31.10.2011 um 20:21 Uhr
Geschrieben von Sebastinho
Tops & Flops - Indien GP
Topfahrer des Rennens:
Die Saison der Superlative nimmt kein Ende.
Sebastian Vettel kratzt zunehmend an Rekorden, die für die Ewigkeit schienen. Bereits in Abu Dhabi könnte der Doppelweltmeister im Falle einer Pole Position mit Nigel Mansell gleichziehen, der 1992 insgesamt 14-mal als Schnellster aus dem Qualifying hervorging. Zudem könnte der Heppenheimer Michael Schumachers Rekord mit den meisten Siegen in einer Saison egalisieren, sofern Vettel die letzten beiden WM-Läufe des Jahres 2011 gewinnt.
Angesichts Vettels Galavorstellung bei der Indien-Premiere scheinen beide Rekorde absolut machbar. Der Red Bull-Pilot dominierte auf dem Buddh International Circuit nach Belieben: Pole-Position, schnellste Rennrunde, von der ersten bis zur letzten Runde in Führung und folglich Sieger des Indien GP.
Als Fernsehzuschauer bekam dies allerdings kaum mit, da Vettel nur selten gezeigt wurde. Wahrscheinlich war der Heppenheimer zu schnell für die TV-Kameras…
Topteam des Rennens:
Im Vergleich zu Sebastian Vettel wirkt das Tempo der Mercedes GP-Fahrer Michael Schumacher und Nico Rosberg beinahe gemächlich. Eine schlappe Minute fehlte beiden Piloten auf den Sieger.
Warum es dennoch für die Auszeichnung „Topteam des Rennens" reicht? Nun, im Gegensatz zur Konkurrenz holten die Silberpfeile das Optimum aus dem zur Verfügung stehenden Paket heraus. Das auf Platz sieben und acht abonnierte Team kann normalerweise nur dann besser abschneiden, wenn Red Bull, Ferrari und / oder McLaren patzen.
So wie in Indien. Wenn Hamilton und Massa sich streiten, freut sich meist Mercedes GP.
Flopfahrer des Rennens:
Da wir schon bei Felipe Massa und Lewis Hamilton sind. Es ist schon schier unglaublich, in welcher Regelmäßigkeit die Hauptprotagonisten der Saison 2008 aneinander geraten. Sofern es zum Zweikampf zwischen Hamilton und Massa kommt, ist ein Crash – zumindest in diesem Jahr – vorprogrammiert. Für mich ist das Duell bereits jetzt der Running Gag der Formel 1-Saison 2011.
Im Gegensatz zu den vorherigen Zwischenfällen wurde Massa als Verursacher ausgemacht und von den Rennkommissaren um Johnny Herbert mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Ferraris Teamchef Stefano Domenicali beschwerte sich: "Am Scheitelpunkt der Kurve befand sich Felipe meiner Meinung nach vorne. Unser Eindruck war, dass ihm die Linie in dieser Kurve gehört hat."
Die Strafe war zwar hart, aber nichtsdestotrotz vertretbar. Der Brasilianer blickte mehrfach in den Seitenspiegel, als Hamilton zum Überholvorgang ansetzte. Und bei allem Verständnis für die Verteidigung seiner Platzierung: So scharf sticht man nicht in die Kurve, wenn ein Kontrahent neben einem ist.
Für das vorzeitige Ende sorgte Massa jedoch zu einem späteren Zeitpunkt, als er – wie bereits im Training – zu hart über den Randstein räuberte und sich dabei die Aufhängung beschädigte.
Welch Parallele zum teaminternen Ruf, den Felipe Massa mittlerweile genießen soll: Dieser soll nicht weniger ramponiert sein.
Flopteam des Rennens:
Kommen wir zum Massa unter den Teams: Williams, deren Ruf auch schon mal besser war.
Das Team aus dem britischen Grove galt in einer nicht allzu fernen Vergangenheit als die Adresse in der Formel 1. Umso jämmerlicher ist das Bild, welches Williams heutzutage abgibt: Nach 17 Rennen stehen lediglich fünf (!) Punkte auf der Haben-Seite.
Die Performance beim Großen Preis von Indien knüpfte nahtlos an die bisherigen Saisonleistungen an. Während Pastor Maldonado nach einem Getriebeschaden frühzeitig ausschied, dümpelte Rubens Barrichello chancenlos im hinteren Mittelfeld herum.
Sicherlich, Barrichello war durch die Startkollision beeinträchtigt, aber es passte ins Bild, dass der Brasilianer sogar hinter Team Lotus-Fahrer Heikki Kovalainen ins Ziel kam.
So traurig es sein mag: Williams ist nur noch ein Hinterbänkler-Team.
überholmanöver des Rennens:
Überraschung! Mark Webber ist zur Abwechslung nicht am Überholmanöver des Rennens beteiligt.
Stattdessen war es Jaime Alguersuari, der sich in der 14. Runde mit einem beherzten Überholmanöver gegen Adrian Sutil auf der Außenspur durchsetzte und einmal mehr Eigenwerbung betrieb.
Glückspilz des Rennens:
Zugegeben, Vitaly Petrov brachte sich selber in die missliche Lage, aber wie er seinen Renault R30 nach einem Ausritt und anschließender wilder Zick-Zack-Fahrt abfing, sah beeindruckend aus.
Gebracht hat es unterm Strich nichts: Als Elfter schrammte die "Rakete aus Wyborg" denkbar knapp an den Punkten vorbei.
Pechvogel des Rennens:
Auf sicherem Punktekurs befand sich Sebastien Buemi, der dringend auf Top 10-Platzierungen angewiesen ist. Dummerweise war es seinem Motor egal, der in der 24. Runde unvermittelt seinen Dienst aufgab.
Der Schweizer konnte einem nach dem Rennen nur leid tun: "Was soll ich denn tun? Ich gebe wirklich alles, aber wenn es das Schicksal einfach nicht will, bist du eben machtlos. Ich werde weiter pushen - auch wenn ich so viel Scheiße noch nie erlebt habe."
Besonderheit des Rennens:
Wie nur selten zuvor waren sich sämtliche Protagonisten des F1-Zirkus in einer Angelegenheit einig: Die Premiere des Großen Preises von Indien war ein voller Erfolg.
Die Fahrer lobten die Strecke in höchsten Tönen und die Teambosse sowie Bernie Ecclestone lobten die Betreiber des Buddh International Circuit.
Die Formel 1 kann so harmonisch sein... Wie schön!
Spruch des Rennens:
"Wir taten unser Bestes, um ihn einzubremsen, indem wir die Motor-Modi runter drehten und das KERS ausmachten. Wir hätten eine Kuh auf die Strecke stellen sollen, mehr konnten wir nicht machen."
- Red Bull-Teamchef Christian Horner, der die schnellste Runde des Rennens durch seinen Fahrer Sebastian Vettel einfach nicht verhindern konnte.
Die Saison der Superlative nimmt kein Ende.
Sebastian Vettel kratzt zunehmend an Rekorden, die für die Ewigkeit schienen. Bereits in Abu Dhabi könnte der Doppelweltmeister im Falle einer Pole Position mit Nigel Mansell gleichziehen, der 1992 insgesamt 14-mal als Schnellster aus dem Qualifying hervorging. Zudem könnte der Heppenheimer Michael Schumachers Rekord mit den meisten Siegen in einer Saison egalisieren, sofern Vettel die letzten beiden WM-Läufe des Jahres 2011 gewinnt.
Angesichts Vettels Galavorstellung bei der Indien-Premiere scheinen beide Rekorde absolut machbar. Der Red Bull-Pilot dominierte auf dem Buddh International Circuit nach Belieben: Pole-Position, schnellste Rennrunde, von der ersten bis zur letzten Runde in Führung und folglich Sieger des Indien GP.
Als Fernsehzuschauer bekam dies allerdings kaum mit, da Vettel nur selten gezeigt wurde. Wahrscheinlich war der Heppenheimer zu schnell für die TV-Kameras…
Topteam des Rennens:
Im Vergleich zu Sebastian Vettel wirkt das Tempo der Mercedes GP-Fahrer Michael Schumacher und Nico Rosberg beinahe gemächlich. Eine schlappe Minute fehlte beiden Piloten auf den Sieger.
Warum es dennoch für die Auszeichnung „Topteam des Rennens" reicht? Nun, im Gegensatz zur Konkurrenz holten die Silberpfeile das Optimum aus dem zur Verfügung stehenden Paket heraus. Das auf Platz sieben und acht abonnierte Team kann normalerweise nur dann besser abschneiden, wenn Red Bull, Ferrari und / oder McLaren patzen.
So wie in Indien. Wenn Hamilton und Massa sich streiten, freut sich meist Mercedes GP.
Flopfahrer des Rennens:
Da wir schon bei Felipe Massa und Lewis Hamilton sind. Es ist schon schier unglaublich, in welcher Regelmäßigkeit die Hauptprotagonisten der Saison 2008 aneinander geraten. Sofern es zum Zweikampf zwischen Hamilton und Massa kommt, ist ein Crash – zumindest in diesem Jahr – vorprogrammiert. Für mich ist das Duell bereits jetzt der Running Gag der Formel 1-Saison 2011.
Im Gegensatz zu den vorherigen Zwischenfällen wurde Massa als Verursacher ausgemacht und von den Rennkommissaren um Johnny Herbert mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Ferraris Teamchef Stefano Domenicali beschwerte sich: "Am Scheitelpunkt der Kurve befand sich Felipe meiner Meinung nach vorne. Unser Eindruck war, dass ihm die Linie in dieser Kurve gehört hat."
Die Strafe war zwar hart, aber nichtsdestotrotz vertretbar. Der Brasilianer blickte mehrfach in den Seitenspiegel, als Hamilton zum Überholvorgang ansetzte. Und bei allem Verständnis für die Verteidigung seiner Platzierung: So scharf sticht man nicht in die Kurve, wenn ein Kontrahent neben einem ist.
Für das vorzeitige Ende sorgte Massa jedoch zu einem späteren Zeitpunkt, als er – wie bereits im Training – zu hart über den Randstein räuberte und sich dabei die Aufhängung beschädigte.
Welch Parallele zum teaminternen Ruf, den Felipe Massa mittlerweile genießen soll: Dieser soll nicht weniger ramponiert sein.
Flopteam des Rennens:
Kommen wir zum Massa unter den Teams: Williams, deren Ruf auch schon mal besser war.
Das Team aus dem britischen Grove galt in einer nicht allzu fernen Vergangenheit als die Adresse in der Formel 1. Umso jämmerlicher ist das Bild, welches Williams heutzutage abgibt: Nach 17 Rennen stehen lediglich fünf (!) Punkte auf der Haben-Seite.
Die Performance beim Großen Preis von Indien knüpfte nahtlos an die bisherigen Saisonleistungen an. Während Pastor Maldonado nach einem Getriebeschaden frühzeitig ausschied, dümpelte Rubens Barrichello chancenlos im hinteren Mittelfeld herum.
Sicherlich, Barrichello war durch die Startkollision beeinträchtigt, aber es passte ins Bild, dass der Brasilianer sogar hinter Team Lotus-Fahrer Heikki Kovalainen ins Ziel kam.
So traurig es sein mag: Williams ist nur noch ein Hinterbänkler-Team.
überholmanöver des Rennens:
Überraschung! Mark Webber ist zur Abwechslung nicht am Überholmanöver des Rennens beteiligt.
Stattdessen war es Jaime Alguersuari, der sich in der 14. Runde mit einem beherzten Überholmanöver gegen Adrian Sutil auf der Außenspur durchsetzte und einmal mehr Eigenwerbung betrieb.
Glückspilz des Rennens:
Zugegeben, Vitaly Petrov brachte sich selber in die missliche Lage, aber wie er seinen Renault R30 nach einem Ausritt und anschließender wilder Zick-Zack-Fahrt abfing, sah beeindruckend aus.
Gebracht hat es unterm Strich nichts: Als Elfter schrammte die "Rakete aus Wyborg" denkbar knapp an den Punkten vorbei.
Pechvogel des Rennens:
Auf sicherem Punktekurs befand sich Sebastien Buemi, der dringend auf Top 10-Platzierungen angewiesen ist. Dummerweise war es seinem Motor egal, der in der 24. Runde unvermittelt seinen Dienst aufgab.
Der Schweizer konnte einem nach dem Rennen nur leid tun: "Was soll ich denn tun? Ich gebe wirklich alles, aber wenn es das Schicksal einfach nicht will, bist du eben machtlos. Ich werde weiter pushen - auch wenn ich so viel Scheiße noch nie erlebt habe."
Besonderheit des Rennens:
Wie nur selten zuvor waren sich sämtliche Protagonisten des F1-Zirkus in einer Angelegenheit einig: Die Premiere des Großen Preises von Indien war ein voller Erfolg.
Die Fahrer lobten die Strecke in höchsten Tönen und die Teambosse sowie Bernie Ecclestone lobten die Betreiber des Buddh International Circuit.
Die Formel 1 kann so harmonisch sein... Wie schön!
Spruch des Rennens:
"Wir taten unser Bestes, um ihn einzubremsen, indem wir die Motor-Modi runter drehten und das KERS ausmachten. Wir hätten eine Kuh auf die Strecke stellen sollen, mehr konnten wir nicht machen."
- Red Bull-Teamchef Christian Horner, der die schnellste Runde des Rennens durch seinen Fahrer Sebastian Vettel einfach nicht verhindern konnte.
Aufrufe: 3122 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 4 | Erstellt:31.10.2011
ø 10.0
KOMMENTARE
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01.11.2011 | 06:41 Uhr
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Mir will ja nicht in den Kopf gehen, dass Vettel den Button nach belieben dominiert und Webber nicht einmal Schritt halten kann...
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31.10.2011 | 23:27 Uhr
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Red_7 :
Irgendwie habe ich immer ein wenig Mitleid mit Felipe wenn er so im Fokus steht. Sei es wegen der Kollision oder wegen seines "Nummer 2"-Status...Der Abstieg von Williams ist schon der Hammer. Wirklich schade wenn so ein Traditionsteam sich so auf dem absteigenden Ast befindet.
0
31.10.2011 | 21:11 Uhr
-2
"Massa unter den Teams" ist eine super Idee an sich aber hätte man sich nen besseren, griffigeren Begriff für nehmen können. Etwas mehr Kreativität bitte!
War schon sehr lustig mit Horner/RB und Vettel. Wobei ich glaube, dass es schon etwas gespielt war. Glaube nicht dass man sich wirklich so viel Sorgen gemacht hat deswegen. Schauspielern muss man eben auch können heute. Fands beeindruckend, wie Vettel den Button immer wieder auf Abstand halten konnte und den Abstand nach den Boxenstopps immer wieder herstellen konnte.
Mercedes als Topteam finde ich etwas übertrieben, sie haben ja nix besonderes geleistet, sondern nur das Übliche und hatten halt sehr viel Glück, vielleicht eher was für die Glückabteilung gewesen.
Wobei ich auch nicht sagen könnte, wer da sonst als Topteam in Frage kommen würde.
Massa ist schon bitter. Aber es passt auch in seine Saison. Ich meine, man muss ja nur mal auf den Punktestand gucken. Die Lücke zwischen den anderen Topautos ist gigantisch. Ich mein es kann ja nicht angehen, dass er weniger als halb so viele Punkte hat, wie das nächste Topauto. Das ist einfach eine miserable Leistung, für die es keine Entschuldigung gibt und die für Ferrari untragbar ist.
Für mich ist Massa trotz Hamilton der Flopfahrer des Jahres.
Übrigens fehlt in diesem Satz ein Wort:
"Zudem könnte Vettel hinsichtlich der meisten Siege in einer Saison mit Michael Schumacher,..."
Da fehlt nach dem Schumacher ein "gleichziehen".
1
31.10.2011 | 20:51 Uhr
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31.10.2011 | 20:49 Uhr
0
Dr_D :
Der Horner Spruch ist Klasse. Ob er sowas auch sagen würde, wenn der Titel noch nicht im Sack wäre?Noch Klasserer ist allerdings "Massa unter den Teams: Williams". Wie geil ist das denn?
Das schreit förmlich nach dem Massa des Rennes, oder der Saison.
Übrigens ist Massa vollkommen zu recht der Flopfahrer des Rennnes. Jemand der aus Fehlern nicht lernt, siehe Quali Aufhängungsbruch, der ist ein Flop. Und bleibt es auch.
Die Strafe gegen Massa ist zwar etwas übertreiben, wie fast alle Strafen bei solchen Aktionen, aber es trifft in meinen Augen diesmal Massa zu recht. Nur weil man sich vorne wähnt kann man nicht einfach in die Kurve einlenken, obwohl man weiß, da ist noch ein Fahrzeug.
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Das man die Leistung an einem Wochenende als Flop bezeichnet, dagegen habe ich ja nichts. Nur es gibt da dann immer Leute die das aufgreifen und grundsätzlich und persönlich gegen den Fahrer ledern. Und das geht mir dann immer etwas gegen den Strich...
Das ist aber bei mir Sportarten unabhängig.