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Gründer: midget | Mitglieder: 94 | Beiträge: 41
14.04.2009 um 17:51 Uhr
Geschrieben von midget
always look on the
bright side of life…

Nur mal kurz eine Frage:
Warum tun wir Deutschen uns im Umgang mit karikativer Satire so schwer?

Drei Tage nach dem desaströsen Auftritt der Bayern in Barcelona "nagelte" die Berliner Tageszeitung Jürgen Klinsmann ans Kreuz. Ganz "jesuslike" trällert Klinsi den Monty Python Klassiker "Always look on the bright Side of Life" von Eric Idle vom Kreuze herab.


Grenze des guten Geschmacks erreicht?

Ich muss mir eingestehen, dass ich selbst erst einmal schlucken musste, auf Grund dieser doch eher "britischen" Berichterstattung einer deutschen Zeitung. Kam dann aber ins Schmunzeln, da die Kernaussage ja nicht verkehrt war. Hillenbrand, Chef vom Dienst der Zeitung verteidigte den Artikel: "Wir stellen nur satirisch dar, wie Klinsmann in der Öffentlichkeit vom Heilsbringer zum Buhmann und Nichtskönner degradiert wurde."

Natürlich kann man sich jetzt fragen, wieso gerade an einem so hohen christlichen Feiertag diese Karikatur herhalten musste, somit würde ja nicht nur der FC Bayern, in Persona J. Klinsmann, sondern auch alle Christen Deutschlands auf die humoristische Nagelprobe gestellt.

Aber warum eigentlich nicht provokativ Fehlmanagement aufdecken?

Wieso sind wir entsetzt wenn Muslime sich über Dänen aufregen, sobald das Jesuskreuz aber irgendwo auftaucht, zu Herrscharen zum Protest aufrufen.

Nun hat die TAZ natürlich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sie haben nicht nur den FC Bayern denunziert, sondern auch das christlichste Bundesland unserer Republik.

Wenn Mediendirektor Markus Hörwick vom FC Bayern von der "schlimmsten Entgleisung der deutschen Medienlandschaft" spricht, so macht er sich in meinen Augen ein stückweit lächerlich.

Ich stelle mir die ganze Zeit die Frage, ob es nicht souveräner für den besten und größten Club Deutschlands wäre, die Sache einfach überspitzt humoristisch zu sehen und Gras über die Sache wachsen zu lassen?!
Das tun sie nicht, so dass nun auch Klinsmanns Anwalt bei der Tageszeitung vorstellig wurde.
Irgendwie kann man schon froh sein, dass Bayern nicht in Britannien liegt, jetzt mal nur so medienmäßig. Die britische Presse hätte keinen Spaß mehr.


Nicht dass wir uns falsch verstehen, in diesem Blog möchte ich keine Partei für eine der beiden Seiten ergreifen, da ich sowohl die Tageszeitung in irgendeiner Form, sowie auch den FC Bayern verstehe.
Vielmehr soll dieser Blog zur Diskussion anregen, wo denn bitte die Grenze des guten Geschmacks beginnt, bzw. aufhört?! Am Ende gibt es gar keinen guten Geschmack!?!?

Man weiß es nicht!
Aufrufe: 1715 | Kommentare: 19 | Bewertungen: 12 | Erstellt:14.04.2009
ø 8.5
KOMMENTARE
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Andreana
15.04.2009 | 18:49 Uhr
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Andreana : 
15.04.2009 | 18:49 Uhr
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Andreana : 
Also noch mal für midget und co.

Das sie das Bild abgedruckt haben (sie=die TAZ) ist Profitgier, Kommerz, erhaschen von Aufmerksamkeit.

Das die Bayern bzw. JK jetzt so darauf eingehen ist Ablenkung von den eigentlichen Problemen.

Weiß jetzt wirklich nicht was daran so schwer zu verstehen war. Oder ist das tatsächlich falsch und ich schnall das einfach nur nicht.

Irgeneine Seite ist jetzt einfach zu dumm zum zum. Ich hoffe nicht das ich es bin.

@midget:
Das du meinen Kommentar komplett nicht verstehst verstehe ich nicht, aber heute bin ich auch zu gestresst dir das zu erörtern.

Evtl. versuche ich es morgen noch mal, wenn du bis dahin die Lösung immer noch nicht gefunden hast.
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midget
15.04.2009 | 12:30 Uhr
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midget : 
15.04.2009 | 12:30 Uhr
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midget : 
"Kritik am System" FCB interpretiert und daher angegriffen...?

davon könnte man ausgehen gerade weil Mika ja auch die Aussage in der Zeit machte :""Die, die ihn wirklich fast kreuzigen, sitzen in München.""

irgendwie bin ich pro taz, nur blöd wenn 80 prozent der deutschen "das leben des brian" nicht kennen...
"SPALTER"
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donluka
15.04.2009 | 11:38 Uhr
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donluka : 
15.04.2009 | 11:38 Uhr
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donluka : 
Interessanterweise schreibt der Tagesspiegel (dieses Mal wirklich der Tagesspiegel ) heute von einem Vorfall in Kairo. Dort wurde ein Comic konfisziert, weil er blanke Brüste zeigte.

Die dahinterstehende Intention wird wie folgt erschlossen:

"...Trotz der offiziellen Erklärung vermutet El-Shafee, dass nicht das eine Paar blanke Brüste und die Flüche in dem Buch für die Zensur verantwortlich sind, sondern die in dem Band enthaltene politische Kritik. Metro erzählt von Alltagsfrust, einem Bankraub und von korrupten Beamten im heutigen Kairo. Einige sehen realen Personen ähnlich..."

Gibt es vielleicht Parallelen? Wurde die oben dargestellte Karikatur als "Kritik am System" FCB interpretiert und daher angegriffen...?

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Josh9
15.04.2009 | 11:21 Uhr
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Josh9 : guten morgen, erst mal
15.04.2009 | 11:21 Uhr
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Josh9 : guten morgen, erst mal
"Das ist Kommerz, Profitgier und erhaschen von Aufmerksamkeit.

Von der TAZ.

Ablenkung von wirklichen Problemen.

Beim Fc Bayern respektive bei JK."

das sehe ich genauso wie midget
den ersten Teil habe ich noch zuordnen können aber das hier ist mir schleierhaft.

kommerz, profitgier, ablenkung von Klinsmanns richtigen Problemen?

Ich finde der Artikel der taz und das dazugehörige Bild, bringen (wie es honk schon treffend sagte)
die Thematik Bayern und Klinsmann sehr genau auf den Punkt.

einer der besten Artikel die ich darüber gelesen habe.


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midget
15.04.2009 | 11:11 Uhr
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midget : 
15.04.2009 | 11:11 Uhr
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midget : 
@andreana
ich verstehe dein posting vom ersten bis zum letzten satz nicht. ist jetzt nicht böse gemeint aber war es vielleicht zu früh am morgen?

wozu soll klinsmann denn kein recht haben, oder doch eins?

und den kompletten letzten teil finde ich höchst misverständlich:
"Das ist Kommerz, Profitgier und erhaschen von Aufmerksamkeit.

Von der TAZ.

Ablenkung von wirklichen Problemen.

Beim Fc Bayern respektive bei JK.

Das gute an dem Blog ist, dass die Diskussion um Religion aus dem Artikel verschwindet.

Das schlechte ist, dass man dieser Diskussion auf einem Sportportal eine neue Plattform bietet, aber Spox ist ja hier sehr liberal. "

Kommerz und profitgier von der TAZ? hä?

.... ist auch egal oder ich muss mal ein bisschen wacher werden und mir deinen kommentar nochmal durchlesen, würde gerne verstehen was du meinst.

im gegensatz dazu hab ich honks verstanden, immerhin! ist bei ihm ja auch nicht immer leicht
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xxlhonk
15.04.2009 | 10:04 Uhr
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xxlhonk : 
15.04.2009 | 10:04 Uhr
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xxlhonk : 
Jetzt nochmal ein Kommentar als Medien- und Marketingmensch!

1. Der taz sind mit diesem Bild zwei Dinge gelungen:
A. Eine hohe Aufmerksamkeit in allen Medien zu erzielen.
B. Die Situation Klinsmann bei den Bayern auf den Punkt bzw. aufs Kreuz zu bringen. Ein Bild, das mehr als tausend Worte sagt und dazu wirklich passt. Sinnbildlich.

2. Wird dadurch eine Diskussion losgetreten, die die zwei größten streitbarsten Dinge des Deutschen in diesem Lande betreffen!
A. Den Fußball. Denn über nichts wird mehr gestritten, geschrieben und gesendet, als über die zweitschönste Nebensache der Welt.
B. Für und wegen der Religionen werden seit Jahrtausenden Kriege geführt. Also, wenn man es sanfter ausdrücken will: Gestritten.
Somit ist der Warnhemungsfaktor dieses Bildes und damit der taz potenziert worden.
Und die Zeitung bekommt noch mehr Aufmerksamkeit für ihre sehr gute Promotionaktion.
Und mehr als das war es am Ende des tages nicht, denn:
3. Sollte mit diesem Bild eine größtmögliche Aufmerksamkeit erzielt werden
Und das ist zweifelsfrei gelungen und dazu in der Tat noch eine günstige.
Wie Josh schon richtig anmerkte, muss dafür die am Ende Rechtschutzversicherung die Kosten übernehmen.

Das Klinsmann sich, als Person des öffentlichen Interesses und das ist er zweifelsfrei, nun dagegen wehrt, ist seine persönliche Entscheidung, macht die Sache aber noch schlimmer (aus seiner Sicht), als sie es ohnehin schon ist und vielleicht auch je geworden wäre.
D.h. Er spielt mit seiner Klage der taz auch noch in die Karten. Und ob das sein Ziel war?
Keine Ahnung.
Auf alle Fälle sollten seine Berater mal ihr Handeln überdenken.
So viel aus marketingstrategischer Sicht.
Mal wieder viel zu lang, dafür aber hoffentlich verständlich.
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donluka
15.04.2009 | 09:18 Uhr
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donluka : 
15.04.2009 | 09:18 Uhr
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donluka : 
Zunächst einmal zum Blog: 10P, weil Du mir die Mühe ersparst, dazu auch meinen Senf dazugeben und auch einen Blog schreiben zu müssen Zudem finde ich Deinen Beitrag gut geschrieben und sachlich dargestellt!

Zum Thema: Interessant ist, wie weit das Feld des persönlich Verletztfühlens geht: Waren es bis vor kurzem H.-Vergleiche, die für Aufsehen sorgten, werden nun Unterlassungerklärungen eingefordert, wenn man mit Jesus verglichen wird...nunja.

Nein, im Ernst: Ich sehe natürlich schon, dass dort ein gewisser Unterschied ist und hoffe, niemanden mit diesem Vergleich verletzt zu haben, ansonsten erkläre ich hiermit, nie wieder einen derartigen Vergleich zu konstruieren! Ja, ok?

Zu Klinsmann: Ich finde seine Reaktion sehr schade. Zunächst zeigte er sich ja relativ entspannt , und deutete an, über den Dingen zu stehen (schweben...? Nein, lassen wir das). Dass er nun eine Rolle rückwärts vollzogen hat, macht ihn für die Zukunft nur noch angreifbarer.

P.S.: Und noch etwas: "Die schlimmste Entgleisung, die es je in den deutschen Medien gegeben hat?" Also, ich finde eine derartige Einschätzung nun ehrlich gesagt gegenüber Gruppierungen und Menschen, die in unserer Geschichte wesentlich gravierendere Dinge in den Zeitungen und Medien über sich ergehen lassen mussten und dadurch Ziel einer öffentlichen Hetzjagd wurden, ziemlich beleidigend, geschmack- und respektlos.

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Andreana
15.04.2009 | 09:17 Uhr
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Andreana : 
15.04.2009 | 09:17 Uhr
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Andreana : 
Ich persönlich finde das Thema wird zu sehr in einer Ecke geschoben und viel zu sehr aufgebauscht. Bis auf die Tatsache das dieses Bild vor den heiligsten aller Feiern veröffentlicht wurde, hat es sehr wenig Religiöses zumal durch den zugefügten Satz "Always look on the bright Side of Life" es klar und deutlich gekennzeichnet ist in Anlehnung an Monthy Python und hier weiß ja wohl jeder das es Satire ist.

Ich will mir jetzt auch nicht Gedanken darüber machen ob Klinsmann dazu ein recht hat oder nicht. Natürlich hat in einem Rechtsstaat erst einmal jeder das Recht und ob es Sinnig ist das ist von jedem einzelnem ja auch nur subjektiv beantwortbar. Ich habe meine Meinung dazu schon kund getan.

Wer es aber unbedingt auf die Religiöse Schiene schieben möchte, der hat es offensichtlich nicht verstanden. Das Bild nicht, die Kirche nicht und auch das moderne in der Religion nicht. Neue Wege gehen.

Es lassen sich hunderte Menschen Jesus- und oder Maria Abbilder auf ihre Körper tätowieren. Bedruckte T-Shirts mit Religiösen Bildern werden von den Teens und Twens zu Hauf getragen. Maria, Josef und Jesus gibt es sogar auf Unterwäsche und gerade an den Positionen wo ihr Antlitz eigentlich am allerwenigsten etwas zu suchen hat.

Das ist Kommerz, Profitgier und erhaschen von Aufmerksamkeit, von der TAZ.

Ablenkung von wirklichen Problemen, beim Fc Bayern respektive bei JK.

Das gute an dem Blog ist, dass die Diskussion um Religion aus dem Artikel verschwindet.

Das schlechte ist, dass man dieser Diskussion auf einem Sportportal eine neue Plattform bietet, aber Spox ist ja hier sehr liberal.

Edith sagst: Auf Wunsch einzelner Herren zwei Absätze entfernt damit es verständlicher ist.
15.04. 18:52 Uhr
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bayern_ribery
15.04.2009 | 08:50 Uhr
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15.04.2009 | 08:50 Uhr
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@drgonzo

Ich weiß nicht, kannst mir ja vielleicht helfen.
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Josh9
14.04.2009 | 21:36 Uhr
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Josh9 : 
14.04.2009 | 21:36 Uhr
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Josh9 : 
ich persönlich hab es jetzt gar nicht mal als religiösen Anstoss gesehen, denn das macht ja schon "Leben des Brian"
und offensichtlich geht es hier ja um Brian.

Insgesamt sehe ich die Satire und den Artikel eher positiv der Person Klinsmann gegenüber.
Deshalb ist mir die Aufregung unverständlich, auch wenn es wohl erst mal etwas grob ist, wenn man sich am Kreuze hängen sieht. das gebe ich zu.
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