Defensive

Abgänge: Sami Salo (Tampa Bay), Aaron Rome (Dallas), Marc-Andre Gragnani (Carolina)
Zugänge: Jason Garrison (Florida), Derek Joslin (Carolina)

Mit 198 Gegentoren und 86% im PK war auch letzte Saison die Verteidigung der Canucks maßgeblich am Gewinn der Presidents Trophy beteiligt. Die wichtigen Säulen konnten gehalten werden, so dass weiterhin Dan Hamhuis und Publikumsliebling Kevin Bieksa die erste Verteidigungsreihe der Canucks bilden werden. In der zweiten Reihe wird wie gewohnt Alex Edler zu finden sein, ihm wurde aber mit Jason Garrison ein neuer Mann zur Seite gestellt. Der 28-jährige Kanadier kam von den Florida Panthers und unterschrieb einen 6-Jahres Vertrag für insgesamt $27 Millionen. In der letzten Saison kam er auf 33 Punkte mit starken 16 Toren. Er ersetzt Sami Salo der nach Tampa Bay wechselt. Die dritte Reihe wird komplettiert durch den grundsoliden Keith Ballard und Chris Tanev, dem man diese Saison den nächsten Schritt zutraut.

Dennoch war das Gesprächsthema der Offseason bei den Canucks die Torhüterposition. Nachdem Corey Schneider in Spiel 3 gegen die L.A Kings Roberto Luongo aus dem Tor verdrängte und bis zum Ende der Serie dort auch blieb (1.31 GAA and .960 save percentage), gab Luongo bekannt, dass er einem Wechsel zustimmen und auch auf seine no-trade-Klausel verzichten würde. Daraufhin verlängerte GM Mike Gillis Schneiders Vertrag im Juni um 3 Jahre mit einem Jahressalär von $ 4 Millionen.



Es gab viele Gerüchte zu welchem Verein Luongo getradet werden könnte (Blackhawks, Maple Leafs), doch es verdichteten sich die Anzeichen auf eine Rückkehr zu den Florida Panthers, für die er bereits von 2000-2006 im Einsatz war. Doch daraus wurde bis heute nichts, da sich entweder niemand Luongos Vertrag (bis 2022, $5,3 jährlich) leisten kann/will, bzw. adäquates Spielermaterial zum Trade angeboten hat, welches GM Mike Gillis überzeugt hätte.
Leidtragender der ganzen Sache ist Eddie Lack. Falls Luongo doch noch geht, ist der Schwede die neue Nummer Zwei. Das letzte Jahr spielte der 24-jährige in der AHL bei den Chicago Wolfes und seine Stats zählten zu den Top10 (.925 save percentage).

Insgesamt ist die Verteidigung auch dieses Jahr wieder à la bonne heure. Hamhuis, Edler und Bieksa sind allesamt starke Defensivspieler, die auch in der Offensive Akzente setzen können. Bei Garrison hofft man darauf, dass er wieder für mehr Firepower von der blauen Linie sorgt. Und da Luongo, Stand jetzt, immer noch in Vancouver ist, gibt es auch alle fünf Pucks. Sollte er noch gehen, würde ich vier Pucks vergeben, da man bei einem Gespann Schneider/Lack sicher erst einmal abwarten müsste.

Mögliches Line-Up

Hamhuis – Bieksa
Edler – Garrison
Tanev – Ballard

Schneider
Luongo/Lack



Players to watch:



Corey Schneider:

Selbst für den Fall, dass Roberto Luongo doch nicht mehr getradet wird: Schneider wird der neue No.1 Goalie der Canucks, sonst hätte man seinen Vertrag im Sommer nicht verlängert. Die Fähigkeiten dazu besitzt er allemal, wie er auch letzte Saison wieder unter Beweis gestellt hat (1.96 GAA und .937 save percentage). Die spannende Frage wird nur sein, wie er mit der gesteigerten Aufmerksamkeit und dem erhöhten Druck umgehen wird. Auch wird sich zeigen, wie er die neue körperliche Belastung verkraftet. Denn eines ist auch klar: Allzu lange Formtiefs darf man sich nicht erlauben wenn man einen Roberto Luongo im Nacken hat.

Ryan Kesler:

Anfang letzter Saison verpasste er das Trainingscamp und die ersten 5 Saisonspiele aufgrund einer Hüftoperation und spielte für seine Verhältnisse nur eine mittelmäßige Saison. Der Selke-Trophy Gewinner von 2011 verbuchte 49 Punkte (22 G, 27 A), die beiden Jahre zuvor waren es jeweils über 70. Später gab er zu, dass er zu früh auf das Eis zurückgekehrt ist und eigentlich noch etwas Zeit gebraucht hätte. Und auch in dieser Off-Season musste er unters Messer, dieses mal war es die Schulter. Mit einer Rückkehr ist nicht vor Mitte November zu rechnen, aber vielleicht spielt ihm der Lockout ja sogar in die Karten. Und die Canucks brauchen einen absolut gesunden und fitten Kesler nicht nur in der Offensive, sondern vor allem auch in der Defensive, wenn sie endlich den Stanley Cup nach Vancouver holen wollen.

Ausblick

Die Northweast Division ist definitiv enger geworden, da sich in meinen Augen Minnesota, Calgary, Edmonton und Colorado allesamt verbessert haben. Dennoch gibt es wenig Gründe,warum Vancouver nicht wieder eine starke Saison spielen sollte. Alle wichtigen Spieler sind geblieben bzw. haben ihre Verträge verlängert. Die Offensive besticht weiterhin durch ihre klasse erste Reihe, aber auch die nötige Tiefe ist gegeben. Auch die Defensive bleibt im Großteil zusammen und hat schon gezeigt, dass sie funktioniert. Sollte Luongo doch noch getradet werden, würde man sicher gutes Spielermaterial für ihn bekommen. Falls nicht, verfügt man über eins der besten Goalie-Duos der Liga. Außerdem hat man den Vorteil eines eingespielten Teams und das bei einer (hoffentlich, wahrscheinlich) verkürzten Saison. Die Voraussetzungen, dass es in den Playoffs wieder weit gehen könnte, vielleicht dieses mal sogar bis zum Ende, sind also gegeben.



Mein Tipp: Platz 1 in der Division, Platz 1-2 in der Conference