seiner größten Stärke zählt, hat sich Timo Gebhart vor einiger Zeit über seine Fußballschuhe hergemacht.

Besser gesagt nahm sich der Mann mit der Irokesenfrisur pro Paar immer nur den rechten Stiefel zur Hand - und löste jeweils das weiße Stützkorsett ab, das ihm die Schuhmacherabteilung seines persönlichen Ausrüsters einst zur Stabilisierung des Sprunggelenkes sorgfältig angenäht hatte.

"Ich dachte, das geht jetzt auch ohne. Denn mit dem Korsett habe ich einen etwas anderen Schuss - und mein Fuß ist nicht ganz so beweglich", erzählt Timo Gebhart. Leider musste sich der 22-Jährige von der medizinischen Abteilung des VfB nach seiner Verletzung an der Achillessehne vom Herbst 2010, nach zwei Bänderrissen im Dezember und Januar sowie einer Operation am Sprunggelenk Ende April eines Besseren belehren lassen.

"Jeder Fußballer will auf dem Platz stehen"

"Timos Bänder sind wieder komplett in Ordnung", sagt der Teamarzt Raymond Best, "doch bei einer erneuten Attacke auf das Sprunggelenk wären die Folgen bei ihm größer als bei einem Spieler ohne Vorgeschichte." Also mussten die Spezialbandagen wieder ran an die Fußballschuhe; und bleiben dort, bis die Bänder stabiler sind.

Das hat letztlich auch Timo Gebhart eingesehen. Weil es um den Langmut des zuweilen heißblütigen Mittelfeldspielers bekanntlich aber nicht zum Besten steht, plagt den ehemaligen Münchner Löwen noch ein weiteres Problem.

"Ich weiß, dass der Trainer entscheidet. Aber jeder Fußballer will auf dem Platz stehen - und der Mannschaft im Spiel helfen", sagt der ungeduldige Gebhart, der es sehr zu seinem Missfallen in dieser Saison bisher nicht einmal in den 18-Mann-Bundesligakader geschafft hat.

Gebhart ist im Unklaren über seine Einsatzchancen

Auch beim Heimspiel gegen Leverkusen (0:1) musste der 1,82 Meter große Gebhart auf der Tribüne sitzen. "Trainingsrückstand", so lautet die offizielle Ansage beim VfB. Doch Gebhart will nicht mehr warten. "Ich bin heiß", sagt er vor dem Ligagastspiel am Freitag (20.30 Uhr) bei Hertha BSC - und hofft wenigstens auf einen Platz auf der Bank.

"Wir wissen um Timos Qualitäten - und werden die letzten Trainingseindrücke abwarten", sagt VfB-Trainer Bruno Labbadia, der den Profi topfit zurückhaben möchte. Ob am Freitag der richtige Zeitpunkt für das Comeback des gebürtigen Memmingers gekommen ist, der Anfang April beim 2:4 gegen Kaiserslautern sein vorerst letztes Bundesligaspiel bestritt?

Bruno Labbadia, dem am Dienstag 22 Feldspieler und drei Torhüter im Training zur Verfügung standen, will sich nicht in die Karten blicken lassen. "Ich konnte anhand des Trainings nicht ablesen, wie meine Chancen stehen", sagt Timo Gebhart nach der ersten von zwei Einheiten.

Gebahrt hat sich eine Auszeit bei der Familie gegönnt

Lange hat er sich in der Vorsaison trotz der Bänderrisse im Ringen um den Klassenverbleib über die Runden gequält. Gebhart verwandelte etwa beim Gastspiel in Gladbach in der 87. Minute den entscheidenden Elfmeter zum 3:2-Sieg.

"Ich würde es immer wieder so machen. Das ist im Abstiegskampf das Mindeste, was ein Spieler geben kann. Schließlich hängen auch einige Arbeitsplätze an der ersten Liga dran", sagt Gebhart, der durchhielt, bis Ende April eine Operation unumgänglich war - und er unters Messer musste.

Als die Kollegen in den Urlaub fuhren, hat Gebhart daher in der Rehabilitation geschwitzt. Eine viertägige Auszeit in Memmingen bei den Eltern und den beiden Brüdern ("Die Familie ist mein Rückhalt") hat sich der 22-Jährige gegönnt, ansonsten ist er in der VfB-Reha-Welt und später auf dem Trainingsplatz am Ball geblieben.

Beim VfB spielt Gebhart vor allem außen

Doch spätestens, als er zuletzt trotz zweier Tore in den Testspielen gegen Reutlingen und Großaspach weiter auf der Tribüne saß, hat sich der rastlose Timo Gebhart schon gefragt, ob es im harten Profifußballgeschäft nicht ein wenig Dankbarkeit gibt?

Zumal es in der Offensive, seinem Metier, beim VfB zuletzt an Durchschlagskraft gefehlt hat. Vor allem der Regisseur Tamás Hajnal schwächelte ein wenig auf der Position, die Timo Gebhart selbst am liebsten bekleidet.

"Bei 1860 München und in der Junioren-Nationalelf habe ich oft den Zehner-Part gespielt", sagt der Jungprofi, der beim VfB bisher meist auf den Außenbahnen in Erscheinung getreten ist. Ob außen oder innen, das ist Gebhart aber erst einmal egal. Denn eigentlich will er vor allem schnellstmöglich zurück ins Spiel.
jasi2106
24.08.2011 | 15:07 Uhr
jasi2106 :
Innenverteidiger leben gefährlich - StZ, 23.08.2011

Stuttgart - Das Bild des Jammers hat sich bei herrlichem Sonnenschein geboten. Erst schaute Georg Niedermeier am Sonntagvormittag beim Training der Reservisten vorbei und brauchte auf seinen Krücken lange, um von der Kabine zum Platz zu humpeln. Und nur wenig später war es Patrick Bauer, der mit schmerzverzerrtem Gesicht den entgegengesetzten Weg entlangschlich, gestützt vom Physiotherapeuten Detlef Müller. Bei einem Zweikampf hatte der 18-Jährige einen Finger von Pawel Pogrebnjak ins Auge bekommen und sich eine Augapfelprellung zugezogen. Die Nacht musste er im Krankenhaus verbringen und ist auch gestern noch dort beobachtet worden.

Bauers Malheur komplettierte zumindest vorläufig die unheimliche Serie an Verletzungen von VfB-Innenverteidigern. "In diesem Umfang habe ich das noch nie erlebt", sagt der VfB-Manager Fredi Bobic: "Dass mal einer oder zwei ausfallen, gehört dazu. Dass es aber gleich fünf Mann erwischt, kann eigentlich gar nicht sein."

Passiert ist es trotzdem, und begonnen hat alles noch in der alten Saison. In der Woche vor dem letzten Bundesligaspiel bei den Bayern riss sich Matthieu Delpierre beim Sprinttraining einen Muskel im Oberschenkel. Der Kapitän aus Frankreich musste operiert werden und schiebt seither täglich seine Schichten im VfB-Rehazentrum. Er sei auf einem guten Weg, es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, sagt der Vereinsarzt Heiko Striegel - was nichts daran ändert, dass es sehr fraglich ist, ob Delpierre in der Vorrunde noch einmal eingreifen kann. Sechs Monate dauert es, die Verletzung auszukurieren - die Zeit, die notwendig ist, um wieder richtig fit zu werden, nicht eingerechnet.

Eine Verletzung jagt die andere

Georg Niedermeier, der Vertreter von Matthieu Delpierre, war der Nächste, den es erwischte. Er stand Ende Juli unmittelbar vor einem Ermüdungsbruch im Oberschenkel und muss sich seither komplett schonen. Das Bein darf er nicht belasten und nur etwas Krafttraining machen oder auf dem Fahrrad fahren. Zwei Monate dauert es, bis auch er mit dem Aufbautraining beginnen kann - sein Comeback ist also noch lange nicht in Sicht.

Der Vertreter vom Vertreter hatte besonders viel Pech. Hochmotiviert war Ermin Bicakcic, als er im Pokal gegen Wehen Wiesbaden (2:1), dem ersten Pflichtspiel in dieser Saison, von Beginn an spielen durfte. Nach ein paar Minuten schoss er den VfB sogar in Führung, doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Wenig später humpelte Bicakcic verletzt vom Feld - Innenbandriss im Knie, sechs Wochen Pause.

Ungeschoren ist auch Serdar Tasci nicht davongekommen. Wegen einer Muskelverhärtung fehlte er in Wehen, und in Gladbach (1:1) blieb nach einem Schlag aufs Knie ein Bluterguss zurück. In der vergangenen Woche musste Tasci punktiert werden und konnte beim 0:1 am Samstag gegen Leverkusen nur mit Schmerzmitteln spielen. Immerhin: "Von ihm habe ich seither nichts Negatives gehört", sagt Striegel.

Erstaunlicherweise ist es ausgerechnet der Neuzugang Maza, der den Ärzten bisher keine Arbeit bereitet hat. Der Mexikaner sollte eigentlich langsam an die Mannschaft herangeführt werden - und hat aufgrund der vielen Verletzungen noch keine Minute gefehlt. Und erstaunlich ist es auch, wie souverän er bisher aufgetreten ist und wie gut er mit Tasci harmoniert hat.

Maza und Tasci sollen auch am Freitag bei Hertha BSC spielen - wer im Notfall einspringt, ist die große Frage. Khalid Boulahrouz wird es nicht sein, er ist gesperrt, die anderen sind verletzt. Also muss sich Bruno Labbadia in der zweiten Mannschaft umschauen. Der erfahrene Daniel Vier kommt in Frage oder der junge Thomas Geyer. Eine andere Möglichkeit wäre Antonio Rüdiger, der wieder fit ist. Erste Erfahrungen im Profiteam hat der 18-Jährige schon gesammelt. Im Testspiel gegen Reutlingen lief er neulich als Innenverteidiger auf - und verletzte sich prompt.
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