Let's fly over Asia!

Suwon ist mit rund einer Million Einwohnern die 7. größte Stadt in Südkorea. Zwar hat die nur rund 50 Kilometer entfernte politische Hauptstadt und Metropole Seoul 10-mal soviele Einwohner und optisch dem historischen Suwon einiges voraus, jedoch gilt Suwon als heimliche fussballerische Hauptstadt des Landes. Dies ist wohl den Suwon Samsung Bluewings zu verdanken...



Gründung und schneller Erfolg

Als 9. Klub wurden die Suwon Samsung Bluewings am 9. Dezember des Jahres 1995 in die K-League, die höchste Spielklasse in Südkorea, aufgenommen. Dies ist auch gleichzeitig das offizielle Gründungsdatum des Klubs. Wie man nur unschwer am Namen erkennen kann, gab der große Konzern Samsung Group die Gründung in Auftrag, da man sich mit den anderen südkoreanischen Unternehmen, die ebenfalls in der K-League ihre eigenen Mannschaften hatten, messen wollte. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass es ausschließlich nur Mannschaften, die von Unternehmen getragen werden, in der einzigen Profiliga in Südkorea gibt. Besonders nennenswert ist außerdem die Tatsache, dass es keine Absteiger in die Zweitklassigkeit gibt.

Natürlich pumpte Samsung ordentlich viel Geld in den Verein, um so erfolgreich wie möglich das Unternehmen zu vertreten. Man errichtete sich einen Zeitplan, der folgendes vorsah: In 3 Jahren sollte man Meister werden, in 5 sogar die asiatische Champions-League gewinnen und schließlich in nur 10 Jahren zu einem weltweit renommierten Klub heranreifen. Dafür nahm man auch den ehemaligen südkoreanischen Nationaltrainer (WM-Teilnahme 1994), Kim Ho, als Trainer unter Vertrag. Er sollte zum erfolgreichsten Trainer in der bisherigen K-League-Geschichte werden.

Das schwierigste, der Start, gelang hervorragend: Man schloss die 1. Saison als Vizemeister ab, da man sich bis ins Finale durchkämpfte (in Südkorea wird über den Gewinn der Meisterschaft in Play-Offs entschieden), wo man im Hinspiel sogar auswärts einen Sieg bei Ulsan Hyundai verbuchen konnte, jedoch das Rückspiel angeblich aufgrund von very suspicious refereeing (Quelle: Homepage) und damit gleichzeitig das Finale verlor. Im Pokal kam man außerdem ebenfalls ins Finale, musste da aber ebenfalls eine Niederlage im Elfmeterschiessen einstecken.

Das Jahr 1997 verlief eher bescheiden doch folgte von 1998 bis 2003 die bisher erfolgreichste Periode der Vereinsgeschichte: Man gewann unter Kim Ho innerhalb von 5 Jahren 2-mal die Meisterschaft, 1-mal den nationalen Pokal, 4-mal den Ligapokal, 2-mal den nationalen Supercup und jeweils 2-mal die asiatische Champions-League und den asiatische Supercup bis Ho 2003 dem Verein den Rücken kehrte. Teilweise waren sehr dramatische Spiele dabei, die erst im Elfmeterschiessen entschieden wurden. So zum Beispiel im Champions League Finale von 2002 gegen den Erzrivalen aus der Hauptstadt, dem FC Seoul, als man nach torlosen 120 Minuten den Sieg doch noch nach einem 4:2 n.E. für sich einfahren konnte. Interessant ist, dass die Bluewings ihre 1. Meisterschaft tatsächlich wie erhofft nach 3 Jahren gewannen und die asiatische Chmapions-League zum ersten Mal 2001. Sie konnten ihre hoch gesteckten Zeiele in der Tat erreichen.

Bum-Kun Cha

Nachdem Weggang von Ho, war sein Nachfolger schnell gefunden: Bum-Kun Cha. Den älteren Usern hier bei SPOX sollte dieser Name bekannt sein. In den 80ern Jahren stürmte der Südkoreaner in den Reihen von Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen, für die er insgesamt über 300 Spiele absolvierte. Dabei gewann er während seiner Zeit in Frankfurt den UEFA- und den DFB-Pokal. In Leverkusen konnte er 1988 ebenfalls den UEFA-Pokalsieg feiern.

Er sollte auch den Bluewings zu weiteren Titeln verhelfen, was ihm auch gelang: In seiner ersten Saison 2004 holte er gleich die Meisterschaft nach Suwon. Ein Jahr später führte er die Mannschaft zum Gewinn des nationalen Supercups, des Ligapokals und des A3 Champions Cup. Dies ist ein Wettbewerb, an dem die besten Mannschaft aus Südkorea, China und Japan teilnehmen. Daraufhin folgte jedoch eine kleinere Durststrecke, als man in den Jahren 2006 und 2007 keinen Titel verbuchen konnte. Ein Jahr später war es dann jedoch wieder soweit – man gewann die K-League zum nun schon 4. Mal und das gegen den Erzrivalen FC Seoul im Finale mit 1:1 und 2:1. Umso größer war die Entäuschung in der darauffolgenden Saison, als man aus 28 Spielen nur 32 Punkte holte und die Saison als 10. abschloss. Man konnte sich jedoch mit dem Gewinn des FA Cups, des nationalen Pokals, trösten. Überraschenderweise reagierte man nicht mit einem Trainerwechsel und lies Cha weiter seine Arbeit verrichten. In der aktuellen Saison, die Ende Februar angefangen hat, haben die Bluewings bisher 3 Spiele absolviert - 2 Siege, eine Niederlage.


Im Suwon World Cup Stadium, welches von den Fans Big Bird Stadium genannt wird und über 43.000 Zuschauern Platz bietet, tragen die Bluewings ihre heimspiele aus. Hier wurden auch 4 Spiele während der WM 2002 in Japan und Südkorea ausgetragen.

Titel en masse

In der bisher 14-jährigen Vereinsgeschichte gewannen die Bluewings sowohl nationle als auch kontinentale Titel. Hier eine schlichte Übersicht über die zahlreichen Erfolge:

Südkoreanischer Meister: 1998, 1999, 2004, 2008
Südkoreanischer Pokalsieger: 2002, 2009
Südkoreanischer Supercupsieger: 1999, 2000, 2005
Ligapokalsieger: 2x1999, 2000, 2001, 2005, 2008

Sieger der asiatischen Champions-League: 2001, 2002
Asiatischer Supercupsieger: 2001, 2002
A3 Champions Cup: 2005

2009 gewann man außerdem den Pan-Picific Cup, der zwischen Mannschaften aus den USA, Australien, China, Japan und Südkorea stattfindet. Dieser Pokal befindet sich jedoch noch im Aufbau und hat deshalb noch kein hohes Prestige erreicht.

(Ehemalige) Stars

Zu aller erst muss man die südkoreanische Torwart-Legende Woon-Jae Lee nennen, der in der Nationalmannschaft in über 15 Jahren 121 Länderspiele absolvierte und an den Weltmeisterschaften 1994, 2002 und 2006 teilnahm. 2008, im Jahr der 3. Meisterschaft für die Bluewings, wurde er als bisher einziger Torhüter zum MVP der Saison gewählt. Seit der ersten Saison des Vereins im Jahre 1996 hütet Lee nun schon das Tor und ist immernoch unbestrittene Nummer 1 sowohl im Verein, als auch in der Nationalmannschaft. Er erlebte jedoch nur drei Meisterschaften mit, da er von 1999 bis 2001 den Militärdienst absolvieren musste.


Die lebende Legende Won-Jae Lee