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Formel 1


Gründer: santiagodiaz | Mitglieder: 116 | Beiträge: 60
29.08.2011 um 18:09 Uhr
Geschrieben von Sebastinho
Tops & Flops - Belgien GP
Topfahrer des Rennens:

Spa und Schumacher. Eine Kombination, die in all den Jahren für viele wunderbare Formel 1-Momente gesorgt hat. So auch in 2011.

In seinem "Wohnzimmer" fuhr Schumacher in unnachahmlicher Art und Weise von Startplatz 24 bis auf Rang 5 vor. Allein in der Startphase schnupfte er neun (!) Konkurrenten. "Wie im Film. Er ist ein Kämpfer", kommentierte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug die Leistung Schumachers.

Mit großer Genugtuung dürfte der 42-Jährige das Überholmanöver gegen seinen Teamkollegen Nico Rosberg kurz vor Rennende empfunden haben, der ihm in seiner zweiten Karriere weitaus stärker einheizt, als es Schumacher lieb ist. "Das war ganz bestimmt kein Jubiläumsgeschenk", beteuerte Rosberg, der am Ende Sprit sparen musste. Wer dies bezweifeln sollte, dem sei ein Blick auf die Rundenzeiten vor dem Überholvorgang empfohlen.

So oder so, wer 19 Plätze in einem Grand Prix gutmacht, muss ein überragendes Rennen gefahren sein. Die Farbe seines Jubiläumshelms war Programm: Die Leistung Schumachers war Gold wert!

Topteam des Rennens:

Es war ein hartes Wochenende für das Weltmeisterteam. Vor der Sommerpause wurde Red Bull Racing eine leichte Formkrise angedichtet. Button, Hamilton und Alonso hießen die letzten jeweiligen Grand Prix-Sieger. Spa galt im Vorfeld als vermeintliches Problem-Rennen, da die Streckencharakteristik der Konkurrenz besser liegen sollte. Die Sorgenfalten wurden im Laufe des Qualifying nicht weniger. Red Bull kämpfte mit massiver Blasenbildung auf den weichen Reifen. Das österreichisch-englische Team war bei seinem Radsturz über die Empfehlungen von Pirelli hinausgegangen.

"Ich fand das eine schwierige Entscheidung und am Ende des Rennens war ich sehr erleichtert, dass beide Fahrer in Sicherheit waren", gab Newey nach dem Rennen in Bezug auf die riskante Vorgehensweise ehrlich zu.

Trotz jener Schwierigkeiten triumphierte Red Bull Racing völlig souverän mit einem Doppelsieg und untermauerte den Status als haushoher Favorit in beiden WM-Wertungen.

Flopfahrer des Rennens:

Übermotiviert. Auf dieses eine Wort lässt sich die Aktion von Bruno Senna beim Start reduzieren. Mit großen Ambitionen startete der ehemalige GP2-Vizechampion in sein erstes komplettes Rennwochenende für das Renault-Team. Der siebte Platz am Samstag war bemerkenswert, schließlich ließ der Brasilianer in Q3 zum einen seinen Teamkollegen Vitaly Petrov hinter sich und zum anderen einen absoluten Top-Piloten wie Fernando Alonso.

Den positiven Eindruck und die Aussicht auf eine ordentliche Punkteausbeute ruinierte er sich bereits beim Start, als er viel zu spät bremste und in Folge dessen mit Jaime Alguersuari kollidierte. Zu Recht gab es für dieses Vergehen eine Durchfahrtsstrafe. Senna konnte zwar das Rennen beenden, mehr als Position 13 sprang dabei aber nicht heraus. "Das ganze kam halt davon, dass ich das Auto noch nie mit vollen Tanks gefahren war, also auch überhaupt keine Erfahrung hatte, wie es sich da verhalten würde", begründete Senna sein Malheur. Allerdings darf diese Aussage etwas bezweifelt werden, denn bereits in Ungarn konnte er einige Erfahrungen im – sicherlich nicht stets halb vollgetankten - Renault sammeln.

Flopteam des Rennens:

Allzu große Kritik verdiente sich eigentlich kein Team. Zumindest wenn es um die Leistungen beim Belgien GP geht. Unter dem Strich landete jeder Rennstall dort, wo man es erwarten durfte. Auch die Scuderia Toro Rosso kann sich eigentlich nichts vorwerfen lassen. Außer, dass das Glück einen ganz weiten Bogen um die Mannschaft aus Faenza machte. Wenn es so etwas wie Karma geben sollte, wissen nur die Verantwortlichen, weshalb bei diesem Rennen aber auch wirklich alles schief lief.

Teamchef Franz Tost nimmt die unverschuldeten Ausfälle sportlich und setzt stattdessen auf die Erkenntnisse des Wochenendes: "Alle Updates am STR6 haben eine verbesserte Leistung abgeliefert. Unsere Geschwindigkeit hat Mut gemacht und das bedeutet, dass wir nun nach vorne sehen können und es in zwei Wochen noch einmal probieren". Richtig so!

Überholmanöver des Rennens:

Mark Webber ist ohne Zweifel ein starker Charakter. Man kann guten Gewissens behaupten, dass der Australier Eier hat. Dies stellt er nicht nur mit seinen tollen Überholmanövern regelmäßig unter Beweis.

In Spa war es wieder soweit. Eingangs der berüchtigten Eau Rouge schob er sich auf der Außenseite an Fernando Alonso vorbei. "Wenn man Rad an Rad fährt, bei 290 km/h, dann am Fuße der Eau Rouge ist, darf man nichts falsch machen", erklärte er seinen Coup. "Ich hatte einen guten Windschatten, Fernando hat hart gepusht, es hat Spaß gemacht. Aber wenn wir uns berühren, ist es vorbei". Der schnelle Mann aus Down Under jubelte verständlicherweise über den spektakulären Positionsgewinn: "Es war atemberaubend!"

Glückspilz des Rennens:

Zugegeben, im Grunde genommen ist Lewis Hamilton wahrlich kein Glückspilz. Titelträume? Adé! Podiumsplatzierung? Goodbye! Das Wochenende zum Großen Preis von Belgien wird der Ex-Weltmeister von 2008 am liebsten möglichst zügig abhaken wollen. Nicht zuletzt aufgrund des üblen Abflugs an der schnellsten Stelle der Strecke.

Beim Anbremsen auf "La Source" fuhr ihm der unmittelbar zuvor überholte Kamui Kobayashi ins Heck, woraufhin der Brite mit einer Geschwindigkeit von rund 300 km/h in die Streckenbegrenzung knallte. Den Zuschauern stockte der Atem, als Hamilton keine Regung von sich gab, nachdem sein zerstörter Bolide zum Stillstand kam. Offensichtlich steckte ihm noch der Schock in den Knochen. Die Tatsache, dass Hamilton glimpflich davon kam, war in Anbetracht der Umstände nicht selbstverständlich!

Pechvogel des Rennens:

Mit seiner Karrierebestleistung in der Qualifikation im Rücken ging Jaime Alguersuari mit großer Vorfreude in den Belgien GP. Punkte schienen nicht zuletzt aufgrund eines guten Starts absolut möglich. Doch ehe er sich versah, war das Rennen auch schon vorbei.

Der von der Seite heranrauschende Renault-Neuling Bruno Senna krachte in den Toro Rosso und zerstörte dabei neben dem Frontflügel auch die Aufhängung des von Alguersuari pilotierten STR6. Dumm gelaufen!

Besonderheit des Rennens:

Keine Frage, im Mittelpunkt des diesjährigen Großen Preises von Belgien stand das Jubiläum von Michael Schumacher. Ein spezielles Präsent überreichte ihm sein –sprichwörtlich - einmaliger Teamchef Eddie Jordan.

"Nach 20 Jahren: Ich habe ihm heute die Kupplung mitgebracht, die Michael damals gebraucht hätte", entschuldigte sich der ehemalige Rennstallbesitzer für den damaligen Vorfall, der zu Schumachers Ausfall bei dessen Debüt führte. Jordan hatte seinerzeit an einer neuen Kupplung gespart. Merke: Unrecht verjährt nie!

Spruch des Wochenendes:

"I'm relived to see you"

RB-Technikchef Adrian Newey offenbarte seinen Fahrern im Anschluss an das Rennen seine zwischenzeitlichen Sorgen.
Aufrufe: 4041 | Kommentare: 23 | Bewertungen: 8 | Erstellt:29.08.2011
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KOMMENTARE
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Dr_D
31.08.2011 | 18:50 Uhr
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Dr_D : 
31.08.2011 | 18:50 Uhr
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Dr_D : 
Wenn ich ein Rennfahrer wäre und wäre gerade mit 300 in die Planken gekracht würde uch noch ganz andere Sachen sagen als Hamilton.
Alles war kurz nach dem Rennen gesagt wird, darf man nicht so auf die Goldwaage legen. Adrenalin ist das Stichwort.

@red_7
Hamilton wird sich sicher schon in den Allerwertesten gebissen haben. Und das auch zu Recht.
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Red_7
31.08.2011 | 00:35 Uhr
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Red_7 : 
31.08.2011 | 00:35 Uhr
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Red_7 : 
Ich glaube der Junge ist tiefst in seinem innersten sein größter Kritiker, auch wenn sich das manchmal in etwas emotionalen Aussagen äußert. Aber es kann ja nicht jeder wie Kimi Eis essen,...



...während des Rennens.
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UnrealFabian
31.08.2011 | 00:31 Uhr
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31.08.2011 | 00:31 Uhr
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Das Ausscheiden war ja im Endeffekt wirklich Strafe genug. Vor allem wie kleinlaut Hamilton danach war, WM abgeschrieben usw. Und dabei wirklich so ruhig und zurückhalten. Völlig ungewohnt.
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Red_7
31.08.2011 | 00:29 Uhr
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Red_7 : 
31.08.2011 | 00:29 Uhr
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Red_7 : 
Das gute alte Surer-Motto. Er ist raus, also wozu noch bestrafen.

Ich weiß jetzt nicht was im Reglement als Folge für eine Verwarnung vorgesehen ist, ist es das gleiche wie Bewährung oder mehr als gelbe Karte zu verstehen...

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UnrealFabian
31.08.2011 | 00:18 Uhr
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31.08.2011 | 00:18 Uhr
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Klar, man sollte jetzt nicht jede Kollision bestrafen.
Aber es passt mir halt von der Verhältnismäßigkeit nicht. Erst wird nur Maldonado bestraft und dann bekommt Lewis keine, obwohl er schon ne Verwarnung hatte. Wundert mich halt etwas, ist halt nicht konsequent.
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Red_7
31.08.2011 | 00:15 Uhr
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Red_7 : 
31.08.2011 | 00:15 Uhr
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Red_7 : 
Er wurde halt verwarnt und das Ding mit Kamui wurde ja den Stewards vorgelegt und die haben gesagt Rennunfall, was ich auch nachvollziehen kann. Er war direkt nach Eau Roug schon vorbei und durfte dann noch DRS einsetzten, da kann man dann verstehen dass er nicht unbedingt damit rechnet, dass Kamui im Windschatten wieder aufschließt.

Tendenziell gefällt es mir ja wenn nicht jede Kollision mit Strafen belegt wird, solange einer nicht arg daneben liegt...

Das ist so ein Trend der mir nicht gefällt. Wobei wo wäre die SPOX F1 Gruppe ohne diese (http://youtu.be/7FzNZSaKOsQ) Strafe...
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UnrealFabian
31.08.2011 | 00:11 Uhr
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31.08.2011 | 00:11 Uhr
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Ging mir ähnlich. Erst dachte ich nur "oh Hamilton abgeflogen, yeah" aber als ich es dann genauer sah und sah das er sich net regte, wurde mir etwas mulmig, als sie dann noch meinten das Medical Car sei unterwegs stieg es nochma an. Aber kurz danach sah man Hamilton ja schon am Kommandostand, da war ich beruhigt.

Und ich fand beide waren nicht sauber in der Situation, beide haben dazu beigetragen, deswegen auch wenn dann für beide ne Strafe.
Aber das Hamilton dann unter besonderer Beobachtung fährt und nach der Sache mit Kobayashi gar nix bekam, war schon komisch.
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Red_7
31.08.2011 | 00:03 Uhr
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Red_7 : 
31.08.2011 | 00:03 Uhr
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Red_7 : 
Ich muss sagen, als sich Hamilton so gar nicht gerührt hat, habe ich schon den Atem ganz gehörig angehalten...

Und ich fand nicht, das er in der Quali eine Strafe verdient hatte. Ich hatte da schon den Eindruck Maldonado wollte da die Rechnung von Monaco begleichen.
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UnrealFabian
30.08.2011 | 23:52 Uhr
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30.08.2011 | 23:52 Uhr
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Große Klasse, wie immer.

Topfahrer, ich gönne dir den Schumi, auch wenn ich persönlich doch eher Vettel genommen hätte.
Topteam kann man nur RB nehmen, starkes Wochenende, Respekt!

Beim Flop passt es bei mir gar nicht, weder Fahrer noch Team. Du schreibst es ja richtig, Toro Rosso hatte PECH und hat sonst ein unfassbar starkes Wochenende abgeliefert. Hätte Pechvogel diesma in Pechvögel geändert und da Toro Rosso reingepackt.
Flopteam wäre dann eher Ferrari, die nicht wirklich konkurrenzfähig waren dieses Wochenende.
Flopfahrer Bruno finde ich hart, er war im Training un in der Quali richtig stark und hatte im Rennen einen Fehler der ihm das Rennen gekostet hat. Da hatten andere Fahrer um einiges mehr auf dem Kerbholz (zB Hamilton der seine WM Chance wegwirft).

Hamilton Glückspilz passt schon, würde auch noch die nicht erhaltene Strafe von der Quali draufpacken.
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Red_7
30.08.2011 | 23:19 Uhr
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Red_7 : 
30.08.2011 | 23:19 Uhr
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Red_7 : 
Witmarsh sagt ja schließlich auch das das Ding auf Kamuis Kappe geht...
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