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EFFZEH


Gründer: midget | Mitglieder: 216 | Beiträge: 208
13.11.2011 um 15:33 Uhr
Geschrieben von Zyrock
Willkommen im Chaos
"Mit dem Ende der heutigen Versammlung treten wir von unseren Ämtern zurück. Die Belastung in den letzten Monaten war für uns alle, die wir beruflich noch stark engagiert sind, sehr hoch."

So steht es in der Pressemitteilung des 1. FC Köln, die wiedergibt, was heute auf der Mitgliederversammlung von Präsident Wolfgang Overath verkündet wurde. Der komplette Vorstand, Fußballlegende Overath, Jürgen Glowacz und Friedrich Neukirch, ist zurückgetreten. Nach einem langen Kampf, der im letzten Jahr zu einer Schlammschlacht zwischen der selbsternannten Mitgliederbewegung „FC-Reloaded" und dem Vorstand des 1. FC Köln verkommen ist, in dem sich beide Seiten nicht mit Ruhm bekleckert haben, hat Stefan Müller-Römer sein Ziel erreicht. Wolfgang Overath ist nicht mehr Präsident.

Im letzten Jahr hat sich viel verändert im Verein, die sportliche Leitung wurde auf solide Beine gestellt, man hat mittlerweile unbestrittene Kompetenz in allen Bereichen installiert. Mitgliederrechte sollten ausgeweitet werden, ohne den Einfluss der unprofessionellen und häufig in ihren Entscheidungen zu emotional beteiligten Fans zu groß werden zu lassen. Genau die richtigen Schritte zur Leitung eines professionellen Fußballvereins.

Dass dabei der Vorstand, vor allem Präsident Overath, häufiger auftrat wie ein Landherr ist seiner Art geschuldet, sagen die Einen, oder seiner Selbstherrlichkeit, wie andere ihm vorwerfen. Durch seine Strahlkraft und vor allem seine Kontakte zu Sponsoren und finanzkräftigen Mitgliedern des Vereins, nicht zuletzt auch durch sein gutes Verhältnis zu Lukas Podolski, war er aber immer wichtig für den Verein.

Was die Gruppe „FC-Reloaded" nicht verstanden hat und nie verstehen wollte, sind die hohen Ansprüche, die an eine Ablösung des Präsidenten gestellt werden mussten. Overath zu ersetzen, hieß immer jemanden finden, der die Sponsoreneinnahmen mitbringen kann, die Kontakte hat und die Strahlkraft. Ein Verein wie der 1. FC Köln, der zwischen 20 und 30 Mio. Euro Schulden hat, kann es sich nicht leisten, auf einen Schlag mehrere Millionen Sponsorengelder zu verlieren, die an einer Personalie hängen, ohne sie adäquat zu ersetzen. Sollte man also nach einem Nachfolger für Präsident Overath suchen, war das immer Voraussetzung.

Doch stattdessen ging man lieber hin und begann einen schmutzigen Krieg mit dem Vorstand, gab sich als Stimme aller Mitglieder aus, obwohl die Zahl der Unterstützer immer weiter sank und setzte Journalisten unter Druck, um Medienpräsenz zu bekommen, die der Sache überhaupt nicht mehr gerecht war. Obwohl sich ein großer Teil der kölner Fans von der Gruppe und ihren fragwürdigen Methoden distanziert hat, tat man so, als würde man für alle Fans sprechen und im Interesse des Vereins handeln. Man konzentrierte sich darauf, dem Verein den Kopf abzuschlagen, statt darüber nachzudenken, mit welchem Kopf danach noch gedacht werden soll. Es schien stets, als habe man die leise Hoffnung, dass nach der Abwahl des Vorstands ein Mann mit einem Geldkoffer zur Türe hineinkommt und sagt „ich bin xy, ich habe 50 Mio. Euro, ich würde gerne Präsident werden". Diese Hoffnung hat sich nun nicht erfüllt und der Verein ist führungslos, vernünftige Alternativen sucht man vergeblich.

Vielleicht findet sich eine Alternative, doch vielleicht kommt es soweit, dass die Gruppe auch ihr nächstes Ziel noch umsetzen kann: die weitgehende Mitbestimmung der Mitglieder, zum Beispiel durch einen Mitgliederbeirat, der in wesentlichen Entscheidungen ein Stimmrecht genießt. Und dann sitzen demnächst statt Betriebswirten, Juristen und erfolgreichen Unternehmern halbgebildete Ultras in den Entscheidungsgremien, die über jede noch so kleine Entscheidung einen Mitgliederbeschluss herbeiführen wollen, weil Basisdemokratie so furchtbar gut funktioniert. Mir graut es jetzt schon davor.
Aufrufe: 16444 | Kommentare: 94 | Bewertungen: 19 | Erstellt:13.11.2011
ø 9.0
KOMMENTARE
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PapaLöwe
14.11.2011 | 13:08 Uhr
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14.11.2011 | 13:08 Uhr
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Bailey, bravo! Genauso ist es!!!

Letztlich muss man sich auch im Klaren darüber sein, wem die Satzung dient. In meinen Augen zunächst den Mitgliedern, danach dem VS als Verpflichtung, so`ne Art "Regelkatalog" für den demokratischen Auftrag.
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Bailey
MODERATOR
14.11.2011 | 12:12 Uhr
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Bailey : 
14.11.2011 | 12:12 Uhr
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Bailey : 
So kommts hin^^

Wobei ich es allgemein erschreckend finde, wie schnell und kurzsichtig man heute mit Satzungsänderungen (bzw. Wünschen) um sich wirft. Das nimmt wirklich inflationäre Züge an. Immerhin ist das die Grundlage, die Verfassung eines Vereins, auf der sich alles, die gesamte Existenz gründet.
Kurzsichtige und unüberlegte Satzungsänderungen führen am Ende nicht oft dazu, dass man sich selbst schachmatt setzt und handlungsunfähig macht. Und dann ist das Geschrei erst Recht groß...
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taneu
14.11.2011 | 12:09 Uhr
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taneu : 
14.11.2011 | 12:09 Uhr
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taneu : 
@bailey: ist natürlich etwas überspitzt formuliert, und auch nicht ganz ausgegoren, was ich eigentlich sagen wollte, du aber besser formuliert hast: 600 Menschen von 55.000 bedeutet es etwas, die Satzung zu verändern. Weil wer das wirklich will, setzt sich auch dafür ein. Íst ja ziemlich genau 1%...
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arenoir
14.11.2011 | 11:40 Uhr
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arenoir : 
14.11.2011 | 11:40 Uhr
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arenoir : 
Sehr guter Blog. 10 Punkte


Die (...) aus den Reihen der Ultras und des FC Reloaded haben am Ende gegen Overath gewonnen.

Und wie geht's jetzt weiter? Soll einer aus der Zwischenrufer Fraktion den Präsidenten geben und Bengalos gestatten und Eventfans aus dem Stadion verbannen und überhaupt das RES zum Stehplatzsatdion machen?

Hat überhaupt irgendjemand mit (Sach-)Verstand noch Lust Präsident dieses Vereins zu werden?

Eins sollte klar sein, dass die vielen stillen Mitglieder, die den Verein durch die Mitgliedschaft unterstützen, bei solchen Verhältnissen ihre Mitgliedschaft vielleicht kündigen werden. Ich hoffe darauf, dass sich noch ein intelligenter Menschen finden lässt, der den Verein sowohl sanieren als für sich gewinnen kann.

Kommentar von SPOX editiert
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eredrain
14.11.2011 | 10:38 Uhr
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eredrain : 
14.11.2011 | 10:38 Uhr
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eredrain : 
Leute, Leute,

ich finde es schön wenn man sich mal reibt. Allerdings sollte man zumindest versuchen die Form zu waren. Ich bin auch kein großer Fan von FCR, allerdings muss man auch andere Meinungen zu lassen. Ich lasse mich mit deren Anhängern gar nicht auf eine Disukussion ein. Die wissen auch alle viel mehr interna als ich. Da kann ich nur verlieren. Ich lasse mir allerdings auch nicht vorwerfen, ich würde deren Satzungsentwürfe nicht kennen und könnte es deswegen nicht bewerten. Ist zwar richtig, aber wenn ich Mitglied vom FC bin, interessiert mich erstmal nur diese Satzung und mit der bin ich vollends zufrieden! Also was interessiert mich der Rest????

Demokratie funktioniert nur begrenzt und meiner Meinung nach, nicht in einem Fußballverein. Der HSV sollte da als mahnendes Beispiel dienen. Daher sind die Ziele von FCR ja ganz süß, taugen aber nicht in der Realität. Auch das Gebahren von den führenden bzw. Sprecher dieser Gruppe sind mir zuwider! Aber auch das ist nur ein subjektiver Eindruck. Allmählich sollten wir das gebashe sein lassen und uns den zukünftigen Aufgaben widmen. Meine Präsidenten:

- Stefan Raab
- Johannes Becker
- Dr. Wolf
- Rainer Calmund

Weitere Vorschläge sind herzlich willkommen!
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Bailey
MODERATOR
14.11.2011 | 10:19 Uhr
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Bailey : 
14.11.2011 | 10:19 Uhr
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Bailey : 
@taneu

Der erste Schluss den du ziehst kann man so eigentlich nicht ziehen. Von einer Abwesenheit auf der MV auf Desinteresse an den Geschehnissen zu schließen. Ihr seit, wie viele andere, ein Verein, der seine Fans in der ganzen Republik sitzen hat. Da kann nunmal nicht jeder, der sich für die MV interessiert Sonntag nachmittag ein paar Stunden Anreiseweg in Kauf nehmen. So wie ich das hier verstanden habe waren von euch ja auch nicht alle auf der MV, obwohl sie sich doch sehr für die Geschehnisse interessieren.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich diese Entwicklung ja in keinster Weise abgezeichnet hat. Wenn dem so gewesen wäre, hätte das vielleicht nochmal ein paar Leute mehr mobilisiert.

Was aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass es in letzter Zeit recht oft passiert, dass eine kleine und lautstarke Gruppe sich größer macht als sie eigentlich ist und mit Scheißhausparolen auf Stimmenfang geht.
Der KSC ist an so einer Entwicklung fast zerbrochen und mein VfB stand im Sommer auf der MV kurz davor. Im letzten Fall ist es nur der Leidensfähigkeit eines Dieter Hundt und der Unfähigkeit unserer "Opposition" zu verdanken, dass wir diesen Sturm überstanden haben, Heute redet kein Mensch mehr davon. Und das ist auch gut so.
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taneu
14.11.2011 | 09:56 Uhr
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taneu : 
14.11.2011 | 09:56 Uhr
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taneu : 
Ich möchte mal was einwerfen: wir haben 55.000 Mitglieder. Auf der MV waren 2700, runde wir mal auf 3000. Also interessieren sich 52.000 Mitglieder nicht für das Geschehen. Ist in Ordnung, ist deren Recht. Von den anwesenden haben an den Abstimmungen ca. 1800 teilgenommen. Bei den entscheidenden Fragen (die man auf diese beschämenden Gegner-.Sache beziehen könnte) gab es immer das Ergebnis 1200:600. Das heißt 600 Leute unterstützen das Vorgehen von FCR. Das rechne ich jetzt mal hoch auf 55.000 Mitglieder, weil denen es egal ist, die unterstützen es ja auch nicht... Und bevor jetzt hier gemeckert wird: Overath hat auf die Gesamtzahl der Mitglieder auch nicht viele Prozente, aber von dden stimmbeteiligten eine 2/3 Mehrheit. Auch das sollte von seiten FCR mal akzeptiert bzw. respektiert werden.

PapaLöwe meinte zwischendurch zu mir, er komme sich vor wie im Ghetto. "Du musst mich respektieren" - "Wieso, erst musst du mich respektieren"
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PapaLöwe
14.11.2011 | 09:43 Uhr
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14.11.2011 | 09:43 Uhr
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Es ist wie immer, TT bringt den Begriff Gener rein, ich nehme ihn auf und werde von ihm zum Aggressor gemacht.

Und die Geschichte MR vs. Overath hat nicht mit der besagten Satzung angefangen, das geht schon viel länger so. Seine kritikpunkte waren ja auch nicht immer alle falsch. Er hatte nur keine Kinderstube, der arme.

ENDE. Ich bin raus.
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TT1975
14.11.2011 | 09:35 Uhr
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TT1975 : nochwas
14.11.2011 | 09:35 Uhr
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TT1975 : nochwas
wenn du das diffamieren auf grund äußerlichkeiten nicht verurteilst, ist das schon sehr bedenklich. Das hat nix mit heulen zu tun. Was kommt als nächstes? "der typ da, mit den pickeln in der fresse"..."der typ da, der mit dem fetten wanst"..."der typ ...."

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TT1975
14.11.2011 | 09:26 Uhr
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TT1975 : btw:
14.11.2011 | 09:26 Uhr
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TT1975 : btw:
ich gehöre deiner ansicht nach wohl auch zu den 600 (am ende des tages sind wir hoffentlich bei 20.000, dann können "WIR" den verein gleich so übernehmen), wie passt es in dein bild, dass ich ruhig, alleine und kölsch genießend im block 202 saß und weder auf overath geschossen, noch overath beklatscher geklatscht hab? Oder glaubst du mir das nicht, weil es nicht im express steht? :)
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