Die Hinspiele der Gruppenphase in der Champions League sind beendet, dementsprechend kann man ein erstes Fazit ziehen, das bisher gezeigte beurteilen und einen kleinen Ausblick auf die Rückspiele und den Ausgang der Gruppenphase wagen. Behandelt werden, wie in dieser Gruppe üblich, nur die deutschen Teams und deren Gruppen.
Gruppe F:
Eintr. Frankfurt 3:0 Gir. Bordeaux
Maccabi Tel Aviv 0:0 APOEL Nicosia
Gir. Bordeaux 1:2 Maccabi Tel Aviv
APOEL Nicosia 0:3 Eintr. Frankfurt
Eintr. Frankfurt 2:0 Maccabi Tel Aviv
Gir. Bordeaux 2:1 APOEL Nicosia
Tabelle:
1. Frankfurt +8, 9 Punkte
2. Tel Aviv -1, 4 Punkte
3. Bordeaux -3, 3 Punkte
4. Nicosia -4, 1 Punkt
Die Leistung der Eintracht:
Die Europapokal-Euphorie in der Mainmetropole war groß, dementsprechend voll war das Stadion zum Auftakt gegen Bordeaux. Die Gruppe, die Eintracht Frankfurt zugelost bekam, stellte sich schnell als Glückslos heraus. Bordeaux konzentrierte sich voll auf die Liga und ließ die Europa League links liegen und Tel Aviv und Nicosia wurden ohnehin als schlagbare Gegner tituliert. Dementsprechend wundert einen die Punkteausbeute der Frankfurter nicht - die Souveränität der Auftritte allerdings doch etwas. Die Gruppenphase war bisher stark und kein Spiel stand wirklich auf der Kippe. Frankfurt erzielte die Tore in den wichtigen Momenten und verteidigte konsequent. In der Liga hingegen kämpft man mit Probleme, auch weil Trainer Veh die Mannschaft trotz Mehrfachbelastung kaum verändert. Rotation ist wichtig, insbesondere, da man jetzt einen wesentlich breiteren Kader zur Verfügung hat. Die Gruppensituation ermöglicht diese Rotation in der Rückrunde und gibt der Eintracht die Chance, auch die Ergänzungsspieler in der EL auflaufen zu lassen.
Prognose:
Frankfurt wird Gruppensieger. Der Vorsprung ist zu groß, Bordeaux ist keine Herausforderung, da sich die Franzosen nur um die Resultate in der Liga kümmern und gegen die anderen beiden Kontrahenten sollte man auch mit einer teilweise B-Elf bestehen können. Die K.O.-Runde wird man definitiv erreichen - mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit als Gruppensieger, der seine gesamte Leistungsfähigkeit noch nicht einmal zeigen musste.
Gruppe H:
SC Freiburg 2:2 Slovan Liberec
Estoril Praia 1:2 FC Sevilla
FC Sevilla 2:0 SC Freiburg
Slovan Liberec 2:1 Estoril Praia
SC Freiburg 1:1 Estoril Praia
Slovan Liberec 1:1 FC Sevilla
Tabelle:
1. FC Sevilla +3, 7 Punkte
2. Slovan Liberec +1, 5 Punkte
3. SC Freiburg -2, 2 Punkte
4. Estoril -2, 1 Punkt
Die Leistung des SC Freiburg:
Die Breisgauer gingen extrem angeschlagen in die Europapokalsaison. Der Stamm der vergangenen Saison wurde weggekauft, Neuzugänge verletzten sich, die Mannschaft ist sehr jung und unerfahren und der Start in die Liga war allenfalls okay. Dementsprechend tat man sich auch in Europa schwer und holte lediglich zwei Punkte aus den zwei Heimspielen. Die Gruppenphase wird man nur schwer überstehen, auch weil man sehr unkonstant spielt und sich immer wieder individuelle Fehler einschleichen. Die Mannschaft will und gibt alles, aber aufgrund der ungünstigen Voraussetzungen kann man einfach nicht mehr erreichen. Man muss sich auf die Liga konzentrieren und die Europa League schleifen lassen, sonst befindet man sich sehr schnell in einer nahezu ausweglosen Situation. Trainer Streich hat jetzt die Aufgabe, die Mannschaft für die Bundesliga zu schonen und den ganz jungen die Möglichkeit zu geben, Europapokalluft zu schnuppern. Das Weiterkommen ist irrelevant, das Tagesgeschäft zählt.
Prognose:
Der SC Freiburg ist ausgeschieden. Auch wenn rechnerisch noch einiges möglich ist, wäre das Erreichen der K.O.-Runde eher schädlich. Wenn sich die Mannschaft in der Rückrunde wieder eine komplette Woche auf die kommenden Gegner in der Bundesliga vorbereiten kann und die verletzten Spieler zurückkehren, wird der SCF die nötigen Punkte holen. Die Zusatzbelastung war für die junge Mannschaft einfach zu heftig und Christian Streich muss nun die Rotationsmaschine anwerfen.
Zwischenfazit Champions League? Hier: https://www.spox.com/myspox/group-blogdetail/Zwischenfazit-I,202621.html
Auch in der EL hab ich es gern, wenn die deutschen Vereine so lange wie möglich mitmischen können.
Bzw. dass wenigstens Mannschaften mit den entsprechenden Ambitionen (z.B. wie Frankfurt) dort Erfahrungen sammeln können.
Freiburgs Abschneiden 12/13 wird eine "Eintagsfliege" bleiben und hat so den ambitionierten Mannschaften geschadet, deren Clubs allerdings auch in der letzten Saison nicht gut gearbeitet haben.
Wenn man also etwas kritisieren kann, dann sind es die Marktmechanismen, die in der Bundeliga leider auch greifen. Tatsächlich ist es doch ein Unding, wenn man für gute Arbeit dadurch "belohnt" wird, dass einem die halbe Mannschaft weggekauft wird und man in der EL spielen darf, die einem finanziell kaum etwas bringt. Wodurch man so einen Erfolg eben kaum wiederholen kann.
Das muss man wohl akzeptieren, gut finden aber noch lange nicht. Und dumme Sprüche wie Deine heben dabei nicht gerade die Laune.