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Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
27.01.2012 um 00:23 Uhr
Geschrieben von DanU79
Tactics & Rules: Passer Rating


Während der Regular Season 2011 war neben Drew Brees und seinem verbesserten Passing-Yards-Rekord vor allem Green Bay´s QB Aaron Rodgers in aller Munde. Grund dafür waren seine außergewöhnlichen Passer Ratings, welche letztlich zur besten Regular Season eines QBs führten. Doch war verbirgt sich hinter dem Passer Rating und wie wird es berechnet? Dieser Blog soll es Euch zeigen. Zunächst will ich jedoch einen Blick auf die

Entstehung

werfen. In den frühen 1970ern setzte sich eine Kommission, angeführt von Don Smith von der Pro Football Hall of Fame, zusammen um in einer Studie das heute bekannte und in der NFL angewandte Passer Rating zu entwickeln. Basis der Studie waren die Statistiken aller Pro Football Passern seit den 60er Jahren.

Seit 1973 wird das Passer Rating in der NFL angewandt. Eine Liste über die in der Vergangenheit angewandten Methoden die besten Passer zu ermitteln und ranken findet ihr hier. .

Definition Passspielzug

Um das Passer Rating berechnen zu können ist es erforderlich zu wissen, wann ein Spielzug als Passspielzug gewertet wird. Ein Passspielzug wird an den folgenden 2 Kriterien festgemacht:

1. Der werfende Spieler (normalerweise der QB) muss sich mit mindestens einem Körperteil (und wenn es der große Zeh ist) hinter der LoS befinden.

2. Der Ball muss nach vorne geworfen werden. Dabei ist egal, wo der Ball landet (vor / hinter der LoS) oder wie weit er fliegt, hauptsache vorwärts. Auch die Ausführung der Wurfbewegung – von oben, unten oder der Seite – spielt hierfür keine Rolle. Es muss nur eine willentliche Wurfbewegung erkennbar sein.

Berechnung


Doch wie wird das Passer Rating nun berechnet? In die Berechnung fließen vier Kriterien ein:
- Der Prozentsatz der vollständigen Pässe
- Die gewonnenen Yards je Passversuch
- Der Prozentsatz der Touchdownpässe je Passversuch
- Der Prozentsatz der Interceptions je Passversuch

Die konkreten Formeln sehen so aus:



Das Ergebnis jeder Formel wird addiert, durch 6 geteilt und mit 100 multipliziert.

Wichtig dabei: jedes einzelne Formelergebnis wird auf 2,375 gedeckelt (bei der Formel für den Interceptionprozentsatz ist diese Deckelung durch den vorgenommenen Abzug direkt ersichtlich). Diese Deckelung führt zu einem maximal möglichen Rating von 158,3. Wird dieses erreicht, spricht man vom Perfect Game.

Für dieses müssen in den einzelnen Kriterien die nachstehenden Werte erreicht oder überschritten werden:
- Vollständige Pässe: 77,500%
- Yards: 12,500 Yards
- Touchdownpässe: 11,875%
- Interceptions: 0,000%

Beispiel

Doch nun genug der Theorie! Schauen wir uns ein paar Zahlen an. Diese stammen aus der Week 7 der Regular Season 2011 und sehen wie folgt aus:



Auf den ersten Blick sollte das Rating von Drew Brees klar das beste sein, alleine schon wegen der 5 Touchdown-Pässe und der hohen Quote an vollständigen Pässen. Da ich diese Beispiele hier aufführe, ist dies jedoch nicht der Fall.

Die 3 Spalten je QB in der nachfolgenden Grafik enthalten folgende Werte. In der 1. Spalte steht das Ergebnis des Bruches mit den Kriterien des Passer Ratings (z.B. Yards / Passversuche). Die 2. Spalte zeigt das ungedeckelte Ergebnis jeder der 4 Formeln. Die 3. Spalte schließlich zeigt den Wert, der bei der Berechnung des Ratings tatsächlich verwendet wird.



Schaut man sich die Ergebnisse der ungedeckelten Passer Ratings an bestätigt sich der 1. Eindruck und Drew Brees hätte wirklich das beste Rating der aufgelisteten QBs. Doch seine überragenden Werte, Completion-Percentage und Touchdowns, fallen der Deckelung der einzelnen Werte zum Opfer.

Ben Roethlisberger hat die meisten Yards der hier aufgeführten QBs erzielt, dafür jedoch auch die meisten Passversuche benötigt. Da beim Passer-Rating die meisten Kriterien mit den Passversuchen ins Verhältnis gesetzt werden, wirken sich diese negativ auf das Rating aus, was letztlich dazu führt, dass Big Ben das schlechteste Rating verbuchen konnte.

Bleibt noch der Bestwert der 4. Kategorie, den Yards pro Passversuch. Diesen setzt Matt Schaub von den Texans. Und genau diese Kategorie ist der entscheidende Faktor dafür, dass Matt Schaub das beste Passer Rating der ausgewählten Quarterbacks aufweist. Zudem erreicht er in zwei weiteren Kategorien (% Completions und – wie alle anderen auch – den Interceptions je Passversuch) den Maximalwert.

Aaron Rodgers konnte keinen Bestwert setzen, war jedoch immer mind. 2., so dass er letztlich auch das zweitbeste Rating erzielen konnte. Hierbei zeigt sich deutlich, dass alle Kriterien eine wichtige Rolle spielen. Am schwersten ist hierbei der Maximalwert für die Yards je Passversuch zu erreichen, was die ausgewählten QB-Leistungen verdeutlichen.

Doch warum steht Cam Newton da? Das Passer Rating ist nicht unumstritten; steht im Gegenteil wegen folgender Sachverhalte in der

Kritik:

- Häufigster Kritikpunkt ist, dass die Sacks eines Quarterbacks im Rating unberücksichtigt bleiben. Da ein Sack mit Raumverlust einhergeht (der Quarterback befindet sich in aller Regel (weit) hinter der Line of Scrimmage) könnte sich ein auf die Statistiken wertlegender QB dazu verleitet sehen sich eher für den Sack zu entscheiden, als das Rating auf Grund eines unvollständigen Passes zu verschlechtern.

- Ebenfalls unberücksichtigt bleiben die Rushing Yards des Quarterbacks, wofür unter anderem Michael Vick, Cam Newton und Tim Tebow bekannt sind. So hat Cam Newton z.B. in oben genannter Partie auch einen 16 Yards-Rushing-Touchdown erzielt. Hätte er diesen Spielzug bei gleichem Ergebnis als Passspielzug ausgeführt, wäre sein Passer-Rating 141,7 gewesen.

- Der dritte Kritikpunkt ist die Deckelung der einzelnen Kriterien des Passer Ratings auf einen Wert von 2,375. So spielt es im Passer Rating z.B. keine Rolle, ob ein Quarterback 77,5% oder 85,0% der Passversuche an den Mann bringt.

Je mehr Spiele jedoch in die Berechnung des Passer Rating einbezogen werden, desto weniger spielen die Decklungen der einzelnen Werte eine Rolle.

Rekorde

Diese Übersicht zeigt die Liste der Quarterbacks die eines oder mehrere Perfect Game(s) erzielen konnten.

Dass ein Perfect Game auch ganz „einfach" erreicht werden kann, seht ihr hier…

Aufrufe: 9026 | Kommentare: 26 | Bewertungen: 24 | Erstellt:27.01.2012
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KOMMENTARE
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SunnyB
27.01.2012 | 06:54 Uhr
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SunnyB : 
27.01.2012 | 06:54 Uhr
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SunnyB : 
schöner blog...!

machst du eigentlich auch einen blog über das (viel aussagekräftigere) Quaterbackrating (QBR)?
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Korialstrasz
27.01.2012 | 00:39 Uhr
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27.01.2012 | 00:39 Uhr
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Guter Blog! Bei der Statistik bin ich mir bis heute nicht sicher, was ich von ihr halten soll. Sicher sehr gut um einen QB nach dem alten Spielstil zu beurteilen, aber gerade mit Leuten wie Newton und Tebow bedarf es hier einer Überarbeitung. Selbst Rodgers rusht derweil ja ein wenig mehr.
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DanU79
27.01.2012 | 00:35 Uhr
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DanU79 : 
27.01.2012 | 00:35 Uhr
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DanU79 : 
Hoffentlich gefällt Euch der Blog und würde mich freuen, wenn ich Euch die wichtigste unwichtge Statistik im American Football verständlich näherbringen konnte.

Die Grafiken sind selbst erstellt, ich besitze keine Rechte am Video.
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