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… ein gewisser Dirk Nowitzki die Halle durch die Hintertür betritt. Die dutzenden Kamerateams haben da natürlich schon Wind von bekommen und filmen oder fotografieren den deutschen Superstar. Ich bin mittendrin als Dirk in die Halle spaziert und sich locker neben die Jungs auf eine der Schulbänke setzt. Den Spielern auf dem Platz fällt es jetzt natürlich zusehend schwieriger, den Fokus auf das Spiel zu behalten, während Dirk in bester Laune das Spiel kommentiert und die Jungs abfeiert.
Nach dem Spiel nimmt der 2,13-Meter-Mann natürlich auch die Siegerehrung vor. Auch die Spieler der Verlierermannschaft erhalten alle ihren eigenen Hyperdunk-Basketballschuh und strahlen natürlich aus allen noch so verschwitzten Poren, vor allen Dingen weil Dirk im Anschluss an die Siegerehrung noch eine kleine Partie Bump-Out mit den Jungs zockt, bei dem er auch einen seiner in der NBA gefürchteten Slam-Dunks zeigt. Trotzdem wird Dirk am Ende nur Zweiter und muss sich dem kleinsten aller Spieler geschlagen geben, der sich jetzt stolz Finals-MVP-Sieger-Besieger nennen darf. Kann auch nicht jeder von sich behaupten.
Anschließend ist noch eine kleine Presserunde angesetzt, bei der ich ganz gerne noch ein Foto gemeinsam mit Dirk einfangen will. Doch wie es ja immer ist, bleibt die Zeit knapp, der Andrang groß und der Terminkalender eng. Ein paar kleine Kinder, die ich nicht unbedingt im Stile des Weltfriedens vom Feld räumen will, erhaschen noch ein Bild mit dem Superstar. Ich gehe leer aus. Ist aber auch nicht schlimm, ich war wohl einfach nicht geil genug auf dieses Bild.
Wenn ihr Bewegtbilder vom Event sehen wollt und mir zusehen wollt, wie ich von Paul geschlagen werde, dann einfach auf das Video hier unten klicken.



.17:30 Uhr, Berlin-Mitte, Hotel Adlon – Wo ist dieser Schrempf denn nur?

Nach dem Nike-Event habe ich das große Glück, dass mich Haruka noch mit auf seinen Presse-Trip durch Berlin nimmt. Wenn ich mir so vor Augen führe, wie viel der in diesen vier Tagen unterwegs ist, wie viel er da tut und wie wenig Schlaf er eigentlich bekommt, dann muss ich doch mal im Stillen Applaudieren. Um 5 Uhr aufstehen, Interview mit O.J. Mayo abtippen, andere Interviews vorbereiten. Dann zum Training der Mavs. Sich dort gegen jede Menge andere Presseleute durchsetzen und Interviews sammeln. Von da unmittelbar zum Nike-Event. Danach quer durch die Stadt zum Hotel Adlon für das nächste Interview, um kurz darauf wieder im Ritz zu sein. Hört sich nach einem ziemlich geilen Tagesablauf an. Ist es auch, wie ich finde, trotzdem bleibt es stressig.
Im Adlon sollen wir eigentlich den deutschen Basketballstar der Prä-Nowitzki-Ära treffen: Detlef Schrempf. Der sagt allerdings kurzfristig ab, was mich nicht daran hindert, einmal ins Foyer des Hotel Adlon zu blicken, in das man nicht ohne Weiteres hereingehen kann. Durch diese kurzfristige Absage habe ich aber ein wenig Zeit, mit Haruka zu fachsimpeln und über den doch sehr arbeitsintensiven Job eines Reporters vor Ort eines solchen Mega-Events zu reden. So viel Zeit bleibt uns dann auch nicht, da wir uns vorgenommen haben, Dirk heute noch ein zweites Mal zu sehen. Also rennen wir bei schlechtestem Wetter in Richtung Hotel Ritz, frei nach dem Motto: Nur das Beste ist gut genug für uns.

.18:45 Uhr, Berlin-Mitte, Hotel Ritz – Dresscode? Nein, danke!



Mit einer Viertelstunde Verspätung und völlig durchnässt erreichen wir das Ritz, wo Dirk gerade im richtigen Moment aus einem schwarzen Van aussteigt und in richtig schickem Smoking den roten Teppich ins Foyer des Ritz betritt. Hier wird er heute für sein außerordentliches Engagement der Nowitzki-Stiftung in Dallas und Würzburg mit dem „Transatlantic Partnership Award" der amerikanischen Handelskammer geehrt, ein Preis, den vor ihm Größen wie Hans-Dietrich Genscher oder Bill Gates bereits erhalten haben. Damit befindet sich Dirk also in elitärer Gesellschaft.
In elitärer Gesellschaft finden sich auch Haruka und ich vor. Da ich am Morgen noch nicht erahnen konnte, heute mal eben zu einer Gala im Ritz eingeladen zu sein, sehe ich auch dementsprechend gekleidet aus. Bunte Jeans, T-Shirt, Nike-Regenjacke. Haruka hat wenigstens ein Hemd an. Ich komme mir massiv underdressed vor unter einem Gewühl von Anzugträgern, zu denen heute unteren Anderem Marc Cuban, Donnie Nelson, Rick Carlisle und auch Timo Boll zählen. Selbst der Kollege Dré erscheint im eleganten Anzug. Ein echter Blickfang ist übrigens Dirks neue Ehefrau Jessica, die in der Realität wirklich noch netter und hübscher aussieht.
Die Gala an sich ist sehr prunkvoll und schön inszeniert, bringt aber keine weiteren journalistischen Erkenntnisse, so dass wir das Ritz irgendwann wieder verlassen. Haruka begibt sich zurück in sein Hotel, ich steuer so langsam den Berliner Hauptbahnhof an, da ich den Nachtzug nach Köln gebucht habe, der mich noch in dieser Nacht zurückbringen soll.

.8:50 Uhr, Köln Messe/Deutz – Platt aber glücklich zuhause

Das macht der Zug zwar mehr schlecht als recht mit 2 ½ Stunden Verspätung und keinem Halt in Köln, so dass ich erst gegen 9 und nicht wie ursprünglich um 6 meine Heimatstadt erreiche (Danke, Deutsche Bahn!).
Es tut meiner Stimmung aber trotzdem keinen Abbruch, da ich auf einen großartigen, sehr ereignisreichen Tag zurückblicken kann, an dem ich mit einem kompletten Nike-Outfit inklusive Hightech-Schuhen ausgestattet wurde, Dirk Nowitzki gleich zwei Mal ganz nah gegenüberstand, das Leben eines Journalisten vor Ort überblickt habe und die Basketball-Szene noch besser kennengelernt habe. Nebenbei hat mein Team Haruka, Dré und Co eine basketballerische Lektion erteilt und ich habe im 1on1 gegen den Streetball-King gar nicht so schlecht ausgesehen.



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