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NFL @ SPOX


Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
17.11.2011 um 16:49 Uhr
Geschrieben von JanBoehmer
Te-boring - but effective


Zwei angekommene Paesse? In einem kompletten Spiel? Als Starter? Das habe ich ja noch nie gehoert! So ungefaehr reagierte Denvers Cornerback Champ Bailey als er nach dem letzten Spiel seiner Broncos auf die scheinbar erschuetternde Statistik seines Quarterbacks Tim Tebow (2/8 Paesse, 69 Yards, 1 Touchdown) angesprochen wurde. Sein Fazit: "It was Te-boring - but effective."

Langweilig. Und so ganz und gar nicht Starting-Quarterback like. In keinem seiner bisherigen Spiele brachte Tebow mehr als 50 Prozent seiner Paesse an, kommt im Durchschnitt lediglich auf 131,5 Yards pro Spiel. Die Yards, die er regelmaessig dadurch verliert, dass er den Ball zu lange haelt und deshalb gesackt wird, sind hier noch nicht einmal abgezogen. Er verpasst offene Receiver, seine Pocket Presence ist duerftig und sein Dropback laesst viel Raum fuer Verbesserungen. Es gibt nicht wenige, die Tebows Wurftechnik fuer die schlechteste der gesamten NFL halten. Und wenn man den 24-Jaehrigen in den Spielen gegen Detroit und die ersten 55 Minuten gegen Miami gesehen hat, dann kann man diese Kritik gut verstehen. Mehr noch. Man fragt sich: Warum darf dieser Typ ueberhaupt in der NFL spielen?

Warum hat Tim Tebow Erfolg?

Doch auch auf diese Frage hat Tebows Teamkollege bereits die Antwort gegeben: "He is effective". Die Broncos gingen in besagtem Spiel gegen Kansas City naemlich nicht etwa sang- und klanglos unter. Nein, sie besiegten die Chiefs mit 17:10 und haben damit drei ihrer letzten vier Spiele gewonnen - vier Spiele, in denen Tim Tebow Kyle Orton als Starting-Quarterback der Broncos abgeloest hat.

"No one can deny that Tebow is a winner", schreibt ESPN-Experte James Walker. Niemand koenne unter den Teppich kehren, dass Tebow trotz der vielen Unzulaenglichkeiten in seinem Spiel der geborene Anfuehrer ist, der fast immer irgendwie doch noch einen Weg findet, ein Spiel zu gewinnen.

Und das hat mehrere Gruende.

1. So schlecht sind Tebows Statistiken gar nicht.
Mit seinem Quarterback-Rating von 81,7 rangiert er derzeit vor etablierten NFL-Goessen wie Joe Flacco, Philip Rivers, Michael Vick und Mark Sanchez. Und noch viel wichtiger: Waehrend ihm auf der einen Seite haeufig scheinbar einfache Paesse nicht gelingen, macht er auf der anderen Seite kaum eklatante Fehler. Nur einmal warf er den Ball zum Gegner (bei sieben Touchdowns).

2. Tebows Faehigkeit mit dem Ball zu laufen.
"Jedes Mal wenn Tebow mit dem Ball laeuft, ist es so als wuerde er sich selbst einen Pass zuwerfen", schreibt Chase Stuart in der "New York Times". "Und wir koennen diesen Fakt genau so wenig ignorieren, wie wir die Pass-Faehigkeiten der anderen Quarterbacks ignorieren." Klingt interessant. Hoechste Zeit also fuer ein kleines Gedankenexperiment (das - zugegeben - vielleicht etwas weit hergeholt ist): Was passiert, wenn wir Tebow's gesamten Runs als Paesse zaehlen und seine Rushing-Yards und Touchdowns in die Pass-Statistik uebertragen? Fuer das Spiel gegen Oakland hiesse das: 23/34, 242 YDS, 2 TD. Und gegen die Chiefs: 11/17, 112 YDS, 2 TD. Wenn man das fuer jedes seiner Spiele so weitermacht, kommt man am Ende auf 66,7 Prozent angekommener Paesse und 6,7 Yards pro Versuch. Auch das macht ihn nicht zu einem Drew Brees oder Aaron Rodgers - aber es macht ihn vor allem eins: noch effektiver. Und es eroeffnet dem uebrigen Running-Game der Broncos weitere Moeglichkeiten. Denn da die gegnerische Defense immer ein Auge auf einen moeglichen Tebow-Run haben muss, oeffnen sich potenzielle Luecken fuer die eigentlichen Running Backs.

3. Tebow is in Command
Wenn man Tim Tebow eines nicht absprechen kann, dann ist es seine emotionale Art, ein Team wachzuruetteln und anzufeuern. "Ich hatte schon viele grosse Spieler. Aber noch niemanden wie ihn", hat College-Coach Urban Meyer einmal ueber Tebow gesagt. "Er hat etwas ganz besonderes." Und - no Offense, Kyle Orton - genau das hat den Broncos gefehlt.



4. Eine auf Tebow zugeschnittene Taktik.
Die Broncos haben ihre Offense den Staerken Tebows angepasst. Anstatt aus Tebow einen NFL-typischen Quarterback machen zu wollen und ihn in ein vorgefertigtes Playbook zu zwaengen, setzen sie mittlerweile voll auf seine Vorzuege als athletischer Running-Quarterback: Eine Run-intensive "T-bone" Offense, eine "read-option offense", die der gleicht, die Tebow bereits im College erfolgreich spielte. "Wir versuchen immer, die gegnerische Defense aus dem Gleichgewicht zu bringen", erklaert Tebow. "Wie? Das ist egal. Wir findes es heraus. Das ist unsere Taktik. Das ist unser Plan. Dann geht es eigentlich nur noch darum, auf dem Feld gute Entscheidungen zu treffen."

Die Entschluesselung des eindimensionalen Quarterbacks

Alles super, im Staate Colorado? Nein. Denn selbst ein mittelschwerer Tebow-Fanboy wie ich muss anerkennen, dass eine auf einen "eindimensionalen" Quarterback (und das ist Tebow nunmal) ausgerichtete Offense frueher oder spaeter entschluesselt und schlichtweg ausgeschaltet wird. Und ein potenzieller Kandidat fuer eine solche Entschluesselung sind die New York Jets, rein zufaelllig der aktuelle Gegner der Broncos. Deren Coach, Rex Ryan, hat sogar ein komplettes Buch-Kapitel darueber geschrieben, wie man die Option-Offense verteidigt. Doch entschieden ist das Spiel noch lange nicht. Denn die Jets kommen gerade von einer bitteren Niederlage gegen die Patriots, hatten wenig Zeit zur Vorbereitung, spielen generell schlecht in fremden Stadien und verfuegen oebndrein auch noch mit Mark Sanchez ueber einen Quarterback, der aktuell - sagen wir mal - nicht gerade seine besten Spiele abliefert. Zu allem ueberfluss laesst die ansonsten starke Jets-Defense auch noch mehr Punkte zu als ueblich.

Klingt alles in allem also nach einem alles andere als "Te-boring" Spiel....

Psalm 23:4: I fear no evil! - aka: Als ich damals Tim Tebow traf...
Aufrufe: 4423 | Kommentare: 23 | Bewertungen: 14 | Erstellt:17.11.2011
ø 9.4
KOMMENTARE
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Red_7
20.11.2011 | 19:05 Uhr
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Red_7 : 
20.11.2011 | 19:05 Uhr
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Red_7 : 
Richtig, Tebow > Elway...
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mikevick007
20.11.2011 | 03:15 Uhr
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mikevick007 : TEBOW IST KLASSE
20.11.2011 | 03:15 Uhr
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mikevick007 : TEBOW IST KLASSE
John Fox und Elway sind die zwei pfeifen an der Sache,beide wollten vor der season tebow eigentlich traden weil sie ja wussten was tebow für ein spielertyp ist und das Mann mit so einem sowieso kein Spiel in der nfl gewinnen kann.Hätten sie es getan würden sie mit orten eine ordentliche 1-15 season spielen und dann einen normalen QB andrew luck draften.Das haben sie nicht gemacht und dann fing der mist an orten spielt schlecht tebow wird von den fans gerufen fox wirft tebow in paar spielzügen sogar als Wide receiver ein.Dann im spiel gegen die chargers fox hatt von orten genug setzt verzweifelt auf tebow der dreht auf und gewinnt fast,dann gegen miami ein wunder tebow ist für fox der beste QB allerzeiten.Schon im nächsten spiel gegen Lions ein debackel und schon deutet fox im Interview an das noch so ne leistung von Tim und er ist weg,brady quinn stand schon in startlöchern,was kommt ein super leistung gegen raiders und Chiefs und dann noch die jets besiegt die sich eigentlich auf die read-option offense perfekt eingestellt hatten.Jetzt ist tebow wohl kaum wegzudenken auch wenn er noch paar ordentliche klatschen gegen die patriots und die bears kassieren wird.Aber es ist halt immer das gleiche gewinnt jemmand ist er klasse verliert er ist er der depp der nation ich hoffe tebow macht die playoffs klar steigert sein marktwert und geht nach der season nach maimi.Lets go TEBOW
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klit
18.11.2011 | 16:53 Uhr
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klit : 
18.11.2011 | 16:53 Uhr
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klit : 
"Keine Ahnung was, aber er hat es." find ich ja ziemlich treffend.
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xxlhonk
18.11.2011 | 16:33 Uhr
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xxlhonk : 
18.11.2011 | 16:33 Uhr
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xxlhonk : 
Wieso?
Brunell ist doch einschlägig als Scramber bekannt.
Und auch von der Statur und seiner ganzen Anlage her ein ideales Trainingsopfer..
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V3N0M
18.11.2011 | 16:12 Uhr
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V3N0M : 
18.11.2011 | 16:12 Uhr
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V3N0M : 
@Honk:

Brunell als Tebow-Double. Jetzt wundert mich gar nichts mehr...
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xxlhonk
18.11.2011 | 15:16 Uhr
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xxlhonk : 
18.11.2011 | 15:16 Uhr
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xxlhonk : 
Ich habe gerade gelesen, das Brunelll im Training den Tebow gegeben hat.
Stark. Der alte Mann als Tebow Double? Kein Wunder, dass die Jets überrascht von seinen läuferischen und scrambel-Fähigkeiten gewesen sind...

@Sunny
Nicht wirklich, oder?
Herrlich!

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Red_7
18.11.2011 | 14:26 Uhr
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Red_7 : 
18.11.2011 | 14:26 Uhr
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Red_7 : 
"Tebow Beats die Jets!"

Njet, towarisch!

Er mag vielleicht die entscheidenden Punkte geliefert haben, aber die Credits für den Sieg gehen eindeutig an Fox und die Defense. Im letzten Jahr war das was McDaniels in Denver als Abwehr bezeichnet hat, kaum den Namen wert und Stand heute (Platz 17 bei den Yards per Game, 24 bei den Points per Game) ist sie in der Lage die Gegner auf das Tempo der eigenen Offense einzubremsen.

Dazu bleibt festzustellen, dass es reicht wenn man gegen die Broncos 20+ Punkte macht und keine drei INT wirft. Nicht unbedingt ein Kompliment für einen QB...

Und auch ein Dez Bryant ist an der Seitenlinie emotional. Ich würde ihn aber trotzdem nicht als Leader bezeichnen...
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NuggetRabbit
18.11.2011 | 13:45 Uhr
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18.11.2011 | 13:45 Uhr
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@ SunnyB Made my Day! :-D
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SunnyB
18.11.2011 | 12:13 Uhr
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SunnyB : 
18.11.2011 | 12:13 Uhr
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SunnyB : 
Deren Coach, Rex Ryan, hat sogar ein komplettes Buch-Kapitel darueber geschrieben, wie man die Option-Offense verteidigt

vielleicht hätte er es auch lesen sollen
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NicoMadi
18.11.2011 | 10:38 Uhr
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NicoMadi : 
18.11.2011 | 10:38 Uhr
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NicoMadi : 
Nicht nur MOD mich auch, jets verloren, vielleicht siegen die Bills wieder mal.
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