Beim Pokern sagt man, dass man Geduld haben muss. Man muss auf die richtigen Karten und die richtige Gelegenheit warten können. patience ist gefordert.



Siegermentalität
Aber auch Geduld und Tiefenentspannung sind endlich. Und da alles ein Ende hat platzt die Wurst irgendwann.
Als Gartenzwerg letzten Sonntag fragte Oenning - Wie lange noch? brach eine Diskussion los, die wir HSV-Fans eigentlich so schnell nicht führen wollten. Das der FC Bayern übrigens seit 2007 sogar sechs! Trainer verschlissen hat, interessiert niemanden. Beim HSV heißt es hingegen, der Verein sei plan- und führungslos. Und als Arbeitgeber nicht akzeptabel. Das ist aus Sicht des Siegers sicherlich richtig. Aber Siegermentalität war noch nie richtig und schon gar nicht sinnvoll.
Aber Schlagzeilen lassen sich damit natürlich viel besser und Stimmung viel emotionaler machen, als mit Sachlichkeit und patience!

Murmeltiertag
Da sind wir HSV-Fans (in der Mehrzahl) und sogar die Hamburger Presse mal tiefenentspannt und zeigen Geduld und Verständnis für das Verhalten des Vorstands und der Mannschaft. Doch wer das Spiel am Samstag gesehen hat wird wissen, dass die Fans nicht nur Geduld hatten, sondern auch alles gaben und ein Team anfeuerten, das leblos, ängstlich und fast schon tot agierte. Zumindest taktisch und läuferisch.
Und trotz dieser miserablen Bankrotterklärung zeigten der Vorstand am Samstag und Sonntag den Schulterschluss zum Trainer, um dann am Montag doch die Reißleine zu ziehen. Und seitdem ist aus einer sachlichen Diskussion um das Pro und Kontra von Trainerentlassungen und Kandidaten eher das altbekannte Namedropping geworden.
Es wird dabei immer skurriler und ich für meinen Teil habe über Namen wie Dittsche oder Neururer genauso geschmunzelt, wie über Namen wie Mourinho oder Scoalri (beide von mir nicht wirklich ernsthaft ins Spiel gebracht). Und so wird seit Dienstag dann also wieder einmal jede Sau durchs Hamburger- (Presse)Dorf getrieben die einen Trainerschein besitzt.



Heiße Eisen
Und unter den wohl heißesten Kandidaten (Stand 21.09.2011 12 Uhr) befinden sich zwei Namen. Einmal
Marco vanBasten.
Ich wusste gar nicht, dass der HSV einen Mittelstürmer sucht? Und haben wir mit Ruud nicht gerade einen überalterten, holländischen Weltklassestürmer in Richtung Malaga entsorgt?
Marco van Basten als Trainer beim HSV? Ich weiß nicht, ich kann mir nicht helfen, andererseits sagt der Name alleine nichts über den Trainer aus. Aber dass er seit 2009 keinen neuen Job mehr hatte, spricht nicht wirklich für ihn, oder? Aber ich habe, neben aller patience auch eine Menge Vertrauen in die Fähigkeiten von Frank Arnesen. Auch weil der die Eier hat und seine eigene Aussage "Oennning bleibt unser Trainer" nur einen Tag und eine Nacht später wieder einkassiert hat. Das finde ich sehr stark und mutig, weil er es nicht nur begründet "... ich habe darüber nachgedacht..." sondern die Nummer auch noch in dem vollen Bewusstsein durchzieht, dass ihm die Presse dafür Vorhaltungen machen und das ganze Ding als seinen großen Fehler vorhalten wird.
Er hätte es einfacher haben und damit auch bis nach dem Stuttgart-Spiel warten können. Dann wäre alles "Sauber"aber halt auch ein Spieltag mehr gelaufen gewesen .
Hat er nicht und das finde ich ü!ber!ra!gend.
Im Gegensatz zu Kandidat Nummer 2.
Huub "Ich muss meine Frau pflegen und gehe zurück nach Holland um einen Monat später bei Red Bull anzuheuern" Stevens.
Der geht gar nicht lieber Frank Arnesen
Gar nicht gar nicht.
Auch wenn er vielleicht die Eier hat, den Spielern endlich mal in die selbigen zu treten.
Stevens hat nicht nur den Verein im Stich gelassen, sondern steht auch für Jarolim-Fußball. Also Fußball aus dem, 19ten Jahrhundert. Und nicht für Konzeptfussball oder gar für erfolgreiche Jugendarbeit. Stevens wäre für mich das falscheste Zeichen überhaupt.
Das wäre die Bankrotterklärung eines Vereins.
Meines Vereins, des HSV!
Und die Bankrotterklärung eines bisher tadellos und total strängend handelnden Fußballmanagers Frank Arnesen. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Frank Arnesen nichts gescheiteres als die Notlösung Huub Stevens einfallen sollte.

Bitte nicht!
Sollte die Wahl doch auf Huub Stevens fallen, ist Frank Arnesen für mich gescheitert. Und ich die längste Zeit meines Lebens (immerhin seit 40 Jahre) HSV-Fan gewesen.

Aber (noch) bin ich total tiegfenentspannt und vertraue auf sein Urteilsvermögen und seine Fähigkeiten als Manager!

Nur der HSV!

Edith
Ich habe das Ding jetzt mal etwas editiert, nachdem der Blog vorhin unter Zeitdruck in 20 Min und ohne Korrektur zu lesen von mir rausgehauen wurde.