Houston Texans - Cincinnati Bengals
22:30 live auf ESPN America

Weiter geht unsere Vorschau auf das Wildcard Wochenende der NFL. Heute mit der Begegnung von zwei Überraschungsmannschaften, die vor der Saison kaum einer in den Playoffs erwartet hätte.
Die Houston Texans (10-6) konnten sich den Sieg der AFC South sichern. Die Cincinnati Bengals (9-7) schlossen Ihre Division nur als 3. bestes Team hinter Baltimore und Pittsburgh ab, landeten aber mit 9 Siegen und den Tiebreakern auf ihrer Seite dennoch in den Playoffs.
Beide haben unerfahrene Spielmacher, beide haben sehr starke Abwehrreihen, aber nur einer wird den Traum vom Superbowl nach dem Spiel weiter träumen dürfen.

Houston Texans:
Houston zieht heuer das erste mal in der Franchise Geschichte in die Postseason ein. Das 2002 gegründete Team war in den vergangenen Jahren mehrfach nah dran. Es scheiterte zu meist an Peyton Mannings Colts, oder an der eigenen Verteidigung. Denn, das galt seit der Gründung: Die Texans können sehr gut Werfen, die Texans können gut Laufen, die Texans können NIEMANDEN verteidigen. Ein Schritt um das zu ändern wurde in der Offseason gemacht und mit Wade Phillips, gefeuerter HC aus Dallas, ein Defensiv Genie geholt. So ging man optimistisch in die Saison, den Colts endlich den Kampf anzusagen und Peyton und Co. Vom Divisions- Thron zu stürzen. Das Manning das ganze Jahr ausfallen würde und sein Team zum Prügelknaben der NFL mutierte spielte Houston natürlich sehr in die Hände. Die ersten drei von vier Spielen wurden gewonnen, unter anderem gegen Pittsburgh, es folgten Niederlagen gegen die Raiders und Ravens. Doch danach nahm die Mannschaft fahrt auf. 8 Siege in Serie. Die erste Postseason der Geschichte war erreicht, der Tank wurde leer, die letzten 3 Spiele wurden allesamt verloren und damit auch ein mögliches spielfreies Wild Card Wochenende.
Wie oben schon angerissen, waren die Probleme der Texans offensichtlich in der Abwehr, speziell in der Passverteidigung auszumachen. Phillips war der Anfang, mit den Rookies DE J.J. Watt und LB Brooks Reed konnten die Unit sofort verstärkt werden. Mit Jonathan Joseph wurde zudem ein starker Cornerback verpflichtet. Phillips stellte auf eine 3-4 Defense um. Houston konnte sich in allen wichtigen Kategorien wesentlich steigern. Ein kurzer Auszug: 4. wenigste Punkte pro Spiel erlaubt, Die Gegner konnten nur 51% Ihrer Pässe zum Mitspieler bringen (#1 in der NFL), die # 6 der Liga in Sacks (44).
Das alleine zeigt schon welche Veränderung in Houston passiert ist. Kaum zu glauben, die Defense ist aktuell die Stärke.
Die Offense wurde wieder und wieder von Verletzungen gebeutelt. Starting QB Matt Schaub war bis in Woche 10 Starter und führte souverän die Offense. Dann verletzte er sich und fällt den Rest der Saison aus. Dann durfte Matt Leinart ran. Das ewige Talent, bei den Cardinals eigentlich als Nachfolger für Kurt Warner gedraftet, konnte endlich zeigen was er kann. Leider nur für genau ein Spiel, dann verletzte auch er sich. Es blieb T.J. Yates übrig, der Rookie, erst in den späten Runden des Drafts gepickt überraschte aber mit gutem Spielverständnis und ansprechender Genauigkeit im Wurf. Er hat auch wieder Star WR Andre Johnson zu Verfügung. Beide gelten zwar als angeschlagen werden aber gegen die Bengals spielen können.
Ansonsten haben die Texans seit 2010 auch das Laufspiel für sich entdeckt. RB Arian Forster rannte auch dieses Jahr wieder für mehr 1000 Yards und 10 Touchdowns. Grade durch den Ausfall von Schaub wird noch mehr Last aus seinen Schultern ruhen. Die Texans spielen die meisten Laufspielzüge aller Mannschaften, es ist selten, in der sehr Pass orientierten NFL dass ein Team mehr Läuft, als wirft.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass man gegen Houston erst einmal scoren muss. Liegen die Texaner in Führung, können sie mit ihrem starken Laufspiel die Uhr kontrollieren. QB Yates hat bisher positiv überrascht, spannend zu sehen wir in einem Spiel wo es ums Ganze geht auftritt.

Cincinnati Bengals
Die Bengals 2010. Das war große Show, große Unterhaltung, aber ein sportlich unterirdisches Team, das sich fast alle Sympathien bei den eigenen Fans verspielte. Verantwortlich dafür waren die beiden Receiver Terell Owens und Chad Ochocinco (Johnson). Dazu kam die peinliche Posse um QB Carson Palmer der trotz gültigem, gut dotiertem Vertrag nicht mehr im Paul Brown Stadium auflaufen wollte. Im Front Office zeigte man sich geduldig und konnte Mitte der Saison von den Raiders einen 1st und 2nd Round Pick für Palmer ertraden. Die drei waren anno 2011 nicht mehr da, jedoch durfte Coach Marv Lewis zur allgemeinen Überraschung wiederkommen. Das Management machte in der Offseason einen sehr guten Job. In Runde eins wurde mit A.J. Green ein spitzen Receiver geholt in Runde zwei sicherte man sich QB Andy Dalton. Die Defense war ohnehin schon ziemlich gut, konnte aber via Free Agency vor allem in der breite verstärkt werden.
Dalton spielte von Beginn an stark und ergatterte schnell die Sympathien in und um Cincinnati. Gutes Lesen der Defense und sehr wenige Turnover zeichneten ihn während der Saison aus. Auch ohne Owens und Ocho haben die Bengals ein gutes Receiving Corps. #89 Jerome Simpson 725 Yards und 4 Touchdowns, #18 A.J. Green 1057 Yards 7 Touchdowns, #84 TE Jermaine Gresham 596 Yards 6 Touchdown. Das sind Zahlen die auch in Houston für Respekt sorgen werden. Insbesondere Green hat schon im ersten Jahr bewiesen, dass er ein würdiger #1 Receiver ist. Gresham konnte sein starkes Rookie Jahr bestätigen und hat einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung gemacht.
Das Laufspiel der Tiger stellt dieses Jahr eine ordentliche Entlastung dar, jedoch konnte #32 RB Cedrick Benson seine Leistung nicht steigern. 3,9 Yards pro Lauf sind in der Liga nicht mehr als Durchschnitt, möchte er dauerhaft die #1 RB bleiben muss er sich verbessern. #28 RB Bernhard Scott kann Benson hin und wieder entlasten, aber auch er wird Probleme haben gegen die Texans Lücken zu finden. Dennoch sind nicht die beiden nicht alleine Verantwortlich für das Laufspiel. Die O Line, spitze wenn es darum geht Andy Dalton zu beschützen, hat Probleme Löcher frei zu blocken.
Die Defense hat speziell mit der Verpflichtung von CB Nate Clemens einen Schritt nach vorne gemacht. Generell zeigte sich besonders die Abwehr gegen den Lauf als Spitze. Das wird gegen Houston absolut entscheidend werden.

3 Duelle die das Spiel entscheiden werden.

1.Duell der Rookie Spielmacher.
2.Texans Pass Rush gegen Bengals Offensive Line.
3.Bengals Lauf Defense gegen Arian Foster und die Texas O Line.

Fazit:
Es fällt mir schwer mich festzulegen. Beide Teams haben haben Ihre Stärken und Schwächen. Ich denke, dass es eine sehr enges Spiel werden wird. Am Ende sehe ich aber aufgrund des Heimvorteils Houston knapp vorne.

Koblenzer