Hoffnung nach der Krise



Honduras hat sich erstmals seit 1982 wieder für eine WM Qualifiziert. Hoffnung füllt nun das Land. Mitten in der Qualifikation musste Honduras mit seiner politischen Krise kämpfen.
Einzig die WM brachte Hoffnung. Nun wollen sie besser abschneiden als letztes mal, wo sie Gruppenletzter wurden.

Langer Kampf mit Costa Rica

Nach schlechtem Start mit Niederlage gegen Costa Rica zeigte Honduras erstmals sein Potenzial, als man Mexiko mit 3:1 schlug.

Im zweiten Duell haute man Costa Rica mit 4:0 weg. Eine Ansage, zumal man direkt darauf Trinidad&Tobago mit 4:1 schlug. Zwei Niederlagen gegen die USA und Mexiko stoppten den Höhenflug. Und dann kam der alles entscheidende letzte Spieltag:
Costa Rica musste mit 15 Punkten gegen die USA ran, während Honduras mit 13 Punkten gegen El Salvador spielte.

Die USA erzielten in der 95 Minute(!!) das 2:2, und Honduras gewann, sodass Costa Rica wegen schlechterer Tordifferenz in die Relegation musste.

Honduras vergaß seine Krise - und feierte.


Honduras' 3:1 Triumph gegen Mexiko

Sturm als Erfolgsbringer



Zunächst mal zur Aufstellung:

In der Mitte sorgen Osman Chávez und Víctor Bernárdez für die Defensive.
Die offensiven Außen Emilio Izaguirre und Mauricio Sabillón unterstützen das Aufbauspiel. Als Alternative ist Premier-League Akteur Maynor Figueroa da.

Hendry Thomas nimmt die Rolle des Sechsers ein, während Wilson Palacios der Dreh- und Angelpunkt der Honduraner ist.
Auf den Flügeln sorgen Edgar Álvarez und Júlio León dafür, die beiden Spitzen in Szene zu setzen. León ist auch der Freistoßspezialist. Als Alternative gibt es Routinier und Rekordspieler Amado Guevara.

Die beiden Spitzen Carlos Costly und Carlos Pavón sollen die Bälle verwerten. 13 der 17 Treffer in der Quali erzielten die beiden Stürmer. Als Alternative eignet sich David Suazo von Inter.

Eine Taktik ist, klassisch über die Flügel in die Mitte zu gelangen. Ein guter Abnehmer ist der 1.90 Große Costly.
Dann gibt es noch den Weg über die Abwehr, wenn ein Lupfer-Pass über die Verteidiger hinweg zum Stürmer gebracht wird, der dann abschließt.

Aufpassen sollte man somit auf Honduras' Sturm. Sollte der alleine gelassen werden kann das böse enden. Das zentrale Mittelfeld ist eine weitere Stärke.

Stars aus der zweiten Reihe

Zugegeben, die Meisten in Europa aktiven Honduraner sind eher unbekannt.
Sie bauen auch auf Spieler, die auf dem eigenen Kontinent aktiv sind. Die Wichtigsten sind:

Der Torwart

Noel Valladares ist einer dieser Spieler. Der 32-Jährige hat bisher immer in Honduras gespielt, und ist aktuell bei Olimpia unter Vertrag.
Er ist seit Jahren Stammkeeper.

Der Abwehrchef


Víctor Bernárdez ist dagegen einer der Europa-Legionäre. Er spielt beim RSC Anderlecht, und ist 27 Jahre alt. Er hatte in der Quali mit Verletzungen zu kämpfen, ist jedoch ein wichtiger Bestandteil des Teams.

Der Spielmacher

Wilson Palacios ist sicher der "Superstar" der Honduraner. Aktuell ist er bei Tottenham ein wesentlicher Leistungsträger.
Auch in der Nationalmannschaft ist er als zentraler Mittelfeldspieler für die Spielgestaltung verantwortlich, und ist mit seinen 25 noch recht jung.
Zu seinen Stärken gehören sein Passpiel und seine Übersicht.

Der Torjäger


Carlos Pavón sollte den wenigsten ein Begriff sein, denn der 36-Jährige Routinier hatte nur kurze Zeiten in Europa. Er ist aktuell bei Real España.
Dennoch ist er wichtig - nicht nur hat er in der Quali 7 Tore geschossen, sondern er ist auch der Top-Torjäger der Honduraner.
Seine Stärken sind sein Durchsetzungsvermögen und sein Abschluss.

Die Trumpfkarte

David Suazo ist sicher einer der Bekannteren. Nach seiner langen Zeit bei Cagliari, ist er nun bei Inter nurnoch Reservist.
Auch im Nationalteam ist er kein gesetzter Stammspieler, sondern eher ein Joker. Er ist auch als Rotationsstürmer geeignet.

Weitere Europa-Legionäre:: Hendry Thomas(Wigan), Edgar Álvarez(Bari), Júlio César de León(FC Torino), Carlos Costly (GSK Belchatow), Maynor Figueroa(Wigan)

Also sicherlich besser als man gedacht hat.

Der Heilbringer aus Kolumbien



Reinaldo Rueda ist der Name des Trainers. Der 52-jährige Kolumbianer hatte vor seinem Engagement ab 2006 die kolumbianische U-20, sowie die Profis trainiert. Nie als aktiver Fußballer tätig.

Von seinen Spielern wird er sehr geschätzt. "Vor seiner Zeit gab es keinen Nationaltrainer, der sich so intensiv um seine Spieler kümmerte wie er."
sagte Víctor Bernárdez über ihn. Er brachte eine neue Mentalität ins Team hinein, was sich auch zeigte, als er bei seinem Amtsantritt gewettet hat, dass Honduras die WM Quali schafft.

Er hat Honduras bis ins Halbfinale des Gold Cups, sowie natürlich zur WM geführt.

Eine Sensation?

Honduras hat mit Spanien, Chile und der Schweiz ein schweres Los. Von vielen wird Honduras nur belächelt, als Außenseiter gesehen.
Ich sage: unterschätzt sie nicht! Klar, 28 Jahre nicht bei einer WM dabei, aber deshalb sollte man sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wer das tut, kriegt die Strafe.

Es ist schwer, eine Prognose zu wagen. Einerseits haben sie natürlich nicht die Namen von Chile oder Schweiz, und sind aus der CONCACAF, das ist ja generell nicht so prickelnd.
Andererseits sind sie motiviert, haben Verantwortung, das ganze Land wird zuschauen, wie sie sich machen. Sie selbst fühlen sich reif für die WM.

Realistisch gesehen sind die Chancen auf ein Weiterkommen niedrig. Platz 3 wäre vielleicht drinnen.