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mySPOX-Stammtisch


Gründer: Karrramba | Mitglieder: 163 | Beiträge: 22
Von: Talentfrei
18.11.2015 | 5327 Aufrufe | 13 Kommentare | 16 Bewertungen Ø 8.9
13. Spieltag: Bayern bei den "Knappen"
Topspiel auf Schalke
Schalker Negativtrend gegen die Rekordjäger aus München

Vorab-Informationen zum Spiel:

Anstoß: Samstag, 21. November, 18.30 Uhr, Veltins-Arena

Schiedsrichtergespann:folgt

Kommentator:folgt

Tabelle und Form: Der Gastgeber aus Gelsenkirchen steht mit 20 Punkten auf Platz 5 in der Tabelle und konnte in den letzten 5 Spielen lediglich 4 Punkte einfahren. Die Gäste aus München haben im gleichen Zeitraum 13 Punkte errungen und führen die Tabelle mit 34 Punkten an.

Ausfälle und fragliche Spieler: Matija Nastasic, Atsuto Uchida, Marco Höger, Johannes Geis, Sidney Sam (Schalke 04) - Thiago Alcantara, Juan Bernat, Franck Ribéry, Mario Götze (FC Bayern)

Voraussichtliche Aufstellungen:

Schalke: Fährmann - Caicara, Höwedes, Matip, Kolasinac - Goretzka, Aogo, Meyer, Sané (Choupo-Moting) - Di Santo, Huntelaar

FC Bayern: Neuer - Lahm, Boateng, Martinez (Benatia), Alaba - Alonso, Vidal (Coman), Costa, Müller, Robben - Lewandowski

Die Ausgangslage:

Der FC Bayern München ist nicht nur Tabellenführer der Bundesliga, sondern stellt in dieser Saison mal wieder einen Rekord nach dem anderen auf. Trotzdem hat man das Gefühl, dass die Mannschaft noch nicht in ihrer Bestform ist, wie es in den letzten beiden Jahren in der Hinrunde der Fall war. Die vielen Siege und die extrem guten Phasen in den Spielen sind vielmehr Folge einer Verbesserung des Kaders in Sachen Qualität, vor allem auch in der Breite. Die meisten Spiele verliefen von Beginn an ziemlich gut für den Rekordmeister, oftmals gelang bereits in den ersten 35 Minuten die Führung. Gegen Hoffenheim, Augsburg oder beim bisher einzigen Punktverlust in Frankfurt zeigte sich aber, dass die Münchener auch einen unseriösen Tag erwischen können und keinesfalls immer ihr Pensum gleichermaßen abspulen können. Nach der erneuten Verletzung von Thiago fehlen den Bayern zurzeit zwar einige Offensivspieler, der breite Kader kann das aber einigermaßen auffangen. Die Ausgangsposition vor dem Spiel gegen Schalke ist lukrativ, der Vorsprung auf Dortmund beträgt 5 Punkte und in den letzten Wochen stimmte die Form zumindest größtenteils. In der vergangenen Saison konnten die Bayern gegen Schalke aber beide Spiele nicht siegreich gestalten, man trennte sich zweimal 1:1.

Der FC Schalke 04 wechselte vor der Saison den Trainer, Andre Breitenreiter übernahm auf Schalke und ging mit einem jungen Kader in die Saison, der sich in allen Wettbewerben gut präsentieren sollte. Der Auftakt in die Saison, die ersten Pflichtspielwochen waren überwiegend gut, die Königsblauen traten selbstbewusst auf, spielten recht stabil und fuhren einige wichtige Punkte ein. Auch bei eher durchschnittlichen Auftritten konnten die Gelsenkirchener durch ihre gute Effektivität und individuelle Momente, beispielsweise durch Shootingstar Leroy Sané einige Erfolge feiern. In den letzten Wochen hingegen traten langsam aber sicher einige Probleme auf, die Defensivspieler ließen sich zu einigen Unsicherheiten und individuellen Fehlern verleiten, die Offensive gestaltete sich teilweise nur sehr schwierig, Schalke spielte zu umständlich und selten über 90 Minuten auf einem konstanten Niveau. Darunter litten auch die Ergebnisse, die Schalker verloren zweimal gegen Gladbach, unterlagen Dortmund und konnten beide Spiele gegen Sparta Prag nicht gewinnen. Trotzdem ist man in Gelsenkirchen nicht unzufrieden, gerade die jungen Spieler müssen sich daran gewöhnen, auch mal eine Talsohle zu durchschreiten, diese Phasen gehören zu einer Entwicklung ebenso dazu wie ein positiver Lauf. Vor dem Spiel gegen den FC Bayern ist die Lage bei den Schalkern also keineswegs dramatisch oder besonders angespannt, lediglich der Negativtrend soll mit einer guten und kämpferischen Vorstellung gestoppt werden, auch wenn das Spiel beim Reviernachbarn in Dortmund schon Grund zur Hoffnung geben konnte.

Gegnervorstellung: So spielt Schalke!

Der FC Schalke 04 hat sich im Vergleich zur Art und Weise des eigenen Spiels definitiv weiterentwickelt. Andre Breitenreiter hat das Potenzial dieser Mannschaft erkannt und zumindest phasenweise einen sehr anständigen und guten Fußball gespielt, der taktisch durchaus sehr durchdacht war und vielen Gegnern Probleme bereitete. Die Schalker spielen hauptsächlich in einem 4-4-2-System, wobei sich, gerade wenn Choupo-Moting oder Sané im Angriff beginnen, einer der beiden nominellen Stürmer gerne etwas zurückfallen lässt und als zusätzliche Anspielstation für das Mittelfeld funigert. Julian Draxler verließ die Königsblauen im Sommer und Max Meyer galt für viele als der Spieler, der die kreative Lücke schließen sollte. Meyer spielt in der aktuellen Systematik von S04 auf dem Flügel, was dem kleinen und ballsicheren Dribbler durchaus zugute kommt. Einerseits steht er nicht so im Mittelpunkt des Geschehens und wird, anders als auf der 10er-Position nicht permanent gesucht, andererseits kommen seine Stärken am Ball auch auf der Außenbahn sehr gut zum Vorschein. Außerdem ist auffällig, dass Meyer trotzdem oftmals in die Mitte ziehen konnte und dort auftauchte um für Gefahr zu sorgen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für die anfangs so starke Verfassung der Schalker war das Duo im zentralen Mittelfeld, nämlich Geis und Goretzka. Während Goretzka ein sehr dynamischer und laufstarker Spieler ist, der sich besonders häufig genau da einschaltet, wo er im Mittelfeld benötigt wird, ist Geis ein Spieler, der das Spiel aufbauen kann und mit langen Bällen für Rhythmus- und Tempowechsel bekannt ist. Allerdings fehlt Geis seit Wochen gesperrt, auch gegen den FC Bayern wird er noch nicht zur Verfügung stehen. Breitenreiter versuchte mehrere Lösungsansätze, doch kein Spieler konnte die Lücke von Geis entsprechend füllen. Der Däne Höjbjerg, ausgeliehen vom FC Bayern, ist ein Spielertyp, der durch seine Physis und seine Laufstärke besticht - beides Fähigkeiten, die auch bei Leon Goretzka ausgeprägt vorhanden sind. Höjbjerg spielte unkonstant und war nicht immer wachsam, leichte Ballverluste waren die Folge. Auch Kolasinac, der im Derby weitestgehend im Zentrum agierte, löste nicht alle Probleme. Zwar ist der Bosnier stark im Zweikampf, allerdings fehlen ihm die spielerischen Fähigkeiten, die auf dieser Position unabdingbar sind. Dennis Aogo kam der Vorstellung Breitenreiters hier noch am nächsten, gleichzeitig benötigte man den Ex-Hamburger aber auch auf der Position des Linksverteidigers, da Kolasinac - ähnlich wie Höjbjerg - keine Konstanz in seine Leistungen bekam. Dieses Problem gilt es für Breitenreiter gegen die Bayern zu lösen.

Die Schalker versuchen unter Breitenreiter das Spiel zu kontrollieren. Eine stabile Defensive ist dafür wichtig, die hatten die Königsblauen zu Beginn der Saison auch. Unter dem Innenverteidigerduo bestehend aus Neustädter und Matip wirkte Schalke sicher, abgeklärt und ruhig, viele Angriffe des Gegners konnten zunichte gemacht werden, viele hohe Bälle wurden souverän rausgeköpft. Kapitän Höwedes drängte nach seiner Verletzung genau dann in die Mannschaft zurück, als die Selbstverständlichkeit und der gute Rhythmus ein wenig abhanden gekommen ist. Man hatte den Eindruck, dass mit der Eingliederung Höwedes die defensive Stabilität ein wenig verloren ging. In der Tat kassierte die Mannschaft von Trainer Breitenreiter mehr Niederlagen und auch mehr Gegentreffer. Schalke muss sich gegen den FC Bayern defensiv verbessern, gegen Gladbach zeigte sich bereits, dass man Probleme hat, wenn der Gegner durch effektives Pressing Ballverluste provoziert. Außerdem spielten die Gladbacher in eigenem Ballbesitz sehr souverän und abgeklärt, was auch auf den Rekordmeister zutrifft.

Trotz der schwachen Phase in den letzten Wochen muss man festhalten, dass die Entwicklungen unter Breitenreiter durchaus positiv sind. Der neue Trainer hat frischen Wind in die Mannschaft gebracht und wenn Schalke noch auf der ein oder anderen Position in die Breite investiert, kann man noch wirkungsvoller an der Taktik schrauben und könnte dabei noch flexibler werden. Eine der elementarsten Entwicklungen dieser Saison ist das Ballbesitzspiel. Während die Schalker in der letzten Saison unter Roberto Di Matteo noch sehr fahrig und unseriös spielten, steckt mittlerweile ein klarer Plan hinter dem eigenen Ballbesitz. Schalke gelingt es durch das 4-4-2 und das Einrücken der Außenspieler relativ häufig viel Personal am und im Strafraum zu positionieren, sodass lange Bälle in die Gefahrenzone ebenso wie Flanken von den Außenverteidigern immer wieder für Gefahr sorgen können. Auch bei Standardsituationen zahlt sich die Größe der Angreifer (bsp. Huntelaar und Di Santo) immer wieder aus, auch die Innenverteidiger (besonders Matip) sorgen immer wieder für Durcheinander im gegnerischen Strafraum, alleine durch ihre körperliche Präsenz. Allerdings fehlt mit Geis momentan der wohl beste Schütze bei ruhenden Bällen.

Die beiden Außenverteidiger der Schalker schieben bei eigenem Ballbesitz sehr weit nach vorne, nutzen die Lücken die entstehen wenn die offensiven Außenspieler in die Mitte einrücken und wollen das Spiel weitgehend breit machen. Gegen den FC Bayern dürfte es allerdings nicht so sehr auf den eigenen Ballbesitz ankommen, da die Ballbesitzphasen der Gelsenkirchener trotz des Heimspiels nicht sehr groß sein werden. Eine stabile defensive Grundordnung, der Wille jeden Zweikampf zu gewinnen und ein hohes läuferisches Pensum - das sind die Grundlagen, auf die sich die Schalker besinnen wollen um dem Tabellenführer aus München ein Bein zu stellen.

Das Schalker Konterspiel wird ebenfalls von großer Bedeutung sein und neben ruhenden Bällen wohl das größte Gefahrenpotenzial bieten. Das Umschaltspiel der Schalker ist situativ hervorragend und funktioniert sowohl nach Fehlern des Gegners (Siegtreffer beim Hamburger SV, Fehler und schnelles Umschalten durch Goretzka und Sané) als auch nach eigenen Ballgewinnen. Gegen Borussia Dortmund setzten die Knappen immer wieder auf Konter, dabei zeigte sich Leroy Sané immer wieder im Zentrum als hängende Spitze, schaffte sich so Freiräume und konnte mit seiner Geschwindigkeit für Unruhe in der Defensive des BVB sorgen. Wenn das Breitenreiter-Team das meist starke Gegenpressing des FC Bayern punktuell überspielen kann, sollten sich einige gefährliche Situationen ergeben können. Besonders wichtig wird dabei erneut Leon Goretzka sein, der sich bietende Möglichkeiten und Räume oftmals schon im Kern ihrer Entstehung erkennt und mit seiner Dynamik und seiner Fähigkeit, auch einen entscheidenden Pass zu spielen, immer wieder als Initiator für schnelle Umschaltangriffe in Erscheinung tritt.

Spieler im Fokus: Leroy Sané

Über die junge Schalker Mannschaft wurde in dieser Saison bereits oft berichtet. Max Meyer steht schon seit längerem im Fokus, Johannes Geis und Leon Goretzka machen ebenfalls positive Schlagzeilen und mit Felix Platte steht ein junger Angreifer im Kader, der sicherlich auch bald Schlagzeilen machen wird. Doch Leroy Sané wird in den letzten Wochen wohl am Häufigsten genannt, wenn man über junge und vielversprechende Spieler in Reihen der Knappen diskutiert.

Anfang 2015, als Schalke in einem fulminanten Spiel bei Real Madrid nach einer 0:2-Heimniederlage noch am Weiterkommen schnupperte, präsentierte sich der unbekümmerte Sané erstmals auf der großen Bühne, vielmehr noch, er überzeugte auf der großen Bühne. Mittlerweile schießt er regelmäßig entscheidende Tore für Schalke, seine Ausstiegsklausel wurde ihm abgekauft, er ist Stammspieler und Leistungsträger bei der U-21 und debütierte bereits für die A-Nationalmannschaft, sogar Chancen auf eine Nominierung für die Europameisterschaft 2016 räumt man ihm ein. Für seinen Verein ist er ein sehr wichtiger Spieler - und das aus vielerlei Gründen. Sané kann sich zurzeit durchaus Stammspieler nennen, auch wenn er noch nicht sehr erfahren ist und zwischendurch immer mal eine kleine Pause benötigt. Trotzdem ist er eigentlich immer da, wenn Schalke ihn dringend benötigt.

Doch wenn man die Fähigkeiten von Sané genauer betrachtet, stellt man fest, dass er viel mehr ist als ein talentierter und unbekümmert aufspielender Fußballprofi. Der Angreifer, der sowohl im Sturmzentrum als auch als hängende Spitze oder als mit vielen Freiheiten ausgestatteter Flügelspieler auflaufen kann, vereint viele Qualitäten, die für die Schalker von enormer Bedeutung sind. Einerseits verfügt er über ein enormes Selbstvertrauen, er weiß, dass er einiges auf dem Kasten hat und genau das macht ihn gefährlich. Wenn etwas nicht klappt, versucht er es mit noch mehr Entschlossenheit wieder. Seine Fähigkeit selbst in Spielen in denen die Mannschaft und besonders er selbst durchwachsen spielt entscheidende Tore erzielen zu können, ist beeindruckend. In Hamburg versprangen ihm einige Bälle, viele Pässe waren nicht zielführend, aber im entscheidenden Moment erzielte Sané das Siegtor. Auch gegen Frankfurt zeigte er nach einem zumindest etwas wechselhaften Spiel, dass er auch kurz vor dem Ende vollkommen abgeklärt durch die gegnerische Hintermannschaft stolzieren und den entscheidenden Treffer zum 2:0-Endstand erzielen kann.

Andererseits verfügt Sané über eine relativ hohe Spielintelligenz, mit der er seine immer mal wieder auftretenden und logischen technischen Probleme kaschieren kann. Seine Fähigkeiten im direkten Duell mit dem Gegenspieler sind faszinierend, er kennt immer eine Möglichkeit um zumindest 1-2, wenn nicht sogar mehrere Spieler auszuspielen. Beeindruckend ist außerdem der explosive Antritt und die hohe Geschwindigkeit, in der er seine Dribblings ausführt. Trotzdem hat er oft den Kopf oben und kann den besser postierten Mitspieler bedienen. Leroy Sané muss noch einiges lernen, hat aber das Potenzial und vor allem das Selbstvertrauen um ganz schnell unverzichtbar für einen international ambitionierten Klub wie Schalke 04 zu werden.

Spox-User und Schalkefan ParryLage beantwortet einige Fragen zum Spiel und zur Saison des FC Schalke 04:

TF: In den letzten Wochen hatte Schalke 04 einige Probleme, die Leistungen waren schwankend und die Ergebnisse stimmten nicht - und zwar in allen Wettbewerben. Kann man von einer kleinen Krise sprechen oder muss man solche Negativphasen mit diesem jungen und teilweise unerfahrenen Kader einfach einplanen?

ParryLage: Ja, der FC Schalke befindet sich momentan in einer kleinen Ergebniskrise. Das ist aber auch völlig normal und sollte nicht überbewertet werden. Jedem sollte von Anfang an klar gewesen sein, dass man nach der letzten Saison nicht jedes Spiel mit Hurra-Fußball gewinnen wird. Die Siege, die man in dieser Saison eingefahren hat, waren oftmals geprägt von Kampf, Leidenschaft und einer Portion Glück. Ein neuer Trainer, viele junge Spieler, all das muss und wird sich im Laufe der Saison noch weiter finden. Das ist für Breitenreiter und die Mannschaft ein erster, großer Prüfstein, den es zu meistern gilt. Es gilt die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen und weiter nach vorn zu schauen.

TF: In dieser Saison haben viele Mannschaften versucht den FC Bayern mit verschiedensten Strategien vor Probleme zu stellen. Einige Mannschaften haben das auch geschafft, manchmal aber auch aufgrund eines unseriösen Rekordmeisters. Welche Strategie würdest du deinen Schalkern empfehlen, womit könnten die Königsblauen gegen den Tabellenführer zum Erfolg kommen?

ParryLage: Man sollte nicht versuchen gegen den FC Bayern München seine komplette Spielphilosophie in Frage zu stellen. Sowas funktioniert in den seltensten Fällen. Man muss sich auf die eigenen Stärken besinnen und diese, so gut es geht, einsetzen.

Der Grundstein dafür muss eine ruhige und vor allem geduldige Defensive sein. Bei Ballgewinn muss man versuchen präzise Bälle auf die Außen zu schlagen und so das Spiel schnell zu machen. So kann man sich die eine oder andere Chance erarbeiten. Auch Standards, eine unserer Stärken in dieser Saison, sind immer ein gutes Mittel. Alles in Allem muss am Samstag eine topfitte, hellwache und kampfbereite Schalker Mannschaft in der Arena auf dem Platz stehen.

TF: Neben dem Spiel gegen den FC Bayern erscheint das Programm bis zur Winterpause recht lösbar, mit Begegnungen gegen Leverkusen, Hannover, Augsburg und Hoffenheim. Welche Ausbeute erhoffst du dir aus diesen Spielen oder wo erwartest du den FC Schalke 04 nach der Hinrunde?

ParryLage: Mit Leverkusen und Augsburg folgen Mannschaften, gegen die wir uns in der letzten Saison sehr schwer getan haben. Beide haben in dieser Saison aber noch nicht wieder zu alter Stärke zurück gefunden und kämpfen, genauso wie wir, mit den vielen englischen Wochen.

Das Hinrunden-Aus von Kiyotake macht es für Hannover nicht leichter, dem Abstiegskampf zu entkommen. Trotzdem werden die Niedersachsen alles in die Waagschale werfen. Im Spiel gegen Hoffenheim trifft man auf einen alten Bekannten. Huub Stevens kennt die Mannschaft gut und wird alles versuchen, Punkte an alter Wirkungsstätte zu entführen. Das anstehende Programm ist also alles, nur kein Selbstläufer. Es ist aber durchaus gut lösbar. Mit Siegen gegen Hannover und Augsburg und zwei Unentschieden gegen Leverkusen und Hoffenheim sehe ich den FC Schalke 04 nach der Hinrunde im ersten Tabellendrittel. Darüber hinaus qualifiziert man sich mit einem Sieg gegen Nikosia, frühzeitig als Gruppenerster, für die Zwischenrunde der Europa League.

TF: Der Kader der Schalker ist wie bereits erwähnt mit vielen jungen Spielern besetzt. In der Winterpause sollen ja kleine Anpassungen vollzogen werden, Schalke möchte in die Breite investieren. Auf welchen Positionen gibt es deiner Meinung nach Handlungsbedarf im Winter?

ParryLage: Handlungsbedarf sehe ich in erster Linie im Sturmzentrum. Klaas-Jan Huntelaar ist nicht mehr der Jüngste und hat Probleme, sich in Breitenreiters Spiel einzubringen. Er ist ein klassischer Strafraumstürmer, der von seinem Instinkt und seiner Kaltschnäuzigkeit lebt. Er hat aber enorme Probleme damit, dass in Breitenreiters Taktik die Außenspieler häufig in die Mitte ziehen und somit der Raum für ihn sehr eng wird.

Di Santos Stärken dagegen zeigen sich besonders, wenn er eine Art hängende Spitze spielt. Dort kann er seine Technik und sein Ballgefühl gut einbringen. Im Sturmzentrum wirkt er hingegen oft verloren und hat kaum Bindung zum Spiel.

Was fehlt ist eine Kombination aus beiden. Jemand der Bälle festmachen kann, diese auf die nachrückenden Spieler ablegt und sofort den Weg in den Strafraum sucht. Ähnlich wie Max Kruse das letztes Jahr bei Gladbach gespielt hat.

Eine weitere, aber kleinere Baustelle ist das linke, offensive Mittelfeld. Seit dem Abgang von Julian Draxler ist man auf der Suche, nach einem neuen Linksaußen. Der Kader ist auf dieser Position sehr dünn besetzt und immer wieder fällt hier der Name Donis Avdijaj.

TF: Zuletzt eine abschließende Frage zum Spiel am Samstagabend: Wie wird das Spiel deiner Meinung nach ausgehen und was müsste Schalke leisten, damit du zufrieden bist?

ParryLage: Die Spiele gegen Augsburg und Bremen haben gezeigt, dass die Bayern nach einer Länderspielpause oftmals Probleme haben wieder in die Spur zurück zu finden. Wenn Schalke es schafft ruhig und konzentriert zu spielen und die wenigen, sich bietenden Chancen zu nutzen, dann kann man den Rekordmeister durchaus ärgern. Wichtig für mich ist, dass man mit Leichtigkeit und Leidenschaft in das Spiel geht. Das Auftreten und die Einstellung müssen passen. Dann bin zufrieden.

Mit den Fans im Rücken trennen sich der FC Schalke 04 und Bayern München am Samstagabend mit 1:1 unentschieden.

Prognose von User und Bayernanhänger Los_Tioz:

"Nachdem ich mir einen Überblick über die aktuelle Verletzungssituation bei Schalke geholt habe (danke an Dallotelli für die Auskunft - Stand 16.11.15) und den Thiago-Ausfall verkraftet habe, erwarte ich ein teilweise schweres Spiel für die Bayern. Schalke wird versuchen sich an den letzten beiden Remis vergangene Saison zu orientieren und eher defensiv stehen um dann mit vereinzelten Kontern und über Standards, bei denen vor allem der wieder genesene Höwedes zur Waffe werden kann, den Nadelstich zu setzen.

Klar ist aber auch, je früher ein Tor für Bayern fällt, desto einfacher wird es.

Ich tippe auf ein typisches Bayern Spiel mit viel Ballbesitz und hoffe auf einen deutlichen Sieg: 3:1."

KOMMENTARE
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ParryLage
21.11.2015 | 08:27 Uhr
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ParryLage : 
21.11.2015 | 08:27 Uhr
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ParryLage : 
Sehr schöne Vorschau von dir, Talentfrei! Danke fürs Fragen, hat mir viel Spaß gemacht - gerne wieder.
Ich freue mich auf ein großes Fußballspektakel, mit einem gerechten Ergebnis und ohne Verletzungen.
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Matthi10
20.11.2015 | 08:28 Uhr
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Matthi10 : @Talentfrei
20.11.2015 | 08:28 Uhr
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Matthi10 : @Talentfrei
um es in den Worten des Trainers zu sagen...

Top Top Top
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Los_Tioz
20.11.2015 | 07:45 Uhr
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Los_Tioz : ausLe
20.11.2015 | 07:45 Uhr
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Los_Tioz : ausLe
Also die PL kannste weg lassen da kannst auch gleich ein Kreisklassen Spiel deines Local Clubs gehen

Und das andere lässt sich doch mit 2 Bildschirmen (#S04FCB aufm TV,#RMAFCB auf PC) ganz gut vereinen

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Schnumbi
19.11.2015 | 17:19 Uhr
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Schnumbi : 
19.11.2015 | 17:19 Uhr
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Schnumbi : 
@ausLe

Was für eine Frage. Willst du guten Fußball sehen musst du zum FC Bayern gehn.
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ausLE
MODERATOR
19.11.2015 | 14:27 Uhr
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ausLE : 
19.11.2015 | 14:27 Uhr
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ausLE : 
Der Voegi und sein Wortspiel.
Knappensieg


Sehr schönes Ding (wieder). Und mit Parry einen starken Antwortgeber.
10 Punkte für den Blog. Ein Punkt sollte drin sein, für S04.

Weiß nur nicht, was ich anschauen werde, da zeitgleich Real gegen Barca und City gegen Pool spielt.

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Voegi
MODERATOR
19.11.2015 | 13:51 Uhr
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Voegi : 
19.11.2015 | 13:51 Uhr
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Voegi : 
starke vorschau, vor allem auch in taktischer hinsicht.
könnte eng werden, als manch bayern-fan denkt. aber irgendwie wird sich die qualität dann doch durchsetzen. hoffe auf einen (knappen) bayern-sieg.
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neo123
19.11.2015 | 11:26 Uhr
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neo123 : 
19.11.2015 | 11:26 Uhr
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neo123 : 
Es wird wichtig sein (unnötige) Freistöße zu vermeiden. Ich hab da so ein Schweini-Ding im Kopf, welches ein anfangs gutes Spiel von uns kaputt gemacht hat und anschließend in einer Klatsche geendet war.
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neo123
19.11.2015 | 11:13 Uhr
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neo123 : 
19.11.2015 | 11:13 Uhr
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neo123 : 
Kola hat mal ein richtig interessantes Spiel auf der 6 gemacht. Ich glaube gegen Chelsea. Oder wen anderes großes. Kein einziger Fehlpass! Aber eben auch kein einziger spieleröffnender Pass. Er ist technisch schon stark, aber eben nicht kreativ. Dieses unterscheide ich übrigens auch bei Höger immer stark. Sicher sind beides keine perfekten und kompletten Spieler, aber können richtig starke Rollenspieler sein.

Meyer auf dem Flügel... tut ihm aktuell gut. Mittelfristig will ich ihn aber wieder im Zentrum sehen, auf der 8. Da sehe ich für ihn das größte Potential. In einem Kurzpasssystem. Er ist Kurzpassspieler und als solcher richtig stark. Iniesta-Vergleiche und Barcelona-Gerüchte kommen wohl nicht von ungefähr. Leider (für ihn) spielen wir aktuell keine Kurzpässe.

Ayhan ist der Spieler, der Geis noch am ähnlichsten ist. Nicht Aogo... scheint aber nach dem unglücklichen EL-Spiel als IV erstmal aus dem Fokus gerückt zu sein. Als DM hatte er auch diese Saison schon vielversprechende Ansätze...


@Sane
"und kann den besser postierten Mitspieler bedienen." Oh... kommt ganz drauf an. Der ballert auch schon gerne selber mal drauf, auch wenn 2 Mitspieler frei vorm gegnerischen Tor stehen. Aber solange er trifft, hat er Recht.
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neo123
19.11.2015 | 11:04 Uhr
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neo123 : 
19.11.2015 | 11:04 Uhr
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neo123 : 
Neustädter für Kola oder Riether für Caicara halte ich Bereich des möglichen. Choupo eher für Di Santo als für Sane. Uns ginge doch sonst jegliche Torgefahr ab.
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neo123
19.11.2015 | 10:57 Uhr
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neo123 : 
19.11.2015 | 10:57 Uhr
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neo123 : 
Ungelesen nen 10er. @TF #2

Das kommt gleich noch.
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