In der These der Woche werden StateFarm und elchinger fortan eine These aus der NBA diskutieren. Jeden Sonntag erscheint eine neue Ausgabe des Formats, dass wie wir hoffen, zu gefallen wissen wird. Viel Spaß beim Lesen!

These der Woche die Neunte beschäftigt sich mit den San Antonio Spurs. Seit Jahren halten sich die Spurs mit dem Motto "Old but Gold" unter den Top-Teams der Liga, letztes Jahr verloren sie sogar nach erst sieben Spielen die NBA-Finals gegen Miami. Die aktuelle Saison ist die 15. in Folge, in der die Spurs 50 Siege oder mehr verbuchen konnten. Doch wie steht es in diesem Jahr mit den Titelchancen der Spurs?

"Die San Antonio Spurs haben sich heimlich zum Top-Favoriten auf den Meistertitel gemausert und können wieder einen Championship-Run starten."

elchinger: Die San Antonio Spurs haben immer noch das Zeug, um Champion zu werden. Mit Coach Pop haben sie den besten Trainer der Liga, der weiß, wie man seine Spieler verbessert. Außerdem merkt man auch, dass er weiß, wie er seine Spieler einsetzen muss. San Antonio ist die wohl seit Jahren eingespielteste Mannschaft, die in den Off-Seasons immer nur 2-3 kleine Änderungen vornimmt. Der Kern der Mannschaft um Parker, Duncan, Ginobili und Leonard ist seit Jahren so zusammengestellt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Spurs eine extrem tiefe Bank besitzen, obwohl sie vom Namen her nicht die besten Spieler haben. Natürlich ist ein Ginobili bockstark, aber Marco Belinelli, Patty Mills, Austin Daye oder die anderen Bench-Player haben nicht die individuelle Klasse wie z.B. die Spieler der Clippers-Bank. Auffällig ist auch, dass die Spurs sehr viele Waffen besitzen, die heißlaufen können, egal ob Tony Parker, Danny Green, Manu Ginobili, Mills oder Belinelli, aber sie besitzen auch starke Defender, wie Kawhi Leonard, Green, oder auch Tim Duncan. Der letztgenannte Tim Duncan gibt in dieser Saison wieder einmal eine tolle Figur ab (15.6 PPG und 10 RPG). Gegen schwächere Teams sind die Spurs extrem abgezockt, aber gegen die guten Teams haben sie oft verloren. Unter anderem haben sie gegen OKC eine 0:4 Bilanz in der Regular Season. Ja, es ist nur die Regular Season, aber mit den Ergebnissen aus den letzten Jahren kann man erkennen, dass die Spurs ihre Probleme haben, wenn es gegen die Thunder geht. Auch gegen die Rockets und Clippers hatten die Spurs so ihre Probleme. Aber man muss sich auch mal die Minutenverteilung bei den Spurs ansehen. Parker und Duncan werden in den Playoffs mehr Minuten bekommen. Deswegen denke ich auch, dass die Spurs noch einen Gang hochschalten können.

Fazit: Ich denke, dass die Spurs eine Titelchance besitzen, aber sie müssen hoffen, dass die Thunder schon vor einem etwagigen Aufeinandertreffen rausgekegelt werden. Sollten die Spurs auf die Thunder treffen, denke ich nicht, dass das Team von Coach Pop weiterkommen wird.

StateFarm: Seit Jahren fragen sich Fans und Experten: "Wann sind sie endlich zu alt, um um die Championship zu Spielen?" Wahrscheinlich nie, denn auch dieses Jahr führen die "guten, alten Spurs" die Liga mit einer Bilanz von 59-17 (Stand: 6.4.2014) an. Der Kader ist mal wieder unspektakulär, aber klug zusammengestellt, die Spieler können sich auf ihre Stärken beruhen. Vielleicht konnten ein Danny Green oder Tim Duncan ihre phänomenalen Leistungen der letzten Playoffs nicht ganz halten, die Verpflichtung von Marco Belinelli und die Entwicklung von Boris Diaw kompensieren dies aber locker. Als Team legen die Spurs in den Top 5 was Wurfquote, Dreierquote, Freiwurfquote, Defensiv-Rebounds und Assists anbelangt, zudem kassieren sie die viertwenigsten Punkte pro Partie. Auf den ersten Blick kann man bei den Spurs keine wirkliche Schwäche ausmachen, klar merkt man manchmal, dass sie schon ein paar NBA-Minuten mehr abgespult haben, dennoch sind sie das wahrscheinlich klügste Team der Liga. Warum die Spurs in der Weiten der NBA-Fans trotzdem nicht als Top-Contender gelten, ist erklärbar mit der Tatsache, dass sie sich gegen einzelne Gegner sehr schwer tun, gegen Houston stehen sie in dieser Saison 0-3, gegen die City Thunder aus Oklahoma gar 0-4. Zwar konnten sie gegen relativ junge Truppen wie aus Golden State (4-0) oder Los Angeles (Clippers, 2-1) meistens die Oberhand behalten, dennoch gibt es anscheinend Teams, die den Spurs, wenn sie konzentriert spielen, große Probleme bereiten können. Gegen die beiden Ost-Mächte Indiana und Miami steht man die Saison über jeweils 1-1. Für die Spurs kommt es also auch auf die Gegner an, wenn sie ihre fünfte Meisterschaft holen wollen. Zudem wird kein Team Meister, wenn die einzelnen Spieler in die Playoffs noch eine Schüppe auf ihre bisherigen Leistungen drauflegen können. Dass Tony Parker, Manu Ginobili oder Tim Duncan das können, steht außer Frage, aber ob die Scharfschützen Belinelli oder Green (erneut) können, werden wir sehen. Auch von Kawhi Leonard hängt es ein Stück weit ab, da er für den besten gegnerischen Flügelspieler in der Defense zuständig ist. Auch wie Tiago Splitter sich als Starting Center in der Defense schlägt, könnte von Bedeutung werden.

Fazit: Ein weiterer Championship-Run ist den Spurs wieder einmal zuzutrauen. Allerdings kommt es dieses Jahr mehr wie sonst auf die Gegener an, die ihnen auf den Weg bis in die Finals begegnen. Ein Serie gegen die Oklahoma City Thunder oder die Houston Rockets würden, dass haben die Regular Season Vergleiche gezeigt, wohl eher ein Ausscheiden der Truppe von Coach Pop bedeuten. Sollten sie dennoch die Finals erreichen und dort auf Miami oder Indiana treffen, wäre dies eine sicherlich spannende und ausgeglichene Final-Serie, aber um dort hinzukommen muss für die Spurs wie gesagt mehr richtig laufen als wie in den Jahren zuvor.



Wir bedanken uns bei euch für's Lesen. Wir freuen wir uns über Kommentare, konstruktive Kritik, Bewertungen und eure Meinung zu den Spurs.