Bei Extreme Rules stehen sich im Main Event die Teams bestehend aus Baron Corbin & Lacey Evans und Becky Lynch & Seth Rollins gegenüber. Wenn ihr mich fragt, ist der Ausgang schon jetzt klar. Die beiden Champions verteidigen, nachdem Becky Lynch Baron Corbin zur Aufgabe zwingt. Genau. Der erste Schritt zurück zum Intergender Wrestling. Ein Thema so umstritten, wie es alt ist.
Ein kleiner Rückblick
Tatsächlich haben wir das Bekanntwerden des Intergender Wrestling niemand geringerem als Andy Kaufman zu verdanken. Einem Komiker. In Einspielern besiegte er mehrere Frauen in Matches und ernannte sich zum Intergender Wrestling Champion. Diese Einspieler resultierten schlussendlich in der Fehde mit dem weltbekannten Frauenrechtler Jerry Lawler. Wrestling everybody! Seit jeher gab es einen klar erkennbaren Trend: umso kleiner die Promotion, umso seriöser wurde mit dem Thema umgegangen. In großen Promotions wurde das ganze oft als Witz genutzt, um die männlichen Stars schlecht dastehen zu lassen. Mit einer Ausnahme: Chyna. Bis auf die ein oder andere geschmacklose Storyline, die allerdings auch bei den Männern zu den Zeiten der Attitude Era Gang und gäbe waren, war es so, dass Chyna immer auf Augenhöhe dargestellt wurde und es gab sogar Pläne, sie zum WWE Champion zu machen. Bis auf den ein oder anderen Rumble Auftritt der Damen wurde es seitdem ruhig ums Intergender Wrestling.
Die Situation heute
Bei der WWE sind wir was Intergender Wrestling noch ganz ruhig. Neben den eben angesprochenen Rumble Auftritten war das Highlight wohl Ronda Rousey, die bei WrestleMania im Vorjahr, wie wild geworden auf Triple H einschlägt. Einer der besten Momente dieser WrestleMania. Anders sieht das Ganze bei einem ehemaligen Konkurrenten aus. Bei Slammiversary, einer der prestigevollsten Shows, die Impact Wrestling, ehemals TNA aufzubieten hat, gab es den ersten Intergender Main Event der eigenen Geschichte, als Sami Callihan die wohl beste Wrestlerin der Welt, Tessa Blanchard, bezwang. Mit dem kommenden Ende der PG Ära bei WWE, könnte auch das Intergender Wrestling zurück in die Shows kommen. Vielleicht schon bei Extreme Rules.
Was spricht für Intergender Wrestling?
Impact. Die Totgeglaubten machen vor, wie es gehen kann. Wie es sein sollte. Die Präsentation auf einer Stufe mit den männlichen Stars, dazu ein sehr gewählter Umgang, eine langsame schleichende Entwicklung. Keine bescheuerten Storylines und keine Witze über die männlichen Superstars, wenn sie ihre Last mit den Damen haben. Dann entstehen mannigfaltig Möglichkeiten für die WWE. Wenn Charlotte oder Ronda Rousey, Asuka oder Becky Lynch sich mit den Männern duellieren, dann wird Platz für neue Damen wie Sonya Deville und Mandy Rose, Ember Moon oder auch Shaynee B, meine neue Lieblings-Wrestlerin Shayna Baszler um zunächst ebenfalls um die Damen Titel anzutreten. Ich bin ehrlich, ich hätte schon Bock auf Charlotte als Intercontinental Champion in Matches gegen Ali, Finn Balor oder ja, vielleicht sogar Andrade. Zudem die 24/7 Championship, die nochmal einiges an Brisanz gewinnen sollte, wenn Carmella und Renee Michelle erstmal mitmischen. Seit der Womens Revolution hat es die WWE geschafft, die Damen tatsächlich genauso zu behandeln wie die Männer. Das bedeutet zwar auch teilweise genauso bescheuerte Storylines wie bei den männlichen Kollegen, derselbe schlechte Umgang mit NXT Call-Ups. Wie gesagt man schafft die Gleichbehandlung, jetzt wird es Zeit für den logischen, nächsten Schritt.
Was spricht gegen Intergender Wrestling?
Die WWE. Schauen wir mal auf die Erfolgsbilanz der WWE, wenn es darum geht Dinge behutsam und mit der nötigen Sensibilität zu behandeln, die sie brauchen. Chyna und die Womens Revolution sind Ausnahmen, ansonsten gab man uns auch Hot Lesbian Action, Mae Young, die eine Hand gebärt, die Gewinnerin der großen Womens Battle Royal Santina Marella oder die unzähligen Male, als man die sichersten Bookings vor der Nase hatte. Die Invasion, die nWo, die Rückkehr von ECW, der Nexus, der Summer of Punk, all die Dinge, die man mit Karacho an die Wand gedonnert hat. Und selbst, wenn es die WWE schaffen sollte, mit der nötigen Behutsamkeit, Sorgfalt, Sensibilität, Zeit und Vorsicht an die Sache herangeht, bleibt ein großer Punkt: das liebe Geld. Wie reagieren wohl die Sponsoren, wenn es plötzlich heißt Mann gegen Frau. Wir wissen, wie Wrestling funktioniert. Zwei trainierte Athleten, die auf Basis von Kooperation Moves ausführen. Die allgemeine Bevölkerung nicht und auf die sprechen die Sponsoren an. Mal ganz davon abgesehen, dass einen die Saudis wohl auch nicht mehr einladen werden, wenn z.B. Sasha Banks, ja ich glaube mittlerweile auch wieder an das Comeback, als United States Champion anreist.
Fazit
Intergender Wrestling kann durchaus eine Chance sein für die WWE, nicht nur auf positive Publicity, doch dafür müssen wirklich alle Faktoren stimmen. Wie weiter oben bereits erwähnt, muss man sich dazu ein Beispiel nehmen, an einer längst totgeglaubten Liga. Tessa Blanchard vs. Sami Callihan war verdammt gut und brachte eine Menge Leute zum Reden, das könnte die WWE bald auch haben und dazu noch das Prestigeprojekt Womens Evolution vorantreiben. Ob es die Ratings nach oben bringt, oder gar weiter fallen lässt, müsste man dann natürlich abwarten, jedoch wäre es den Versuch in meinen Augen wert und ich würde Intergender Wrestling in der WWE begrüßen, aus den oben genannten Gründen von mehr Abwechslung und einer breiteren Womens Division. Was meint ihr? Sollte die WWE sich an dieses doch heikle Thema herantrauen oder wollt ihr das an sich überhaupt nicht sehen? Ich bin gespannt auf eure Meinungen und wünsche viel Spaß am langen Wochenende mit Evolves Jubiläumsshow, AEW Fight for the Fallen und natürlich WWE Extreme Rules!
Die Umsetzung bei Extreme Rules war ok. Der End of Days gegen Becky hatte richtig impact
Nun komm ich mal zu Extreme Rules:
Corbin & Lacey müssen leider gewinnen. Ich sehe sonst keinen! Kandidaten für den Summerslam um einen der Titel, außer wir wollen wirklich Shane Vs. Seth und Becky Vs. Flair 15.
The Undertaker & Roman Reigns vs. Drew McIntyre & Shane McMahon
Leider habe ich hier um jeden der beteiligten Angst! Eigentlich dürften nur Roman und Drew auf dieser Card stehen. Taker und Roman gewinnen.
Kofi Kingston vs. Samoa Joe
Joe schickt Kofi hoffentlich schlafen. Macht zwar keinen Sinn aber ist auch die WWE.
Ricochet vs. AJ Styles
Stellt euch dieses Match irgendwo anders vor. Wahrscheinlich seht ihr nur noch Sterne. Es ist aber die WWE und dementsprechend geht der Titel an Styles via Rollup o.Ä
Bayley vs. Alexa Bliss & Nikki Cross
Cross wird Bayley pinnen, damit Alexa Champ wird.
Last Man Standing Match: Braun Strowman vs. Bobby Lashley
Braun muss mal wieder gewinnen. Gefühlt war sein letzter Sieg bei Mania und Bobby ist für mich kein Hauptchampmaterial.
Daniel Bryan & Rowan vs. Heavy Machinery vs. The New Day (Big E & Xavier Woods)
Ich habe keine Ahnung, warum dieses Match existiert, und wer es gewinnen soll. Es wird auf jeden Fall Chaos geben.
The Revival vs. The Usos
Dieses Match könnte so groß sein aber hier erwarte ich, maximal, 10 Minuten absoluten Durschnitt The Revival gewinnt.
Drew Gulak vs. Tony Nese
KICKOFF ruft dieses Match leider. Es wird bestimmt gut und Drew gewinnt.
Aleister Black vs. Cesaro
Das ist das Dritte(!) mal, alleine auf dieser Card, das ich mir ein Match bei einer billigen NXT Ausgabe wünsche, statt auf einer PPV-Card! Beide sind extrem talentiert. Black muss "leider" gewinnen.
Trotzdem allen viel Spaß.